Die Weihnachtszeit in Wolfenbüttel ist so viel mehr als Glühwein, Bratwurst und Kunsthandwerk auf dem Weihnachtsmarkt. Daher möchte ich euch ein bisschen was über Wolfenbüttel und Weihnachten erzählen, das ihr unbedingt wissen solltet. Anschließend gibt es Shopping-Tipps für Fans von Weihnachtsdeko und individuellen Geschenkideen. Auch ein paar gemütliche Cafés zum Aufwärmen nach der Shoppingtour stelle ich euch vor.
Weihnachtsmusik – Made in Wolfenbüttel
Jetzt aber erstmal der Weihnachtsfakt Nr. 1, um unter dem Weihnachtsbaum dieses Jahr mit Wissen zu punkten: Das Weihnachtslied „Es ist ein Ros´ entsprungen“ hat seinen Ursprung in Wolfenbüttel. Und das kam so: Michael Praetorius war Anfang des 17. Jahrhunderts Hofkapellmeister in Wolfenbüttel und trug verschiedene Kirchenlieder zusammen. Darunter auch das entsprungene Ros´, welches er in einem katholischen Gesangbuch fand. Doch warum wurde das Lied nun berühmt und warum behaupten wir in Wolfenbüttel, dass der Ursprung in unserer Stadt liegt? Praetorius komponierte einen vierstimmigen Chorsatz und veränderte den Text leicht. Er schaffte damit die Grundlage, dass das Lied bei Chören beliebt wurde und auch in protestantische Liederbücher Einzug erhielt. Wollt ihr mal reinhören? Dann schaut euch das nachfolgende Video an. Übrigens, in der Hauptkirche Beatae Mariae Virginis gibt es eine kleine Michael Praetorius Ausstellung, die 2023 ganz neu gestaltet wurde.
Der Weihnachtsbaum stammt aus Wolfenbüttel
Und wo singt man Weihnachtslieder? In der Kirche und natürlich mit der Familie rund um den Weihnachtsbaum. Und dazu passt der nächste Weihnachtsfakt aus Wolfenbüttel. Natürlich stammt der Weihnachtsbaum nicht aus Wolfenbüttel, wie ich provokant in der Überschrift behaupte. Aaaaber, die Tradition einen Weihnachtsbaum aufzustellen, brachte eine Wolfenbüttelerin auf den amerikanischen Kontinent. Friederike Riedesel folgte ihrem Mann im 18. Jahrhundert, der im Unabhängigkeitskrieg kämpfte. Und sie soll die erste gewesen sein, die am 25. Dezember einen mit Kerzen und Äpfeln geschmückten Baum aufstellte.
Eine Friedenstanne für Wolfenbüttel
Mein letzter Weihnachtsfakt aus Wolfenbüttel dreht sich ebenfalls um den Weihnachtsbaum. Allerdings um einen, den wir in Wolfenbüttel Friedenstanne nennen. Jahr für Jahr steht auf dem Stadtmarkt ein Tannenbaum, der 2022 bereits im 60. Jahr aus Norwegen kommt. Diese Tradition wurde bereits 1962 begründet. Damals lag Wolfenbüttel nah am Eisernen Vorhang, ein Jahr zuvor war die Mauer gebaut worden. Die Druidenloge aus Drammen in Norwegen schenkte der befreundeten Loge aus Wolfenbüttel eine Tanne. Deren Lichter sollten in die Welt und bis in die benachbarte DDR leuchten. Bis heute wird diese Tradition als Zeichen der Völkerverständigung fortgeführt. Jedes Jahr am 1. Advent wird die Tanne feierlich übergeben und die Lichter werden unter lauten Ohs und Ahs der Besucher entzündet. Ab 2023 wird der Baum übrigens nicht mehr aus Norwegen kommen, um den langen Transportweg einzusparen.
Jetzt seid ihr hoffentlich bestens ausgestattet, mit Weihnachtswissen rund um Wolfenbüttel. Ich nehme euch jetzt noch mit auf einen kleinen Bummel, denn Weihnachtsshopping in Wolfenbüttel ist echt schön.
Im Dekorausch – von Weihnachtsladen bis Wundertüte
Meine Vorweihnachtszeit beginnt fast immer mit einem Besuch im Weihnachtsladen Ende Oktober. Dann zeigt das liebevoll dekorierte Schaufenster, dass es Zeit ist, sich auf die schönste Zeit des Jahres einzustimmen. Der Weihnachtsladen in Wolfenbüttel ist DER Laden für alle, die Weihnachtsdeko lieben. Ihr findet dort bunte Teller, Tischdeko aller Art, Engel von modern bis klassisch, Sterne und so viel mehr. Ich liebe den Weihnachtsladen, obwohl er bei weitem nicht das einzige Paradies für shoppingverrückte Weihnachtsfans ist.
Eine Fundgrube für individuelle Geschenke
Neben Depot und Nanu Nana, die Dekofans sicher auf ihrem Zettel haben, gibt es in Wolfenbüttel noch ein paar echte Geheimtipps. Am Juliusmarkt – ein bisschen Außerhalb der Altstadt, aber noch super zu Fuß zu erreichen – findet ihr die Wundertüte. Das ist ein Mietregalladen. Das heißt, verschiedene Anbieter von Kunsthandwerk und in Heimarbeit gezauberten Unikaten, mieten dort ein Regal, um ihre Waren anzubieten. Wenn ihr auf der Suche nach außergewöhnlicher Deko oder individuellen Geschenken für eure Liebsten seid, dann guckt da unbedingt mal rein. Es ist zauberhaft.
Noch bis Ende des Jahres könnt ihr außerdem im ehemaligen Kaufhaus Bähr nach Geschenken stöbern. Auch hier gibt es Unikate von Kunsthandwerkern und ein paar leckere Produkte aus der Region.
Nordische Weihnachten
Als letzten Tipp für Deko-Fans empfehle ich dringend Natürlich Nordisch. Andrea Pfeiffer-Haats kommt aus dem Norden und das merkt man ihrem Sortiment auch an. Dezent in den Farben, mit viel Holz und sehr stilvoll kann ich mich hier mit Weihnachtsdeko eindecken und finde auch tolle Geschenkideen (nicht nur) für Nordlichter. Das Geschäft ist vor einiger Zeit in die Fußgängerzone umgezogen und so gibt es wirklich keine Ausrede mehr.
Gemütliche Kaffees – Wolfenbüttels Spezialität
Wenn ihr ausgiebig durch unsere Geschäfte gestöbert habt, kommt die Zeit für eine gemütliche Pause in einem unserer Cafés. Insbesondere im Winter, wenn es draußen ungemütlich wird, sind unsere Cafés eine wunderbare Anlaufstelle, um sich aufzuwärmen und sich mit Freunden zu treffen.
Es gibt eine große Auswahl. Trotzdem möchte ich euch diese besonders ans Herz legen, weil sie einfach urgemütlich sind:
- Tortenkultur: Ein Muss für alle Tortenliebhaber. Im ersten Stock – im sogenannten Oberstübchen – sitzt ihr wie in Omas guter Stube. Urgemütlich und mit Blick auf die Krambuden.
- Blütenzauber: Schon mal in einem Blumengeschäft Kaffee getrunken? Bei Blütenzauber in der Okerstraße geht das. Auch hier sind Dekofans wieder an der richtigen Adresse.
Ich wünsche euch eine wunderschöne Adventszeit. Wenn ihr Wolfenbüttel besucht, schreibt mir doch mal, ob ihr einen meiner Tipps erkundet habt.
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