In Oldenburg mit dem Reiseführer des Zufalls
Man muss sich nicht zwingend für Architektur interessieren, um eine Stadt zu besichtigen. Natürlich kann man an einer Stadtführung teilnehmen. Damit kann man in kurzer Zeit möglichst viel über eine Stadt erfahren, viele wichtige Fakten zu Geschichte, Kultur und den Bewohnern. Dass wir mal über andere Möglichkeiten nachdenken, liegt am Reiseführer des Zufalls. Ein kleines Buch ohne Bilder aber mit 50 Experimenten – von „Finde das hässlichste Souvenir der Stadt“ bis „Blaupause“ oder eben „Frage einen Local nach seinem Lieblingsort“. Das Großartige an Einheimischen ist ja, dass sie Orte kennen, die ein Tourist alleine nicht finden würde. Also haben wir uns mit diesem Kapitel beschäftigt: „Frage einen Local nach seinem Lieblingort und Besuche diesen“.
Holgers Lieblingsort: Angeln am Brückendenkmal
Wir haben uns einfach durch die Stadt treiben lassen und sind am Stadthafen Stau gelandet. Passanten passierten und Radler radelten vorbei. Aber dann haben wir einen interessanten Typen in bequemer Freizeitkluft gesehen und ihn nach seinem Lieblingsort gefragt. Es war Holger, 56 Jahre, geboren in Oldenburg. Sein Geheimtipp für Oldenburg ist: Angeln an der Hunte. „Vor der Eisenbahnklappbrücke sitze ich gerne zum Angeln. Welche Fische ich aus dem Wasser ziehe? Da ist alles dabei.“
Europas größte Eisenbahnklappbrücke
Die Eisenbahnbrücke verbindet das neue Hafen- und Bahnhofsviertel mit dem Stadtteil Osternburg und erspart und Fußgängern und Radfahrern einen Umweg. Darüber hinaus ist sie durch ihre Bauart ein architektonisches Highlight. Als erste Strecke im Oldenburger Land ging 1867 die Bahnlinie von Oldenburg nach Bremen in Betrieb. Die Eisenbahnbrücke sorgte für eine funktionsfähige Querung des Flusses Hunte. Der Oldenburger Hafen zählt zu den umschlagsstärksten Binnenhäfen Niedersachsens. Hier sind viele See- und Binnenschiffe unterwegs, für die in Abhängigkeit des Wasserstandes, die Brücke geöffnet werden muss. Die jetzige Brücke wurde nach dem System des amerikanischen Ingenieur William Donald Scherzer zwischen 1946 und 1954 gebaut und ist mittlerweile denkmalgeschützt. Die Oldenburger Eisenbahnbrücke über die Hunte ist die größte ihrer Art in Europa. Durch ständige Modernisierung und Weiterentwicklung ist sie heute eine der modernsten „Scherzerbrücken“.
Nicht nur für Holger ist die Eisenbahnbrücke über die Hunte ein Lieblingsort, sondern auch für Liebespaare. Die Brücke verbindet zwei Stadtteile miteinander, wie die Lebenswege der beiden Liebenden. Ein guter Ort für ein Liebesschloss…
Weitere Insidertipps aus Oldenburg gibt es hier nachzulesen und Bloggerin Iris verrät euch außerdem noch: Wie du sechs tolle Plätze am Wasser in Oldenburg findest
[…] wenn wir einen Einheimischen nach seinem Lieblingsort in Oldenburg fragen. Das Ergebnis gibt es hier […]