Laute Rotoren-Geräusche über den Häusern in der Südstadt – es ist soweit! Der Hubschrauber für die Live-Übertragung des 25. Hannover Marathons dreht seine Runden. Den Wecker zu stellen war vollkommen überflüssig. Schnell aus dem Bett gesprungen, Fernseher eingeschaltet – schon sah ich die Live-Übertragung vom Hubschrauber und die Läufer an der Spitze des Marathons.

Mit einem wahnsinnigen Tempo waren die Läufer unterwegs auf der Hildesheimer Straße, vorbei am Döhrener Turm in Richtung Aegidientorplatz. Mir blieben noch 1,5 Stunden bis zum Start des Halbmarathons. Nach einem kurzen Frühstück und dem Aufladen meiner Digitalkamera verließ ich zusammen mit meiner Freundin die Wohnung. Ich sprintete die Treppe runter und schwang mich auf mein Fahrrad, das wohl geeignetste Transportmittel an diesem Tag; neben dem öffentlichen Personennahverkehr, denn die ganze Stadt war großräumig abgesperrt.

Ich fuhr die ersten Meter – schon verspürte ich den Schmerz in meinem Knie und wurde daran erinnert, dass der Halbmarathon, auf den ich mich monatelang intensiv vorbereitet hatte, ohne mich stattfinden würde. Zwei Wochen vorher drehte ich am frühen Morgen – der Nebel lag noch über dem Maschsee – eine Laufrunde von der Südstadt aus zum Maschsee, dem Erholungs- und Sportmittelpunkt der Stadt.

Alles war wie immer, bis ich die Laufschuhe auszog – und das sollte leider auch so bleiben.

So gehörte ich also zu den rund 220.000 Zuschauern, die am Sonntag am Streckenrand standen. Insgesamt nahmen ca. 20.000 Teilnehmer am 25. HAJ Hannover Marathon teil. So viele Teilnehmer und Zuschauer wie nie zuvor – es war ein Rekordmarathon in Hannover! Der Flughafen Hannover war in diesem Jahr zum 1. Mal der Namensgeber des Marathons. Unter den Zuschauern waren auch meine Eltern, meine Freundin…und ich. Wir verabredeten uns vor dem Neuen Rathaus (Start und Ziel aller Disziplinen beim Marathon), um meine Schwester anzufeuern, die topfit den Halbmarathon antrat. Das Wetter hätte besser nicht sein können. Blauer Himmel und Sonnenschein.

Der Countdown bis zum Start…3, 2, 1 – dann ertönt der Startschuss zum Halbmarathon, ausgelöst von Steven Cherundolo, dem Ex-96 Spieler und aktuellen Co-Trainer von Hannover 96, was zu diesem Zeitpunkt jedoch noch niemand wusste.

Die ca. 7.600 Teilnehmer des Halbmarathons laufen an mir vorbei, die Augen versuchen jedes Gesicht abzuscannen. Nach 7 Minuten sah ich schließlich meine Schwester, die winkend und freudestrahlend an uns vorbeilief. Dann startete auch mein Halbmarathon der etwas anderen Art. Mit dem Fahrrad ging es zum Maschsee, von dort aus zur Hildesheimer Straße, wo ich bereits am Morgen über den Fernseher die Teilnehmer des Marathons laufen sah, weiter in die List, zu den Herrenhäuser Gärten und schließlich zum Zieleinlauf vor dem Neuen Rathaus. Am Ende hatte auch ich die 21 km eines Halbmarathons auf meinem Tacho.

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Über zwei Stunden waren wir mit dem Fahrrad durch das malerische Hannover unterwegs, abseits sowie entlang der Marathonstrecke. Ob Groß oder Klein, alle feuerten die Läufer an. Es war eine super Stimmung! An vier Stellen standen meine Eltern, meine Freundin und ich am Rand und feuerten meine Schwester an. Wie gerne wäre auch ich beim Jubiläums-Halbmarathon durch Hannover gelaufen…entlang der Sehenswürdigkeiten mit der Unterstützung von meiner Familie, Freundin, Freunden und all den anderen Zuschauern am Streckenrand…

Schon im letzten Jahr war ich von der Stimmung begeistert. Viele meiner Bekannten und Freunden, die im letzten Jahr teilnahmen, erzählten mir, dass gerade diese tolle Stimmung in Hannover einen zur Höchstleistung antreibt – vor allem gegen Ende des Halbmarathons, wenn man mit seinen Kräften am Ende ist. Das muss man doch mal mitgemacht haben, dachte ich mir letztes Jahr. Leider kam es anders, doch sobald es geht, wird wieder trainiert – in 352 Tagen, am 10. April 2016, stehe ich in der Menschenmenge vor dem Neuen Rathaus am Start, zusammen mit euch?! (M)eine Stadt spornt euch an.

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