Die Sonne knallt vom Himmel und ich hätte keinen besseren Tag für meinen Kurztrip nach Osnabrück aussuchen können. Endlich ist Sommer! Aber nicht nur das stimmt mich froh, denn ich bin positiv überrascht. Osnabrück hat im Sturm mein Herz erobert – die Stadt ist noch schöner als mir von vielen Seiten erzählt wurde.
Ich bin nur 24 Stunden in Osnabrück. Ich komme am späten Nachmittag an und beziehe mein Zimmer im geschmackvollen Romantikhotel Walhalla das mitten in der Altstadt im Heger-Tor-Viertel liegt. Von hier aus erkunde ich die Innenstadt und bekomme den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Osnabrück ist gesund, denke ich immer wieder –die Stadt hat kaum Leerstände zu verzeichnen. Im Gegenteil – viele kleine inhabergeführter Geschäfte entdecke ich neben den großen Marken. Sie alle scheinen an einem Strang zu ziehen: nämlich aus Osnabrück eine wirklich lebenswerte Stadt zu machen. Das ist ihnen gelungen.
Ein besonderes Glück wird mir zuteil –
ich bekomme eine Privatführung hoch auf den Marienkirchturm, von dem ich mir einen Überblick auf das Zentrum verschaffen kann.
Die Stadt ist viel grüner als ich dachte. Osnabrück ist eine Großstadt im Naturpark – das sieht man. Dazwischen liegen die roten und manchmal herrlich schiefen Dächer der Stadt, die quirligen Gassen und die schönsten Bauten. Am Fuße des Marienkirchturms befindet sich übrigens das berühmte Rathaus des Westfälischen Friedens. Wieder unten erhasche ich zumindest einen kurzen Blick hinein. Ein bisschen Geschichte muss eben auch sein – Osnabrück trägt das Europäische Kultursiegel.
Noch heute hat die Stadt eine lebendige Kulturszene:
In der Lagerhalle, so höre ich, finden unzählige Kulturveranstaltungen statt, das Theater ist gut besucht, kleine Galerien und viele Museen bieten für jeden eine große Auswahl. Ich werde das in meinen 24 Stunden in Osnabrück nicht schaffen, mir muss die Kultur auf den Straßen genügen.
Während ich durch die Stadt schlendere entdecke ich allerhand davon: schöne Street Art, die man sonst vielleicht nur in größeren Städten findet. An einigen Häusern entdecke ich kleine Bildchen, in Glas gerahmte Polaroids der Künstlerin Sarah Straßmann. Besonders angetan haben es mir die Werke von einem Künstler namens Natal – sie zeigen Karl Valentin mit Fagott, aus dem Schmetterlinge fliegen. Wunderschön!
Sterneküche
Abends gehe ich inspiriert in das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant „La Vie“, das von Thomas Bühner geleitet wird. Kunstvoll sind die Speisen auf den Tellern angerichtet, göttlich die Kompositionen und kleinen Nuancen der edlen Gerichte. Ich darf in der Küche naschen, in der Köche aus aller Herren Länder in ruhiger und konzentrierter Atmosphäre arbeiten, um den Gästen kulinarische Meisterwerke zu servieren.
Hervorragendes bodenständiges Essen
Dass es auch hervorragendes bodenständiges Essen in Osnabrück gibt erfahre ich am darauf folgenden Tag. Mein Frühstück nehme ich im Rosendahls ein – einem entzückenden Café, das liebevoll geführt wird und wirklich hübsch eingerichtet ist. Mittags gehe ich über den Wochenmarkt am Ledenhof und stärke mich am Marktstand von „Linde“, die hungrigen Besuchern kleine, feine Köstlichkeiten auftischt. Natürlich in Bio-Qualität. Und weil ich danach einen Kaffee brauche gehe ich weiter in eine der Kaffeeröstereien der Stadt – ins Barösta in der Redlingerstraße. Als ich den jungen Herren hinter der Kaffeetheke frage, ob ich Fotos machen darf, freut er sich – und macht den Kaffee für mich extra schön.
Gleich nebenan finde ich etliche schöne Shoppingadressen: vom 34-19, das ausschließlich „Organic Clothing“ bietet, über das kunterbunte „Go Strange“ ziehe ich von Laden zu Laden und kaufe hier und da ein paar ausgefallene Stücke. Ich höre, dass es um die Ecke den wahrlich ausgefallenen Eis-Laden „Schlecks“ gibt, in dem man sich seine eigenen Eiskreationen ausdenken kann. Nichts wie hin.
Und so endet mein Tag in Osnabrück: mit einem frischen Erdbeer-Vanille-Eis auf einer Wiese mitten in der Stadt sitzend – unter einem strahlend blauen Sommer-Himmel. Ich sag ja: Osnabrück hat mein Herz im Sturm erobert. Das nächste Mal bleibe ich aber länger.
Noch mehr sommerliche Eindrücke aus Osnabrück gibt’s hier Sommer in Osnabrück
Über die Autorin: Angelika Schwaff ist Reisebloggerin des Blog Reisefreunde und Mitglied im Reiseblogger Kollektiv das für die aboutcities die 17 Städte besuchte.
Hinweis der Redaktion:
Seit dem 17. Juli 2018 ist das Restaurant la vie geschlossen.
Andere großartige Restaurant-Tipps in Osnabrück und in den „aboutcities“ findet ihr in unserer Kategorie „Essbar„.
Simone Heiland meint
… nicht mal den Dom erwähnt, kein Foto vom Rathaus, kein Wort über den Handwerkerhof mitten in der Stadt, über Leysieffer, den Hauptbahnhof und seine einzigartige Geschichte, das alte Postamt, die Hase – und dann die vielen Rechtschreibfehler: SCHWACH! In 24 Stunden kann man das Fünffache sehen, erleben und darüber berichten. Bio-Klamotten, Eisbecher, schöne Hotels, nette Kaffeeröster – das gibt’s an vielen Orten, das ist austauschbar. Aber was Osnabrück wirklich ausmacht, das erfährt der Leser nicht. Bloggen um des Bloggens Willen – schade um die Zeit.
Brigitte meint
Liebe Simone Heiland, völlig d’accord, es gibt noch eine Menge weiterer „Schätze“ in unserer Stadt, die ein näheres Hinschauen verdienen. Für konkrete Hinweise aus Ihrer Sicht sind wir deshalb offen und dankbar. In unserem Städteblog schreiben wir über persönlich Erlebtes und das ist immer subjektiv. Der Blogbeitrag „24 Stunden in Osnabrück“ gibt den individuellen Eindruck einer Reisebloggerin wieder. Von dieser journalistischen Freiheit und inividuellen Sichtweise lebt unser Blog. Wir posten 2 – 3 Artikel pro Woche zu insgesamt 17 Städten. Osnabrück wird immer mal wieder dabei sein und wir würden uns freuen, wenn Sie uns „treu“ bleiben.
Fotos aus Osnabrück meint
Schöner Artikel über Osnabrück, und auch sehr schöne, klare Bilder.
Leider regnet es zur Zeit mal wieder, und so bleiben so manche Ausflugsziele der Stadt Osnabrück
erst einmal unentdeckt, bis wieder die Sonne scheint.
Um die Zeit zu überbrücken und vielleicht noch das ein oder andere zu entdecken,
gibt es eine sehr umfangreiche, gut strukturierte Seite mit vielen tollen Bildern der Stadt.
https://www.facebook.com/fotograf.osnabrueck
Reinschauen & genießen!
Bald scheint auch wieder die Sonne 😉
Harald Siegwarth meint
gute Reklame für meine Heimatstadt Osnabrück! Ich bin Kanadier und wohne in Montreal aber komme immer wieder meine Heimat besuchen. Leysiefer Kuchen, Marzipan, Frühstück mit frische Brötchen, einkaufen bei L&L, der Markt am Dom, die Katharinen Kirche, Bratwurst in der Große Stasse usw alles was ich sehr vermisse!
Gruß aus Kanada
Harald Siegwarth
Brigitte meint
🙂 das freut uns, vielen Dank. Der mobile Curywurst-Stand in der Großen Straße hat sich übrigens zu einem festen Imbiss ausgewachsen (gleicher Ort) und ist immer gut besucht. Herzliche Grüße und bis zum nächsten Mal in der alten Heimat.
Dörte Behrmann meint
Wow, dieser Beitrag macht mir total Lust auf Osnabrück. Bislang kannte ich nur Weihnachtsmarkt, Dom und Einkaufsstraße und hatte nicht so wahnsinnig Lust auf ein Wiedersehen. Aber der nächste Kurztrip, der noch weniger als 24 Stunden lang sein wird, ist schon geplant. Angelika hat mir prima Vorlagen für einen anregenden Bummel geliefert. Danke! Die Stimmung des Textes entspricht meiner: I like!