Strahlend blauer Himmel: Das passt großartig zu meiner Idee, einmal über meine liebsten Plätze am Wasser in Cafes und Restaurants zu schreiben. Immerhin hat Oldenburg einige Meter Wasser zu bieten: Packt man die Wasserläufe aneinander, kann man am oder auf den Wasserstrecken fast bis Berlin kommen! Ich nehme aber das Fahrrad und starte an der sogenannten Behelfsbrücke über die Hunte. (Nur ca. 15 Minuten vom Bahnhof entfernt.)
Entlang der Hunte
An diesem Ort trifft Vergangenes auf Zukünftiges, denn wo bis vor wenigen Jahren die bekannte Cäcilienbrücke stand, soll in den nächsten Jahren eine neue Brücke entstehen. Von oben habe ich einen herrlichen Blick auf den Fluss und freue mich auf meine Fahrradtour: Die Hunte bietet tolle Fahrradstrecken am Wasser. Wer Oldenburg besucht, sollte am besten ein Fahrrad in der Tasche haben oder sich eins leihen.
So viele Fahrräder können nicht irren
Direkt an der Hunte genieße ich mein Vorhaben und stolpere plötzlich über eine Fahrradhorde. Das Bootshaus des Yacht-Club Oldenburg hatte ich nicht auf meinem Plan. Es scheint ein beliebter Platz am Wasser zu sein, denn so viele Fahrräder können nicht irren und so kehre ich kurz ein.
Liebevoll, rustikal mit typisch deutscher Küche – ein Vereinshaus, das sich für alle Besucher geöffnet hat. Was ich in der Küche entdecke, lässt aus „kurz“ doch länger werden: Hausgebackene Erdbeertorte! Lecker! Der Kuchen steht nicht auf der Karte, eine Art Überraschung für den Sonntagnachmittag sozusagen.
Weiter geht’s zum Hafenhaus Oldenburg: Die vielen nichtoldenburger Kennzeichen lassen mich vermuten: Lieblingsplatz ist sicher schon besetzt. Egal! Ein kleiner Stopp muss sein und ich schiebe mir einfach einen Stuhl in meine Lieblingsecke! Bei dem Wetter ein besonderer Genuss 🙂
Lieblingsplatz: Terrasse linke Seite, Blickrichtung zum Küstenkanal.
Schon lecker, was hier so um mich herum serviert wird. Ich bedaure fast meinen spontanen Erdbeerkuchen! Das Hafenhaus liegt übrigens nicht am Oldenburger Hafen, sondern an der Schleuse von Oldenburg! Die Schleuse Oldenburg existiert seit 1928. Ich gönne mir einen Blick auf das historische Bauwerk. Mit etwas Glück kann man hier das Schauspiel genießen, wenn gerade ein Schiff die Schleuse passiert. Aber auch sonst ist der Ausblick immer einen Zwischenstopp wert.
Der Höhenunterschied, der mit der Schleuse überwunden wird, ist abhängig vom Wasserstand in der Hunte. Oldenburg oder besser die Hunte ist nämlich tideabhängig. Hinter dem vorstehenden Baum links versteckt sich übrigens das Hafenhaus. Von hier aus geht es ins Zentrum Oldenburgs. Mein Weg führt mich über die Mühlenhunte am Schlossgarten entlang und an der Hausbäke vorbei in Richtung Innenstadt. Dank dieser kleineren Wasserläufe kann ich unterwegs immer wieder einen Blick aufs Wasser erhaschen.
Hier meine Strecke:
Nächstes Ziel: Stadthafen
Von dort aus radle ich zur Hafenpromenade und zum Ols Brauhaus. Bei dem herrlichen Wetter gibt es kaum einen Platz trotz vieler Tische und Bänke am Wasser. Doch ich habe Glück und direkt an der Kaimauer wird gerade ein Platz frei. Neben regionalen Gerichten erwarten euch hier, wie der Name bereits vermuten lässt, eine Auswahl an traditionellen und modernen Bieren – nachhaltig und regional. Den Blick aufs Wasser und die Boote gibt es selbstverständlich dazu.
Die Hafenpromenade zieht sich am Oldenburger Binnenhafen entlang. Sie ist ca. 2 Kilometer lang und gehört zu den umschlagstärksten Binnenhäfen in Niedersachsen. Vor dem Wasserturm und der Eisenbahnbrücke stoppe ich kurz im Restaurant Heini am Stau. Ich stoppe nur kurz, um euch meinen Lieblingsplatz zu zeigen, genieße die Aussicht auf der Terrasse mit einer kleinen Saftschorle. Das Restaurant bietet gutbürgerliche Küche mit Gerichten wie „Schnitzeljäger“ oder „Iss mir Lachs“ und über 50 Biersorten.
Über die historische Eisenbahnbrücke geht es zurück in die Stadt. Ich nehme natürlich den Weg am Wasser, an der Hunte. Unter der Amalienbrücke durch nutze ich die Uferstraße zurück zum Start meiner Route und verharre kurz auf der Uferterrasse der Brückenwirten. Was soll ich sagen: beste Aussicht im Herzen von Oldenburg! Da bleibt nur eins: Zurücklehnen und Lieblingsplatz genießen…
Ich hoffe, meine Lieblingsplätze konnten euch Ideen für leckere Pausen auf der nächsten Radtour entlang der Flüsse und Wasserwege in Oldenburg geben. Noch mehr Tipps für den Sehnsuchtsort Wasser findet ihr hier.
Mareen meint
Sehr schön geschrieben. Ich glaub, ich muss auch mal wieder mit dem Rad los (und nicht nur zur Arbeit….). Danke dafür!
Iris meint
@Mareen Wow, DANKE 🙂 Und ich komm gern wieder mit!
Thorsten Windus-Dörr meint
Schöne Story und ich sehe schon: Ich muss mal wieder in die alte Heimat Oldenburg.
Gaby meint
Beschwingt und leicht geschrieben. Es liest sich gut und siehe da auch noch etwas Neues entdeckt. Na, dann auf das Rad’l und los.