Geht’s Euch auch so? Die Tage werden länger. Die Wolken reißen auf. Die Sonne steht strahlend am blauen Himmel. Der Wind ist noch kalt, aber trotzdem zieht es mich nach draußen. Walken im Grünen! Ich liebe es, morgens ganz früh durch Bremerhaven zu walken. Heute walke ich etwas später los und zeige Euch eine schöne Strecke mitten in der Stadt. Kommt mit!
Walken durch den schwarzen Weg
Nur ein paar Meter vom Stadtzentrum entfernt, erreiche ich schon den schwarzen Weg. So haben wir den Weg entlang der Geeste, vorbei an den Schrebergärtenhäuschen, früher genannt. Hier, wo heute das hübsche Kapitänsviertel mit den schmucken Häuschen steht, befand sich früher die Rickmerswerft. Der schwarze Weg ist nach einer ehemaligen Bahntrasse benannt. Ich weiß noch, dass ich einmal wie vom Teufel verfolgt durchgeradelt bin, nachdem mir eine Freundin vorher stundenlang Gruselgeschichten erzählt hatte. Da war es schaurig, den einsamen Weg durch die Dunkelheit zu radeln. Heute genieße ich hier die Nähe zum Wasser und den Blick auf die bunten Häuschen mit ihren liebevoll gepflegten Gärten. Stadtnah und doch autofrei. Was bedarf es mehr zum Walken?
Nur ein Katzensprung zum Bürgerpark
Ich überquere die Geeste, walke durch ein hübsches Wohnviertel und erreiche unseren Bürgerpark. Walken im Grünen. Ich liebe es, hier meine Runden auf der weich federnden Finnbahn zu drehen. Wenn ich Abwechslung suche, nehme ich einen der Wege, die kreuz und quer durch den Park führen. Ich muss nur aufpassen, dass ich mich von den inspirienden Plätzen nicht ablenken lassen. Da gibt es beispielsweise den Bootsteich. Die Äste der umstehenden Bäume reichen fast bis zur Wasseroberfläche. Die Enten paddeln gemächlich über das Wasser. Im Sommer schippern Familien und Verliebte im Tretboot über den Teich.
Walken und Skulpturen, Blumen und Tiere
Die Wege führen vorbei an schön angelegten Blumenbeeten. Im Park verteilt gibt es verschiedene Fitnessstationen. Zwanzig Disc-Golf-Stationen laden ein, sein Können mit der flachen Scheibe zu zeigen. Die Baumvielfalt lässt mich immer wieder neue Exemplare entdecken. Besonders faszinierend finde ich den Duft den Lebkuchenbaums. Und die auf der Wiese chillenden Schafe und Ziegen lassen sich von den Spaziergängern nicht aus der Ruhe bringen. Genauso wenig, wie die überall verteilt stehenden Skulpturen.
Vom Park an den Fluss walken
Mein Weg führt mich vom Bürgerpark rüber zum Geestewanderweg. Walken im Grünen und am Wasser. Schön! Der seicht treibende Fluss ist für mich ein Ort der Ruhe. Oft sitzen an seinem Ufer Angler. Mit schier unendlicher Geduld hoffen sie auf den großen Fang. In der Saison dümpeln die kleinen Boote an der Uferseite des Wassersportvereins. Und nach wenigen Metern erreiche ich die kleine Schleuse.
Auf zum Endspurt
Durch das Schilf erhasche in einen Blick auf die Skyline Bremerhavens. Egal von welcher Seite Bremerhaven erreicht wird, schon von Weitem ist das Atlantic Hotel Sail City mit der Aussichtsplattform darüber zu sehen. Die Auffahrt zur Plattform lohnt sich. Von hier oben gibt es einen herrlichen Rundumblick über Stadt, Weser und Geeste bis in die Häfen und ins Hinterland.
Geschafft! Nur noch wenige Meter bis nach Hause. Ich liebe diese Walkingrunden. Ich muss mich an keine Öffnungszeiten von irgendwelchen Studios halten. Nur fix die Laufschuhe und Sportklamotten an und los geht’s! Frische Luft und Zeit, um den Gedanken freien Lauf zu lassen, sind garantiert. Die Wege sind abwechslungsreich. Ich kann zwischen kurzen und längeren Runden wählen. Und immer wieder entdecke ich etwas Neues. Ein Rotkehlchen, dass am Wegrand sitzt oder ein Austernfischer, der sich schon morgens lauthals meldet, sind meine Begleiter. Versucht’s doch auch mal!
Thorsten Bartel meint
Sehr geehrte Frau Albert, erlauben Sie mir eine kleine Kortektur Ihres schönen Berichtes. Auf dem Gelände des heutigen Kapitänsviertels befand sich bis 1986 die Rickmerswerft, die bis an den Geestheller Damm oder auch schwarzer Weg genannt heranreichte. Der schwarze Weg war übrigens bis in die 192oiger Jahre eine Bahntrasse, die vom Leher Tor im Verlauf der heutigen Pestalozzistr. – bis in den Kaiserhafen führte. MFG Thorsten Bartel
Tanja Albert meint
Moin Herr Bartel,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Sie haben natürlich recht. Ich habe mich da falsch ausgedrückt und nur auf die Zeit Bezug genommen, als es die Werft schon nicht mehr und das Kapitänsviertel noch nicht gab und der Weg sehr einsam war. Ich habe den Blogbeitrag angepasst, so dass jetzt auch auf die Zeit davor hingewiesen wurde.
Viele Grüße von der Küste
Tanja Albert