Die Weihnachtszeit naht in Hildesheim und überall wird es immer festlicher. In den Supermärkten stapeln sich die weihnachtlichen Süßigkeiten, die Einkaufscenter haben ihre geschmückten Tannenbäume aufgestellt und hier und da verschönern die ersten Weihnachtsbeleuchtungen schon die Innenstadt. Zweifelsfrei ist die Weihnachtszeit meine liebste Zeit im Jahr und ich bin bereit für den Weihnachtszauber in Hildesheim. An allen Ecken bereiten sich die Menschen auf die kommenden Festtage vor und Spannung und Vorfreude liegen in der Luft.
Eines ist sicher – ich bin nicht die Einzige, die bei diesem Anblick wieder zum Kind wird. Voller Erwartungen habe ich mich gefragt: Was macht Hildesheim in der Adventszeit so besonders?
Begleitet mich, wie ich mich auf die Spuren der Hildesheimer Weihnachtstraditionen begebe.
Ein Brief an den Weihnachtsmann
Wusstet ihr, dass sich das Postamt des Weihnachtsmannes in Hildesheim befindet? Jedes Kind, welches Bilder, Wünsche, Grüße, Sorgen und Bitten an der himmlischen Briefstation abgibt, erhält eine Antwort vom Weihnachtsmann und seinen Helfern höchstpersönlich. Was die Erwachsenen eher zum Schmunzeln bringt, ist für viele Kinder ein kleiner Traum, der in Erfüllung geht: Einmal dem Weihnachtsmann zu schreiben. Seit mehr als 50 Jahren ist der Hildesheimer Ortsteil Himmelsthür für das himmlische Postamt bekannt. Es ist damit die älteste Weihnachtspostfiliale in Deutschland. Allein im letzten Jahr wurden mit Hilfe der deutschen Post 50.000 Briefe beantwortet, sofern die Kinder einen Absender angaben. Dieses Jahr wird das Postamt nicht personell besetzt sein, jedoch wird es in der Rathausstraße, neben dem Sagenwald, einen Briefkasten geben, in den die Kinder ihre Briefe einwerfen können. Einmal mit dem Weihnachtsmann zu schreiben – das lässt sich wohl kein Kind so schnell entgehen.
Der Weihnachtsmarkt verzaubert Hildesheim
Wenn man durch die Straßen geht und es nach gebrannten Mandeln, Glühwein und Bratwurst duftet, dann kann das nur eins bedeuten: Der Hildesheimer Weihnachtsmarkt ist wieder zurück. Egal ob es die weihnachtlichen Köstlichkeiten, die gemütliche Stimmung, die lachenden Kinder in den Fahrgeschäften oder das glitzernde Lichtermeer sind – all´ das verbinde ich mit der beliebten Weihnachtstradition, die für uns kaum noch wegzudenken ist. Vom 22. November bis zum 22. Dezember zieht dieser festliche Weihnachtszauber auch in die Hildesheimer Innenstadt wieder ein. Rund 60 Marktstände schmücken vier Wochen lang den Marktplatz, den Platz an der Lilie und die Fußgängerzone. Auf dem Platz hinterm Rathaus lädt, neben dem Kinderkarussell und den traditionelle Holzhütten , ein von Tannen geschmückter Essbereich und das Riesenrad zum Verweilen ein. Ich persönlich freue mich am meisten auf die ganz besonderen Highlights: Die traditionelle mehrstöckige Weihnachtspyramide, die zehn Meter hohe Weihnachtstanne und die fünf Meter hohe Lichtskulptur, die aber noch bis zur Eröffnung eine Überraschung bleibt. Damit steht der weihnachtlichen Vorfreude doch nichts mehr im Wege!
Die Hildesheimer Tradition, die aus der Not entstand
Ob bei Touristen oder Einheimischen, die Hildesheimer Pumpernickel sind überall sehr beliebt. Und das hat auch seinen guten Grund: Das süße, rautenförmige Gebäck ist, gerade in der Adventszeit, eine Leckerei für jeden Geschmack. Mit dem gleichnamigen gesunden Vollkornbrot haben diese Keksgebäcke jedoch nicht viel gemeinsam. Warum entstand dann trotzdem dieser Name? Der Ursprung liegt in einer Geschichte, die im Jahre 1840 beginnt. Eine Hildesheimer Familie wollte damals gebührend einen Geburtstag feiern. Leider fehlte ihnen jedoch das Geld, um die Geburtstagstafel zu füllen. Ihnen blieben nur zwei Nickel Erspartes übrig. Der gütige Pastor steuerte noch einen weiteren hinzu. Die Familie hatte nun genug Geld, um sich die günstigsten Backzutaten zu kaufen. Aus der Not heraus entstand dadurch ein leckeres Gebäck, welches das Geburtstagsessen sicherte und eine Tradition ins Leben rief, in deren Genuss wir heute noch kommen dürfen. Im Laufe der Zeit wurde das Rezept mit weiteren Zutaten verfeinert. Wer nicht genug von dem traditionellen Gebäck bekommen kann, hat die Möglichkeit, das ganze Jahr über in Hildesheim bei Café Beste zu erwerben. Wenn ich so über die Geschichte nachdenke, bekomme ich wieder richtig Lust auf Kekse, warmen Kakao und Weihnachtsmusik.
Ein Glück steht die Adventszeit vor der Tür!
Übrigens, letztes Jahr war Bloggerin Maike Hildesheimer Domstollen backen – lest gerne mal rein!
Eine weihnachtliche Reise durch das geschmückte Hildesheim
Weihnachten ist für mich die Zeit der Geschichten. Winterliche Filme zusammen mit der Familie schauen, die Kinderbücher über den Weihnachtsmann oder die Bibelgeschichte über das Christkind lesen – all diese Erzählungen lassen uns, in der dunklen Adventszeit, in eine bunte Welt voller Freude und Wärme eintauchen. Aber wie wäre es mal mit einer Zeitreise in das historische Hildesheim? Die weihnachtlichen Stadt- und Kostümführungen erwecken die Hildesheimer Geschichten wieder zum Leben und laden die Gäste ein, die Stadt von ihrer adventlichen Seite kennen zu lernen.
Die Hildesheimer Kostümführer haben ein besonderes Talent dazu, in ihren historischen Gewändern, Geschichten und Märchen lebhaft zu erzählen. Einmal im Monat wird eine öffentliche Führung angeboten. Am 3. Dezember ist es wieder so weit: Unter dem Namen „Adventsführung“ wird die Frage geklärt „Welche Sagen und Legenden ranken sich eigentlich um die Krippe mit dem Christkind“?
Auch weitere öffentliche Führungen widmen sich dem weihnachtlichen Zauber in Hildesheim. Ab der ersten Adventswoche, findet jeden Freitag und Samstag, bis zum 18. Dezember eine öffentliche Stadtführung „Weihnachtliches Hildesheim“ statt. Eineinhalb Stunden wird die Adventsstimmung bei einem Bummel durch die Stadt genossen, mit einem Glühwein oder Punsch auf dem Weihnachtsmarkt klingt der Abend dann gemütlich aus. Bei der öffentlichen Krippenführung am 27. und 28. Dezember kann eine Reise durch die weihnachtlichen Kirchen Hildesheims, mit Fokus auf die verschiedenen Krippen-Darstellungen unternommen werden. Auch die Kleinsten lernen so die Weihnachtsgeschichte kreativ kennen.
Wer als Gruppe Hildesheim besuchen möchte, hat die Möglichkeit das „Weihnachtliche Hildesheim“ und auch „Hildesheim zur Weihnachtszeit von oben“ privat zu buchen. Bei Zweiterem ist es möglich, das festliche Hildesheim aus 75 Metern Höhe vom höchsten Kirchturm Niedersachsens, dem Andreaskirchturm zu betrachten.
Es werde Licht, in Hildesheim!
Wenn es abends kalt und dunkel wird und man fröstelnd durch die weihnachtliche Innenstadt streift, dann erwärmt vor allem eines die Herzen: Die Weihnachtsbeleuchtung. Tausend kleine Lichter glitzern in den Baumkronen und an den Hausfassaden. Zahlreiche Objekte werden von einem festlichen Lichterkleid umhüllt. Ich finde es wunderschön, dass die dunkelste Zeit des Jahres, auch als die Zeit des Lichts gilt. Noch schöner ist, dass Hildesheim dieses Jahr besonders dazu beiträgt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird die Stadt nicht nur um den Marktplatz herum, sondern auch über die Fußgängerzone, bis hin zum Hauptbahnhof in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen. Endlich wird eine durchgehende Weihnachtsbeleuchtung auch in Hildesheim die dunkle Adventszeit erhellen. So heißt es nun auch in der ganzen Innenstadt: Es werde Licht!
Mein Fazit zu meiner Entdeckung des Hildesheimer Weihnachtszaubers
Eines steht fest: meine Vorfreude auf Weihnachten steigt immer weiter. Meine Suche nach den weihnachtlichen Traditionen Hildesheims hat noch einmal bestätigt, warum Weihnachten meine liebste Zeit im Jahr ist. Sei es wegen der Weihnachtsmärkte, der Musik, der Geschichten oder der adventlichen Gebäcke – die Weihnachtszeit hat für mich eine unoffizielle To-Do Liste aus festlichen Traditionen.
Umso glücklicher bin ich, dass mich Hildesheim an jeder Ecke mit adventlichen Vorbereitungen und guter Stimmung überrascht. Da kann die Weihnachtszeit ja kommen! Lässt du dich auch vom weihnachtlichen Hildesheim verzaubern?
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