Alle zwei Jahre findet das wahrscheinlich größte und auch schönste Oldtimertreffen Norddeutschlands in Celle statt. In diesem Jahr immerhin in 4. Auflage.
Bei allen vier Veranstaltungen war ich dabei. Nicht unbedingt, weil ich der große Oldtimer-Auskenner bin, sondern weil ich jedes Mal die enorme Anzahl von über 1.000 Fahrzeuge vor der Celler Fachwerkkulisse und dem Welfenschloss einfach großartig finde.
Eine Interessensgemeinschaft von Oldtimerfreunden haben Oldtimer + Fachwerk ins Leben gerufen. Am Tag der Veranstaltung arbeiteten rund 70 ehrenamtliche Helfer Hand in Hand, mit vollem Einsatz und Hingabe.
Gewitter am Morgen
So war es auch Ende August wieder soweit. Um 11 Uhr war offizieller Beginn der Veranstaltung, aber die Autos reisten schon vorher in Scharen an. Viele fleißige Helfer wiesen ihnen die Plätze zu.
Und ich staunte nicht schlecht, denn trotz einiger Gewitterschauer am Morgen, kam der Großteil der Oldtimerfahrer nach Celle angereist. Ich habe mir mal sagen lassen, dass bei Regen nicht so gerne zu den Treffen gefahren wird, manches Lieblingsstück verträgt den Regen nicht so gut.
Bei meinem Gang durch die Straßen der Celler Innenstadt wurde ich eines Besseren belehrt. Alle Straßen waren bestückt mit tollen Oldtimern: Mercedes, Porsche, Ferrari Dino, Maserati Mistral, Borgward, Triumpf, Wartburg, BMW, Ford, Opel, VW, Jaguar, Cadillac.. ich könnte unendlich aufzählen. Es waren so viele Autos, das auch die Ausweichfläche am Neuen Rathaus (10 Min. Fußweg von der Innenstadt) gerade so reichte.
Ein Organisator sagte schmunzelnd zu mir: „Wenn das Gewitter am Morgen nicht gewesen wäre, wären noch mehr gekommen und wir hätten nicht mehr gewusst wohin.“
Das konnte ich mir wahrlich vorstellen, die Stadt platzte fast aus allen Nähten. Autos über Autos und viele Besucher und zu guter Letzt kam pünktlich zum Veranstaltungsbeginn die Sonne raus. Was will man mehr.
Sie blitzen und funkeln
Die Schätzchen waren ganz schön herausgeputzt. Teilweise liebevoll mit Accessoires aus der Zeit bestückt. Alle Oldtimerfreunde, die sich im Vorfeld angemeldet hatten, bekamen auch eine Urkunde.
Schlepperfreunde Wolthausen bei Oldtimer + Fachwerk
Aus dem Ort Wolthausen traf ich auf die Schlepperfreunde auf dem Brandplatz. Die brachten sogar ihr Ortsschild mit und platzierten es zwischen ihren schweren Maschinen, sehr witzig.
Handdruckspritze aus dem Baujahr 1900
Auf dem Großen Plan von Celle standen die richtig dicken LKWs, Busse und Feuerwehrwagen und irgendwo dazwischen – ganz klein – die Handdruckspritze der Feuerwehr Südbäke aus 1900. Die Jungs, die die Spritze vorstellten waren in den entsprechenden Uniformen gekleidet und wirkten irgendwie skurril.
Apropos Busse: Die Besucher von Oldtimer + Fachwerk konnten sich den ganzen Tag über vom großen Parkplatz vor der Stadt in die Innenstadt mit Oldtimerbussen shutteln lassen. Toller Service.
Zackige Herren in Uniform vor dem Celler Schloss
Besonders gut gefallen hat mir die Präsentation vor dem Celler Schloss. Da gab es aber auch tolle Autos zu sehen. Das älteste der ganzen Veranstaltung stand dort, ein Hupmobil Runabout aus dem Jahr 1909.
Und ich traf auf Bernd Maas vom Förderkreis Polizeihistorische Sammlung Berlin e. V., der mir mit Stolz von seinen 59 historischen Fahrzeugen, inkl. Motorrädern erzählte. Die „Polizeihistorische Sammlung“ ist im Präsidium am Platz der Luftbrücke in Berlin ausgestellt. 20 Ehrenamtliche, alles Polizisten, sorgen für die Pflege und Restaurierung der Fahrzeuge. Die Organisatoren von Oldtimer + Fachwerk sind sehr stolz darauf, dass der Verein sich bereits das 2. mal in Celle präsentiert, ist wohl selten und eine Ehre. Auch ich stand beim Fotografieren gleich ein wenig strammer vor den Herren und ihren Fahrzeugen.
Fazit:
Die Veranstaltung hat eine Faszination und Ausstrahlung, der sich keiner entziehen kann. Ganz gleich ob man eine Vorliebe für Autos hat oder nicht. Immer wieder hörte ich Leute sagen: „weißt Du noch damals, als wir mit der kompletten Familie damit in den Urlaub fuhren, wie ging das?“ oder die aufgeregt um ein Auto herumliefen und wie wild fotografierten, weil der Großvater genau in dieser Aufmachung und Farbe so einen Wagen hatte.
Die Besitzer der Wagen beantworteten geduldig alle Fragen der Besucher, aber immer nach der Devise: Nur gucken, nicht anfassen.
In dieser hochmodernen, schnelllebigen Zeit sind Oldtimer beständige Zeitzeugen und erinnern einen daran, auch mal zu entschleunigen. Das habe ich dann auch getan.
Ich setzte mich in einen Liegestuhl am Celler Schloss und schaute dem bunten Treiben zu und filmte nebenbei diesen unheimlich schönen Mercedes beim Einparken. Toll.
Die nächste Veranstaltung Oldtimer + Fachwerk findet wieder in zwei Jahren statt. Informationen unter www.celle-oltimer-fachwerk.de
Britt Buvrin-Wolff meint
Ich kann nur zustimmen! Es ist eine enorme Logistik-Leistung und ein Traum für das Auge und Hertz! Eine Erlebnisreise in der Zeit.
Kommentare von meiner Familie und mir: Oh, so eine habe ich mal gefahren, guck mal so ein Volvo hatte der Opa, WOW, der ist aber schön, früher waren alle Autos unterschiedlich aber heute, stell dir mal vor wie viel Benzin der nimmt, Oh, der Käfer davon habe ich drei gehabt………und so vieles mehr!
Mein Enkelson war begeistert von der Isetta wo er probesitzen durfte und von Polizei- und Feuerwehrautos.
Alles in allen ein Tag voller Staunen, Träumen,Erinnerungen und Bewunderung!
Andrea meint
Danke für Dein Feedback liebe Britt