…niedliche Einkaufsmöglichkeiten und ein Stadtteil, wie wohl kein zweiter in Hannover!
Zugegeben, ich* als Langenhagenerin sollte eigentlich spontan über einen der beliebtesten Stadtteile Hannovers berichten können, doch durch die Arbeit und mein Studium komme ich selten in die Bezirke Hannovers. Deswegen habe ich mir einmal die Zeit dafür genommen, um auf eigene Faust die List zu erkunden.
Es ist kalt, die Sonne scheint nur leicht durch den wolkenbedeckten Himmel und eine frische Brise weht mir um die Nase: Frühherbst 2014 eben. Geleitet von einem wunderbaren Kaffeeduft verschlägt es mich zuerst in das moderne Stehcafé „Tom Maas“ in der Jakobistraße. „Einen Cappuccino zum Mitnehmen bitte!“ Er wird mir in einem verschönerten Becher serviert und soll mich auf meinem Spaziergang durch die List begleiten und mir die kalten Hände wärmen. So mache ich mich auf in Richtung Lister Platz, um am Ende meiner Tour zur Podbielskistraße zu gelangen.
Flair zum Anfassen
Eines fällt sofort auf: Obwohl viele Menschen unterwegs sind, herrscht eine angenehme Ruhe und Gelassenheit in der Fußgängerzone. Hier reihen sich keine bekannten Modeketten aneinander. Doch trotz vieler Geschäfte ist genug Platz vorhanden, um sich frei zu fühlen und man entdeckt Läden, die einem vorher noch nie untergekommen sind. Wer also auf der Suche nach etwas Speziellem oder Ausgefallenem ist, findet in der List an jeder Ecke etwas Passendes! Außerdem fällt mir auf, dass hier viele Familien mit ihren Kindern unterwegs sind. Ein Kinderwagen folgt dem nächsten und trotzdem ist die Fußgängerzone nicht überfüllt. Viele junge Familien, ich tippe mal auf einen Altersdurchschnitt von Mitte 30, finden sich hier überwiegend. Dann bleibt mein Blick an einem liebevoll dekorierten Schaufenster hängen.
Ich stehe vor dem „Looms“ in der Gretchenstraße. Hier bekommt man Wohntextilien und Kleinmöbel aus aller Welt, die allerdings ihren Preis haben. Doch auch für den kleinen Geldbeutel gibt es hier so einiges. Das Looms ist von außen, wie schon erwähnt, liebevoll dekoriert und wirkt trotz einer gewissen Unordnung sehr einladend. Einen kurzen Blick auf den Inhaber, Klaus Hallmann, erhasche ich im Vorbeigehen auch noch – er sitzt hinter seiner Kasse und blickt verträumt in seinen Laden. http://www.staywithlooms.de/
Verweilen und Genießen
Langsam spüre ich, wie mich die List mit ihrem Charme gepackt hat. Fast vor jedem zweiten Schaufenster stehen ganz lässig ein Tisch und zwei Stühle, auf denen ich mich am liebsten jedes Mal niederlassen möchte – einfach die Zeit vergessen und die vielen Leute beobachten, geht hier prima! Fast parallel zur List verläuft die Eilenriede, der größte Stadtwald Europas. Hierhin würde ich jetzt gerne einen Abstecher machen. Denn der Wald ist wirklich grün, bietet Unmengen an Natur und ist ein Ort für Sportler, Naturliebhaber und Spaziergänger gleichermaßen. 640 Hektar bieten mehr als genügend Platz. Aber ich bleibe auf der Lister Meile, hier lässt es sich wunderschön flanieren. Die Jugendstil-Fassaden beeindrucken mich sehr. Besonders rund um den Wedekindplatz finden sich sehr viele der alten Bauten. Wie viel hier wohl eine Wohnung kostet? Auf meinem Weg begegnen mir dann noch die Wasserhähne der Lister Meile. Der Körtingbrunnen wird oft auch als Pferdekopfbrunnen bezeichnet, da die Edelstahlfiguren Pferdeköpfen ähneln.
Shopping mal anders
Ein besonderes Angebot an ausgefallenen Shoppingadressen hat die List auch noch im Angebot. Da wäre einmal das „Go Bäng Blitz“. Es lässt die Herzen von Klamottenfans, die abseits des Mainstreams leben, höher schlagen. In der Drostestraße werden Sie fündig.
Ebenfalls in der Drostestraße versorgt „Suse Schneeweiß“ all‘ die Damen, die sich elegant, extravagant und feminin kleiden wollen. Die Diplom-Designerin fertigt in ihrem Atelier und Showroom mit viel Liebe zeitlos schöne Mode und legt dabei viel Wert auf feine Materialien. Wer sich endlich mal etwas nach Maß schneidern lassen möchte, ist bei ihr auch goldrichtig. http://www.suseschneeweiss.de/ Jäger und Sammler kommen dafür in „Dithmar´s Kaufhaus“ auf ihre Kosten. In der Steinriede gibt es Secondhand bis zum Abwinken. Langsam komme ich der Podbi näher. Hier wird das Leben schneller und bunter. Die Bewohner halten sich fit und ihre Einkaufstaschen sind immer gut gefüllt.
Guten Appetit!
Pizzafreunde zugehört: Inmitten von schickem Ambiente eine große aus dem Pizzaofen gebackene Pizza verspeisen? Das XII Apostel am Pelikanplatz ist ein echtes Highlight – was den Geschmack der Pizza angeht sowieso. Das Aussehen des Restaurants ist ein Hingucker dazu. http://www.12-apostel.eu/ Wer auf der Suche nach vegetarischen, veganen oder biologischen Köstlichkeiten ist, sollte sich die List auch deshalb nicht entgehen lassen. Denn hier gibt es viele Geschäfte, die Wert auf DIESE Art des Genusses legen. Da wäre zum Beispiel das „Carrots & Coffee“ am Wedekindplatz, in dem auf biologisch-hochwertige und vegetarische oder vegane Köstlichkeiten gesetzt wird. Hier können sogar Allergiker ihre Mahlzeiten sorgenfrei genießen. http://www.carrotsandcoffee.de/ Wer nicht nur auf der Suche nach Essen ist, sondern ein zweites Wohnzimmer wünscht, der lernt ein echtes Urgestein aus der List kennen. Die „Rumpelkammer“ ist dann DIE Adresse. Die rustikale Eckkneipe in der Jakobistraße mit ihren Bierfässern existiert schon seit mehr als 30 Jahren und Fußball ist immer DAS Thema.
Langsam wird es dunkel
Nach meiner langen Tour durch die bezaubernde List, werde ich schon von meinen Freunden erwartet. Fast wöchentlich treffen wir uns in der „Auszeit“ auf ein oder zwei Feierabendcocktails – die hier in der Friesenstraße besonders gut schmecken. Und die Preise sind darüber hinaus einfach unschlagbar. Zu den Cocktails gibt es je nach Saison kleine Snacks, die von der Mama des Hauses persönlich zubereitet werden. Musikalisch wird feinster House, Funk und Elektro geboten. http://www.auszeit-hannover.de/ Und die Lage ist perfekt für Nachtschwärmer, die nach einem kühlen Drink noch um die Häuser ziehen wollen. Am dichtesten ist von hier das „Zaza“ zu erreichen. Seine Füße kann man sich an der Hamburger Allee von Mittwoch bis Samstag hervorragend gut platt tanzen.
Letzte Worte
Wenn ich die List nun in drei Worten beschreiben müsste: kinderfreundlich, ein Stück alternativ und entspannt!
*ich ist übrigens Leticia Bergmann, die als Gastbloggerin durch die List gezogen ist, um uns von ihren Eindrücken zu berichten.
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Sie wollen noch mehr über Hannover wissen? Hier geht es zur aboutcities-Website. Mit noch mehr Lustmachern und Angeboten.
Und auch wenn die Lister es bestimmt nicht so gut finden, da so ziemlich jeder Stadtteil für sich stehen will: https://aboutcities.de/index.php/2014/01/31/limmern-in-linden/ – Für alle Interessierten, die gerne noch einen anderen bekannten Stadtteil von Hannover entdecken wollen.
Marianne Krohn meint
Suse Schneeweiss – meine Lieblingsdesignerin!
Droste meint
List-Tour ist prima. Aber wie könnt ihr auf Linden verlinken. Lindener heißen wie ihr Hauptnahrungsmittel.
about_cities meint
Wir aus der aboutcities-Redaktion haben eine Linden-Tour mitgemacht und konnten dem Stadtteil einiges abgewinnen. Individualität wird hier ähnlich wie in der List groß geschrieben! 🙂
Thorsten Windus-Dörr meint
Mensch Droste, ich nehme mal an, du meinst das gute Lindener-Spezial-Bier? Für alle Nicht-Hannoveraner muss man das erklären: Es gibt eine alte Feindschaft zwischen dem ehemaligen Arbeiterstadtteil Linden und dem Großbürgerviertel List. Wir von aboutcities versuchen halt aber alte Gräben zu überwinden, zum Beispiel die zwischen Linden und List und die zwischen Hannover und Braunschweig.
Thorsten Windus-Dörr meint
Nachtrag zu Droste: Ich bin übrigens Lister Blicker.
Andrea Lyß meint
Der Beitrag macht wirklich Lust auf die List. Ich war schon so viele Jahre nicht mehr da. Es wird Zeit
about_cities meint
Vielleicht klappt es ja bald? Viel Spaß beim Bummeln über die Meile!
M. Ebers meint
Welches Lokal ist das da oben in dem Bild?
about_cities meint
Es handelt sich um das „Lulu“ am Wedekindplatz, in der Nähe der Lister Meile.
Droste meint
@Thorsten Finde ich gut, dass du dich nicht hinter eurem Logo versteckst. Tatsächlich wird es wohl besser: Ein Freund von mir, natürlich Lindener, war vor kurzem in einem Restaurant in der List. Einladung. Zunächst mal kam er gesund zurück, er hat anstandslos etwas zu essen bekommen und es soll auch noch geschmeckt haben.
Droste meint
Lister Blick? Gehört das nicht zu Buchholz?