Heute haben Franziska und ich* es endlich mal wieder geschafft und haben uns zu einem unserer Kochabende verabredet. Beim Schneiden und brutzeln kommen einfach immer die schönsten Gespräche zu Stande. Da sich unsere Kochkünste tatsächlich nicht nur auf Dosen-Ravioli und Instant-Suppe beschränken, treffen wir uns gleich in der Mittagspause auf dem Wolfenbütteler Wochenmarkt, um ein paar frische Zutaten zu kaufen. Noch schnell um eine Ecke gehuscht und schon sehe ich sie am Rand des Stadtmarktes stehen. Nach einer herzlichen Begrüßung bahnen wir uns unseren Weg durch die gut besuchten Stände. Das ist hier eigentlich jeden Mittwoch und Samstag so: Wenn Wochenmarkt ist, dann brummt der Bär. Zwischen den rund 50 Ständen trifft man oft unter lautem „Hallo“ Bekannte, Freunde und Arbeitskollegen.
Wolfenbüttel als Gärtnerstadt
Da Franziska und ich hier – noch – nicht zu den Stammkunden gehören, sind wir zwar nicht „per Du“ mit den Händlern, werden aber trotzdem überall herzlich begrüßt. Egal ob wir Fleisch, Käse oder Gemüse kaufen – überall hat man ein paar gute Ratschläge für die Zubereitung der Produkte für uns auf Lager. Da kann bei unserem Kochabend ja nichts mehr schief gehen!
Wir hören, wie ein Händler sich mit seiner Stammkundin über die „heimische Erde“ unterhält. Während Franziska das Gemüse für unsere Reispfanne aussucht, höre ich mit einem Ohr zu und bin erstaunt: Viele der Produkte, die hier auf dem Markt angeboten werden – seien es Obst, Gemüse oder Blumen -, werden auch heute noch in der Stadt angebaut. Wolfenbüttel hat eine lange Tradition als Gärtnerstadt, höre ich aus dem Gespräch der beiden heraus. Da ich inzwischen unverhohlen in ihre Richtung gucke, binden die beiden mich in ihre Unterhaltung ein. Die ältere, rüstige Dame erzählt mir, dass der Berufszweig in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei und es nur noch wenige Anbaubetriebe in der Stadt gebe. 1981 waren es noch 39 und viele ihrer Bekannten haben dort gearbeitet. Ich höre ihrer Stimme an, dass sie sich gerne an diese Zeit zurück erinnert. Franziska ist inzwischen fertig mit dem Gemüse, im Weitergehen lächle ich der Dame noch einmal aufmunternd zu.
Familiäres Treiben
Während ich noch über die heimische Erde nachdenke und mich frage, wieso heute eigentlich niemand mehr diesen Job mitten in der Natur machen möchte, läuft mir ein Hund mit einem Kind an der Leine über den Weg – hier ist wirklich die Frage, wer mit wem Gassi geht. Dem kleinen Jungen scheint es egal zu sein, er und seine Schwester jauchzen vergnügt. Von hinten naht ihre Mutter, bepackt mit einer Familienration Kürbis, der bestimmt später zu einer leckeren Suppe verarbeitet wird. Die kleine Familie ist nicht die einzige, die sich hier auf dem Markt tummelt. Die frischen Produkte ziehen viele Eltern an.
Bei einem Blick auf die Uhr stellen Franziska und ich fest, dass wir unsere Mittagspause schon mehr als ausgereizt haben. Zum Glück haben wir alles bekommen, was wir für den Abend brauchen. Auf dem Weg zurück über den Markt weht mir ein leckerer Geruch in die Nase – mein Magen knurrt. Kein Wunder, bei den ganzen Einkäufen haben wir total vergessen, dass die Mittagspause eigentlich zum Essen da ist. Dieser Duft kann nur noch Silvana Preußes Wurstbude kommen, besser bekannt als „Imbissstand Piske“. Das vierköpfige Team um die Doktorin der Chemie dürfte einigen aus dem NDR Klangatlas bekannt sein, denn Trinkgeld wird hier immer mit einem vierstimmigen „Dankeschön“ besungen.
Mit meiner Wurst in der einen und meinen Einkäufen vom Markt in der anderen Hand eile ich dann zurück ins Büro und freue mich schon auf unseren gemeinsamen Kochabend.
Service
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auch unter http://www.wolfenbuettel.de/Tourismus/Freizeit/Shopping/Wochenmarkt?&La=1.
* Unsere Bloggerin Anne Keppler war in Wolfenbüttel unterwegs.
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[…] Von Schnaps alleine kann man aber ja bekanntlich nicht leben, weshalb die Wolfenbütteler auch viel Wert auf frisches Obst und Gemüse legen. Auf dem Wochenmarkt gibt es daher viele Produkte zu kaufen, die in “heimischer Erde” angebaut wurden – also in Wolfenbüttel selbst. Wir waren auch schon einmal auf Entdeckungstour auf dem Wochenmarkt: http://aboutcities.de/index.php/2014/10/10/heimische-erde/. […]