Wenn mich jemand nach Freizeitaktivitäten in Wolfsburg fragt, befindet sich unter den Top 3 auf jeden Fall der Allerpark. Warum? Der Park liegt sehr zentral, ist von der Innenstadt schnell zu erreichen und es gibt für Jeden etwas – Hallenbad, Sandstrand, Spielplatz und und und. Zwei davon möchte ich heute etwas genauer unter die Lupe nehmen: den WakePark und den Hochseilgarten.
Vom „Italienischen Dorf“ zur Gartenschau
Um euch ein paar mehr Infos zu bieten, lese ich mich noch etwas ein: Der Allerpark ist ein Freizeit- und Naherholungsgebiet. Zentraler Punkt ist der Allersee, ein künstlich angelegter See für dessen Entstehung die Aller extra verlegt wurde. Im Allerpark war früher das „Italienische Dorf“, in dem italienische Gastarbeiter gewohnt haben. Seit der Einweihung des Sees 1970 hat sich aber einiges getan. 2002 kamen die Volkswagen-Arena und das BadeLand dazu. 2004 hat auf dem Gelände die Landesgartenschau (LaGa) stattgefunden. Das Gebiet rund um den See wurde umgebaut, für Besucher aufbereitet und ein zweiter See errichtet, der jetzt Teil des WakeParks ist.
Urlaubsgefühl mit dem Kraftwerk im Blick
Vom Parkplatz geht es über eine Brücke zum LaGa-See. Links sieht man das neue Stadion für die VfL-Frauen und die gerade eröffnete Fußball-Welt, rechts die SoccaFive-Arena. Noch einmal um den See rum und schon kommen Urlaubsgefühle auf. Auf dem kleinen Strandabschnitt des WakeParks stehen Liegestühle, Kaffee und Cocktails gibt es an der Bar. Vor allem an lauen Sommerabenden ist das ein tolles Ambiente. Die „Zuschauer“ haben einen super Blick auf die Wassersportler. Ich muss euch aber leider enttäuschen: Ich werde mich nicht in den Wetsuit werfen und euch mit Fotos missglückter Fahrversuche erfreuen. Aus meiner WakePark-Erfahrung von vor einem Jahr kann ich euch aber sagen, dass es unglaublich viel Spaß macht. Man braucht schon etwas Geschick, um eine Runde komplett durchzufahren, aber wenn die dann geschafft ist, ist die Freude groß… 🙂
Ein Bayer in Wolfsburg
Im Gespräch mit Michael Sieratzki, der den WakePark nach Wolfsburg geholt hat, erfahre ich auch noch einiges über die Geschichte. Der gebürtige Allgäuer wollte eigentlich in Bayern bleiben, wurde aber auf die damals große, unbenutzte Fläche aufmerksam. So investierte er in den See, der nach der LaGa zur Heimat für Wake Boarder und Wasserskifahrer aus der Region wurde. Für Michael ist Wolfsburg seit zehn Jahren sein Zuhause. Und daran hat er stetig gearbeitet. Zwei Mal im Sommer verwandelt sich der Strand in eine große Beach-Party und bietet Ibiza-Feeling à la Wolfsburg (Tipp: in diesem Jahr finden die Partys am 04.07. und am 01.08. statt). Bei der Frage nach seinem Lieblingsort in Wolfsburg merke ich auch seine Liebe zum Wasser – wenn nicht am LaGa-See, verbringt er seine Zeit nur einen Katzensprung entfernt am Allersee.
Vom Wasser in die Lüfte
Genau da will ich jetzt auch hin. Ich laufe den kurzen Weg vorbei an der Volkswagen Arena zum monkeyman Hochseilgarten. monkeyman hat drei Parcours für Kinder und fünf Parcours für Erwachsene, wovon der höchste 13 Metern in die Höhe führt. Fatih Türk ist der Inhaber von monkeyman und gebürtiger Wolfsburger. Nachdem Fatih einige Hochseilgärten in anderen deutschen Städten kennengelernt hat, stand sein Entschluss fest: Er wollte Wolfsburg um eine Attraktion reicher machen. Nach ein wenig Planung konnte er dann 2009 monkeyman eröffnen. Sein Konzept läuft sogar so gut, dass er schon nach Braunschweig expandiert hat. Neben dem Hochseilgarten in Wolfsburg soll bald auch eine Indoor-Kletterhalle entstehen, die im Winter Kletterfreuden erfüllt.
Jetzt heißt es für mich aber rein in die Ausrüstung und ab in die Höhe. Bevor das Klettern losgeht, wird erst einmal eine kurze Sicherheitseinführung gemacht, damit auch nichts passieren kann. Immerhin geht es hoch hinaus. Ich klettere an der Leiter hoch und schon bin ich in der Baumkrone, laufe über Seile, schwinge wie Tarzan…ähm Jane… an Lianen und kann am Ende gelassen auf den festen Boden gleiten. Ein bisschen schneller schlägt das Herz noch, aber das war sicher nicht mein einziges Mal in luftiger Höhe. Die unterschiedlichen Parcours machen viel Spaß und bieten eine gute Abwechslung aus Koordination, Sport und Adrenalin.
Wieder auf sicherem Boden, verlasse ich diesen auch wieder. monkeyman bietet nicht nur Kletterparcours für kleine und große Äffchen an, sondern vermietet auch Segways. Auf die Frage, ob ich es nicht auch mal wagen möchte, eine Runde zu fahren, kommt selbstverständlich ein Ja. Leicht nach vorne beugen, keine Panik bekommen, und schon cruise ich ein paar Runden auf und ab. Für eine schnelle Runde um den Allersee definitiv eine gute Fahrzeugwahl. Die Segways können bis zu 20 km/h fahren und auf allen Radwegen benutzt werden. Eine Fahrt in die Innenstadt ist also auch kein Problem.
Das werde ich mir aber für meinen nächsten Besuch aufheben. Nach den Aktivitäten brauche ich erstmal einen kleinen Moment, um mich zu entspannen. Dafür stolpere ich einfach auf die nächste Bank, genieße die Sommersonne und fühle mich einen kleinen Moment lang wie im Urlaub.
Weitere Informationen zum WakePark und zum Hochseilgarten monkeyman findet ihr auf den Links.
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