Eines vorweg: Ich bin kein Geocaching-Profi. Eigentlich habe ich vor dieser GeoTour nur ein einziges Mal einen Geocache gesucht und gefunden, während eines Dänemark-Urlaubs. Nach der Tour bin ich zwar immer noch kein Profi, habe aber auf jeden Fall Gefallen an diesem tollen Hobby gefunden und werde nach weiteren GeoTouren und GeoCashes Ausschau halten.
Spielerisch Natur und Kultur entdecken
Es gibt kaum eine spannendere Art, Natur und Kultur einer Region zu entdecken. Klar, man kann sich eine Karte nehmen oder sich von Google Maps Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote anzeigen lassen. Man kann sich Prospekte besorgen, auf Webseiten surfen oder durchfragen. Aber wenn man eine Region per Geocaching entdeckt, lernt man besondere Orte und Landschaften kennen, auf die man sonst vielleicht nicht gestoßen wäre.
Das Besondere an einer GeoTour
Es gibt Tausende Geocaches, die in Deutschland und auf der ganzen Welt zu finden sind. Diese einzelnen Caches haben aber gewöhnlich nicht viel miteinander zu tun und sind unabhängig voneinander versteckt worden. Das Besondere an einer GeoTour ist, dass mehrere Caches örtlich und vor allem thematisch miteinander verbunden sind. Die verbindenden Themen der Tour „Regionale Schätze“ sind Landwirtschaft, regionale Produkte und Naturschutz.
Was ist Geocaching?
Geocaching gibt es erst seit rund 20 Jahren. Es ist eine moderne Form der Schnitzeljagd, bei der anhand von GPS-Daten Logbücher gesucht werden, in die sich die Spielerinnen und Spieler eintragen. Für das Spielen ist eine kostenlose Anmeldung bei geocaching.com notwendig. Per App wird man dann zu Geocaches und GeoTouren geführt.
Die GeoTour Regionale Schätze
Bei dieser GeoTour im Gifhorner Umland werden spielerisch jede Menge Informationen zur regionalen Lebensmittelproduktion, zu Naturschutz und Nachhaltigkeit vermittelt. Hier wird nicht mit erhobenem Zeigefinger informiert oder einfach schnöde und sachlich Wissen vermittelt. Hier geht es darum, Naturerlebnis, Region entdecken und Spaß spannend miteinander zu verbinden. Die Tour führt unter anderem zum Otter-Zentrum, zu einem Kartoffelbauern, zu Getreidefeldern und zu einer Straußenfarm. Insgesamt gibt es zehn Caches zu entdecken.
Die Regionalinitiative Südheide genießen
Die Regionalinitiative „Südheide genießen“ ist Initiatorin der GeoTour. Sie ist ein Netzwerk aus Erzeuger:innen, verarbeitenden Betrieben, Gastronomie und Tourismus. Die Initiative engagiert sich für die Region und verfolgt gemeinsame Richtlinien. Ziel ist es, eine Plattform für die Vermarktung regionaler Produkte zu entwickeln und den Austausch regionaler Produkte zu vereinfachen und sichtbar zu machen.
Spoilern verboten
Es ist Ehrensache, dass ich im Folgenden keine Tipps dazu geben werde, wo genau sich die Geocaches befinden. Das Spannende am Geocachen ist ja gerade die Suche: Wo finde ich Hinweise, gibt es spezielle Mechanismen, die zum Cache führen und wo genau ist er versteckt.
Start an der Touristinformation Wittingen
Die GeoTour Regionale Schätze beginnt an der Touristinformation in Wittingen. Der Startpunkt ist perfekt gewählt, da man hier viele Infos über die Region bekommt, wenn man über die GeoTour hinaus die Gegend kennenlernen möchte. Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es keine Spoiler, aber so viel sei verraten: Vielleicht eröffnet sich an der Touristinformation ein erster Überblick über die Schätze der Südheide. Ich gebe zu, ich musste ein bisschen grübeln, bevor ich mein erstes GeoTour-Erfolgserlebnis hatte.
Dünger, Pflanzenschutz und Fruchtfolgen
Für die nächsten beiden Geocaches geht es raus aus der Stadt. Die Gegend um Wittingen herum ist ländlich geprägt, so dass meine App mich zu Äckern und Feldern vom Gut Rumstorf führt. Auch diese Caches sind tricky, aber mit ein bisschen Nachdenken zu lösen. Dafür bekommt man interessante Informationen zu wichtigen landwirtschaftlichen Themen wie Düngung, Pflanzenschutz und Fruchtfolgen. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass Pflanzenschutz mittlerweile computergestützt und GPS-überwacht betrieben wird?
Otter-Zentrum
Eine ganz besondere Adresse, wenn es um Natur- und Umweltschutz geht, ist das Otter-Zentrum in Hankensbüttel. Auch hier ist ein Geocache gut versteckt. Durch das Erlebniszentrum führt ein drei Kilometer langes Wegenetz zu Lebensraumabschnitten mit Bächen, Wiesen, Heide und einem 1000-jährigen Wald. Im viertelstündigen Turnus finden Schaufütterungen an den verschiedenen Gehegen von Otter, Dachs, Stein- und Baummarder, Hermelin, Nerz und Co. statt. Einen Besuch im Otter-Zentrum sollte man auf jeden Fall in die GeoTour integrieren. Im dazugehörigen Restaurant kann man eine Pause machen und regionale Lebensmittel genießen.
Fleischerei
Zur GeoTour „Regionale Schätze“ gehört auch die Fleischerei Budnik in Tülau. Den Geocache vor Ort muss man spielerisch erknobeln. Die Fleischerei Budnik ist einer der wenigen zugelassenen EU-Betriebe in der Region, bei dem noch selbst geschlachtet wird. Die Schweine und Rinder stammen überwiegend von Erzeugern aus der Region, mit maximal 20 Minuten Anfahrtsweg.
Straußenfarm
Nächster Halt: Die Straußenfarm „Straussig“ in Schönewörde. Auch hier ist der Geocache wieder gut versteckt.
Die großen Laufvögel, die auf großzügigen Weideflächen gehalten werden, sind ein ziemlich ungewöhnlicher Anblick in der Südheide. Übrigens: Straußenfleisch ist besonders zart und gesund, da es sehr mager, cholesterinarm und dabei proteinreich ist.
Kartoffeln und Getreide
Kartoffeln sind ein absoluter Klassiker der deutschen Küche. Die Kartoffeln aus der Lüneburger Heide genießen einen besonders guten Ruf und gehören natürlich zu einer GeoTour zu regionalen Schätzen dazu. Der Betrieb der Familien Gaus-Lütje baut die Knolle auf über 90 Hektar an. Ganz besonders lecker sind die Süßkartoffeln und die eigens produzierten Chips. Der Geocache wurde liebevoll versteckt.
Die Ährenwert GbR bewirtschaftet 600 Hektar Land in der Region und baut hauptsächlich Getreide an. In einer nahegelegenen Mühle wird ein Teil des Weizens, Dinkels und Roggens zu hochwertigen Mehlen vermahlen. Um den Getreide-Geocache zu lösen, sollte man die unterschiedlichen Sorten kennen.
Landwirtschaft und Naturschutz
Auf einem wunderschönen Fleckchen Erde inmitten der Natur befindet sich ein weiterer Geocache. Hier gibt es wertvolle Informationen darüber, dass Landwirtschaft und Naturschutz sich nicht ausschließen. Der Platz an einem kleinen See ist ein idealer Ort für eine kleine Pause.
Milchbauer
Bei Bauer Banse in Kakerbeck muss man nach einer lebensechten Kuh Ausschau halten, um den Cache zu finden. Der Betrieb stellt in der eigenen Hofmolkerei Produkte wie Frischmilch, Joghurt und Butter her. Mir schmeckt der Quark besonders gut, der natürliche Geschmack ist ein echtes Erlebnis.
Bitte beachtet, dass dieser Cache zurzeit (Stand Mai 2022) außer Betrieb ist.
Fazit
Diese GeoTour wird bestimmt nicht meine letzte gewesen sein. Ich behaupte, die Region, in der ich lebe und arbeite, sehr gut zu kennen. Aber durch diese besondere Art des Entdeckens und Erlebens habe ich viele neue spannende Seiten entdeckt. Geocaching wird mich bestimmt auch weiter beschäftigen, die App habe ich ja jetzt auf dem Handy.
Hier gibt’s weitere Infos zur GeoTour „Regionale Schätze“: https://www.geocaching.com/play/geotours/suedheide-geniessen
Auch in anderen aboutcities-Städten gibt es GeoTouren:
Oldenburg: https://www.oldenburg-tourismus.de/radfahren/radrouten/klimaschaetze-oldenburg
Hannover: https://www.visit-hannover.com/Event-Highlights,-Kultur-Freizeit/Hannover-inside-nachhaltig-unterwegs/Geocaching-in-der-Region-Hannover/Alle-Geocaches
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