Gastbloggerin Katja Ludwig wohnt seit 15 Jahren in Verden und für unseren Blog hat sie einen ganz persönlichen Rundgang durch die „streets of Verden“ gemacht.
Es ist pf(V)erdisch hier
Die Bezeichnung Pferde- und Reiterstadt hat Verden nicht nur wegen der jährlichen Verdener Championate, der Deutschen Meisterschaft im Voltigieren und des Sitzes des Hannoveraner Verbandes. In Verden werden Pferde wirklich geliebt und das sieht der Besucher in der ganzen Stadt.
Die Straßen von Verden
Von der „Reeperbahn“ bis zur Straße „Alte Burg“ … man könnte meinen, man befinde sich in Hamburg. Nein, weit gefehlt, ich bin in den Straßen von Verden unterwegs und starte meinen persönlichen Rundgang entlang des Allerufers mit Blick auf den Fluss ganz in der Nähe der schönen Altstadt.
Schon hier wird schnell klar, warum Verden als die Reiterstadt bezeichnet wird, denn ich komme direkt am Wahrzeichen Verdens vorbei, dem Panorama Ausblick mit grasenden Pferden auf den Allerwiesen und dem besten Blick auf den Dom und die anderen Kirchen.
Überall sind Spuren der Pferde zu sehen
Auf meinem persönlichen Rundgang komme ich auch an den 500 Hufeisen vorbei, die in die Gehwegplatten der Flaniermeile von der Fußgängerzone bis zum Holzmarkt eingelassen und die Namen der Spender oder berühmter Reiter eingraviert haben, weisen darauf hin. Und die Edelstahl-Pferde am Anfang der Fußgängerzone, sowie die Fahrradständer mit Pferdemotiven in der Großen Straße.
Das Deutsche Pferdemuseum befindet sich natürlich in Verden
Am Holzmarkt, dem Ende der Pferdemeile komme ich direkt zu einem besonderen Ausflugsziel, dem Deutschen Pferdemuseum. Hier können Interessierte viel über die Kulturgeschichte des Pferdes von vor 55 Millionen Jahren bis zum aktuellen Reitsport erkunden.
Über 1.000 Jahre Geschichte
Ein weiteres Wahrzeichen Verdens ist der steinerne Dom St. Maria und Cäcilia, der von 1290 bis 1490 erbaut wurde und der älteste Dom Niedersachsens ist. Selbst für mich, die sich gerne Kirchen anschaut, war der Verdener dom etwas Besonderes. Von der äußeren Steinfassade schließt man nicht auf die architektonische Kunst mit romanischen und gotischen Elementen im Inneren der dreischiffigen Hallenkirche.
Das älteste Viertel Verdens – unser Fischerviertel
Durch den ältesten Stadtteil Verdens und die urprünglichen „streets of Verden“, das Fischerviertel mit urigen schmalen Fachwerkhäusern kommen wir zum nächsten touristischen Ziel, dem Historischen Museum Domherrenhaus. Wer sich für die Geschichte des Bistums oder für die ältesten Jagdwaffen der Welt interessiert, ist hier genau richtig. Am Allerufer, welches parallel zur Fußgängerzone verläuft findet man noch Überbleibsel der historischen Stadtmauer.
Bummel durch die Kneipen der Stadt
Mein Rundgang endet am Verdener Rathaus direkt im Zentrum der Fußgängerzone, welches in den Jahren ab 1330 nicht nur ein Ort für Amtsgeschäfte war. In den Gewölben des Kellers war zu der Zeit Verdens Ratskeller untergebracht. Wer in heutiger Zeit eine Kneipentour unternehmen möchte, sollte vorab unbedingt einen Kneipenbummel buchen, denn dann ist man nicht in netter Begleitung, sondern erfährt auch noch die eine oder andere lustige Anekdote von der Stadtführerin.
Verden vergnügt
Vier Dinge sollte ein Verden-Besucher noch wissen:
In Verden gibt es die AllerSteine, eine Gruppe von Menschen, die Freude daran haben, Steine zu bemalen, zu verstecken und zu finden und die auf ihrer facebook-Seite mittlerweile eine große Community mit mehr als 6.500 Mitgliedern haben. Und wer noch buntbemalte Steine abzugeben hat, kann sie an die lange Steinschlange im Sachsenhain anlegen. Ob sie wohl noch genauso so lang wird, wie der ca. 1,5 km lange, von 4.500 Findlingen umrahmte Rundweg??
Hunde willkommen – ein Bummel durch die Straßen geht auch mit dem treuen Begleiter
In Verden sind Hunde willkommen! Wer mit seinem Vierbeiner anreist, findet im Stadtwald oder an der Aller genügend Auslauf. Im Bürgerpark befindet sich eine Freilaufanlage und diese ist von der Bremer Straße aus einfach zu erreichen. Die Bäume des Stadtwaldes spenden viel Schatten an heißen Tagen. Die andere „Hundewiese“ liegt in der sogenannten „Maulohe“, einem Naturschutzgebiet an der Aller, inmitten von saftigem Grün, die gut über die Allerstraße erreichbar ist.
Die Verdener Domweih, die sogenannte 5. Jahreszeit oder auch besser bekannt als Verdener Volksfest, findet jedes Jahr im Juni statt. Ein Riesenrad, das höher ist als Häuser. Raumschiffe, die auf der Straße landen, Kindermünder mit Zuckerwatte und Eiskrem verklebt. Ein Pöttjer-Markt, auf dem man findet, was man nie vermisste. Und Verdener, die sechs Tage lang ihr Bett nicht finden. Nicht umsonst wird die Domweih am letzten Tag unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.
Sie wollen noch mehr über Verden wissen? Hier geht es zur aboutcities-Webseite. Mit noch mehr Lustmachern und Angeboten.
Heino meint
„Das geheime Attentat“ bei den Verdener Domfestspielen passt bestens zur Landesausstellung in Celle und Hannover zur Personalunion. Das werde ich mir auf jeden Fall ansehen.
Axel Sonntag meint
Ja, Verden ist eine Stadt, in der es sich leben lässt.