Göttingen bietet jede Menge kurzweilige Aktivitäten, Cafés, Kneipen und alles was das Herz sonst so begehrt und eignet sich so hervorragend für gemeinsame Städtetrips. Ich berichte Euch heute von meiner Zeit mit Freunden in Göttingen.
In meiner Schulzeit waren wir sieben Freund*innen, die das gemeinsame Lernen, das gemeinsame Feiern und das gemeinsame Reisen zusammengeschweißt hat. Friends forever! Aber wie es nach dem Abitur oft so ist, zieht fast jeder in eine neue Stadt, lernt neue Freunde kennen und startet in ein neues Leben. So findet man uns jetzt verstreut zwischen Flensburg und Frankfurt und zwischen Vorpommern und Bremen. Bis auf meine beste Freundin Claudia, die ich nie aus den Augen verloren habe, geschah genau das mit allen anderen.
Wiedervereinigung in der Mitte Deutschlands
Zum Glück kam einer von uns nach der jahrelangen Pause auf die Idee, den alten Freundeskreis wieder aufleben zu lassen und Planungen für ein erstes gemeinsames Treffen zu starten. Ich habe sofort meinen Hut in den Ring geworfen, denn was kann näher liegen als sich für ein Treffen von Freunden aus ganz Deutschland für Göttingen zu entscheiden. Aufgrund der zentralen Lage sitzt niemand allzu lange im Auto oder Im Zug.
In einer Unistadt ist spätes Frühstückengehen kein Problem
So kommt es, dass ich an einem späten Samstagvormittag auf unserem Bahnhof stehe und zwischen den ICE-Gleisen hin- und her flitze, um ein großes Wiedersehen zu feiern. Zum Glück liegen die Züge alle zeitlich nah beisammen und so sind innerhalb von 20 Minuten alle umarmt und begrüßt. Zum Start habe ich uns einen Platz im Göttinger P Café reserviert. Das kleine Lokal am Nikolaikirchhof ist für mich vor allem im Sommer eine beliebte Anlaufstelle, da sich dann das Café zum Platz rund um die Universitätskirche St. Nikolai öffnet und viele zusätzliche Sitzplätze aufgebaut werden können. Außerdem ist das P-Café Bio-zertifiziert und bietet zahlreiche Speisen für Vegetarier und Veganer an. Ich weiß also, dass wir hier alle etwas Leckeres finden werden und in gemütlicher Atmosphäre die ersten neugierigen Fragen nach den Ereignissen der letzten Jahre stellen können.
Mit dem Ghost-Mobil kreuz und quer durch Göttingen
Die Frage, die ich mir im Vorfeld gestellt habe: Was kann man machen, um ein neues Gemeinschaftsgefühl aufkommen zu lassen. Es ist ja nicht unbedingt gesagt, dass man sich nach langer Zeit sofort wieder auf Anhieb versteht. Göttingen bietet viele Möglichkeiten in kleineren oder größeren Gruppen etwas zu unternehmen. Zusammen Neon Golf spielen? Oder Lasertag? Oder vielleicht versuchen zusammen aus einem Escape Room zu entfliehen? In den letzten Monaten habe ich oft kleinere Gruppen durch die Innenstadt und die Parks ziehen sehen, die einen großen mit zahlreichen merkwürdigen Utensilien gefüllten Bollerwagen mit sich zogen. Nach kurzer Recherche stellte ich fest, dass es sich dabei um das Ghost-Mobil von Breakout Göttingen handelt.
Zusammen Rätsel lösen und Geister besiegen
Nach anfänglich zurückhaltendem Erforschen des Wagens mit all seinen Fächern, Klappen und Schlössern, steigen Neugier und Freude beim Aushändigen von Stadtplänen und dem „Großen Geisterbuch der Geister“. Und während wir auf dem Weg von Rätselort zu Rätselort sind, stelle ich fest, dass wir untereinander schon wieder die Aufgaben so verteilen, als hätten wir uns vor zwei Monaten zum letzten Mal gesehen. Das Schöne am Ghost-Mobil ist nicht nur, dass man gemeinsam vorankommt und Spaß hat, man ist auch gleichzeitig an der frischen Luft und ich kann nebenbei sogar einige Sehenswürdigkeiten Göttingens vorstellen. Ein voller Erfolg.
Schöne Cafés gibt es in Göttingen en gros
Nach drei Stunden gemeinsamen Tüftelns und dem Vertreiben vieler Geister sind unsere Geister langsam ermattet und verlangen nach Kaffee, Tee und was Süßem zum Energie auftanken. Die Auswahl an Café in der Göttinger Altstadt ist groß. Es gibt die Klassischen, wie die traditionsreichen Cafés Cron & Lanz oder Cortés mit ihren leckeren Pralinen und den ausufernden Kuchenvitrinen voller Creme- und Baisertorten, und die Neueren, wie das Kaffeehus oder das Birds, die nicht nur aber doch eher studentisch geprägt sind.
Ich habe mich für eins meiner Lieblings-Cafés entschieden: das Kaffeehus am Weender Tor, direkt am Stadtwall gelegen. Auch zum Haupt-Campus der Göttinger Universität ist es nicht so weit und so trifft man hier oft Studierende und auch Professor*innen unserer Georgia-Augusta. Dementsprechend voll ist es meistens, aber wir haben Glück und können sogar einen Platz im Innenhof hinter dem Café ergattern. Vor allem ab dem frühen Nachmittag ein besonders schöner Ort zum Verweilen, weil ab dann bis zum späten Abend die Sonne in den Hof scheint. Es gibt viel hauseigenen Nordmann-Kaffee, für mich natürlich meinen Orange-Ingwer-Tee und leckere Smörrebröds. Und so sind die verschwundenen Geister schnell wieder da, zumindest unsere.
Ab zum Kiessee – Naherholung unweit der Göttinger Altstadt
Was für mich Göttingen so lebenswert macht, ist die Nähe zur Natur. Ich wohne in der Südstadt und damit sehr nah am Zentrum. Trotzdem benötige ich mit dem Fahrrad nur wenige Minuten und ich bin am Rand des Göttinger Waldes oder an der Leineaue angekommen. Mit meinen alten Schulfreund*innen entscheide ich mich für einen Spaziergang an und um den Göttinger Kiessee. Im wahrsten Sinne des Wortes also ein Naherholungsgebiet. Außer den schönen Weg um den See zu genießen, kann man hier auch gut Sport treiben, Segeln lernen, Tretbootfahren oder abends grillen.
Wir laufen eine gemütliche Runde um den See und an dem stetig zunehmenden Gelächter und Umarmen merke ich, dass die alten Freund*innen auf einmal wieder ganz nah sind. Zum Schluss setzen wir uns auf die alten Holzbänke am Steg des Bootsverleihs. Vorher holen wir uns aber noch ein Eis am dortigen kleinen Kiosk. Hier können wir nun noch ein wenig den Leuten dabei zuschauen wie Sie vorsichtig versuchen in die wackeligen Boote einzusteigen und danach im Tret- oder Ruderboot ihre Kreise über den See ziehen. Quality-Zeit mit Freunden in Göttingen.
Kulinarische Vielfalt der Göttinger Restaurants
Ein weiterer Grund, warum ich Göttingen so mag, ist die kulinarische Vielfalt seiner Restaurants. Allein innerhalb des alten Stadtwalles ist die Auswahl so groß, dass ich jedes Mal vor Problemen stehe, wenn ich für den Abend eine Entscheidung treffen will. Tapas aus Spanien oder lieber vietnamesische Sommerrollen? Französischen Flammkuchen oder südindisches Rogan Josh? Amerikanischen Chili-Cheese-Burger oder grünes Thai-Curry mit Tofu? Ostafrikanisches Timtumo oder…. Okay, ich glaube Ihr versteht, was ich meine.
Letztendlich sitzen wir im Nudelhaus, einem vor allem auch bei jungen Menschen beliebten Restaurant, da es hier ein wirklich gutes Preis-Leistungsverhältnis gibt. Die Auswahl an Nudelgerichten ist riesengroß und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Das Schöne ist, dass alle Nudeln hausgemacht sind, egal ob Spaghetti, Vollkornnudeln oder die Lasagneblätter. Am besten gefällt uns hier aber der kleine Biergarten. Er liegt versteckt hinter dem Restaurant und man muss sich erst einen kleinen Gang an der Küche vorbei entlangschlängeln, um ihn zu finden. Unter einer großen Kastanie sitzend, haben wir dann gut gegessen und weiter geklönt – über alte und neue Zeiten. Denn das nächste Treffen wir jetzt schon in Planung genommen.
Göttingen ist ideal um Zeit mit Freunden zu verbringen
Der anschließende Abend in der Göttinger Kneipenszene ist lang, denn innerhalb des Stadtwalls gibt es kaum eine Straße ohne Kneipe bzw. Kneipen. Vorm zu Bett gehen sind wir uns alle einig, dass es keinen idealeren Standort für unser erstes Wiedersehen gab. Fortsetzung folgt. Solltet Ihr also auch mal ein Treffen mit Freund*innen planen, die über ganz Deutschland verteilt wohnen, denkt als Treffpunkt über Göttingen nach. Es lohnt sich. Ihr werdet eine auf und anregende Zeit mit Freunden in Göttingen haben.
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