Vom 21. bis 25. Oktober 2020 findet bereits zum 35. Mal das Unabhängige FilmFest Osnabrück statt. Auch wenn die Veranstalterinnen und Veranstalter in diesem Jahr einige Corona-bedingte Änderungen an Format und Ablauf des Festivals vornehmen mussten, können sich Zuschauerinnen und Zuschauer wieder auf ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm freuen. Darunter 58 Kinovorführungen und ein umfangreiches digitales Film- und Rahmenprogramm!
Das FilmFest-Team präsentiert auf großen Leinwänden in der Lagerhalle, im Haus der Jugend, im Filmtheater Hasetor und in der Filmpassage Osnabrück und in insgesamt vier Wettbewerben und fünf Themenreihen einen Querschnitt des engagierten Kinos der Gegenwart. das Publikum wird dabei auf mitreißende Kamerareisen in 37 Nationen entführt – darunter Frankreich, Tunesien, Iran und Chile. Es gibt fünf Langfilm-Kategorien mit gesellschaftlich- und sozial-engagierten Beiträgen, die zum Beispiel brasilianische Skaterinnen oder britische Rock-AktivistInnen begleiten.
58 Filme & 5 Themenreihen
Das Programm des Unabhängigen FilmFest Osnabrück bietet Besucherinnen und Besuchern 58 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Die Filme fallen in fünf Kategorien:
- Im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück konkurrieren Spiel- und Dokumentarfilme, die sich in herausragender Weise in den Dienst humanen Denkens und der Toleranz stellen. In dieser Themenreihe wird zum Beispiel ein Film über ungewöhnliche Informationsflüsse während des Irak-Kriegs gezeigt.
- In der Kategorie Focus on Europe präsentieren Filmemacherinnen und Filmemacher neun europäische Arthouse-Filme, die grenzüberschreitend Fragestellungen der heutigen Gesellschaften in Europa ansprechen. Fünf dieser Filme erleben beim FilmFest in Osnabrück ihre Premiere, zwei davon sogar eine Weltpremiere.
- Ein Film, der sich überzeugend mit der Situation von Kindern in aller Welt und ihren Rechten auseinandersetzt, wird auf dem FilmFest mit den Filmpreis für Kinderrechte ausgezeichnet. In diesem Jahr stehen Themen wie die geschlechtliche Identität, militärische Sommercamps für Jugendliche und der Alltag in der Arbeitslosigkeit im Vordergrund.
- Einblicke in die Gesellschaften von Lateinamerika geben die Filme in der Themenreihe Vistas Latinas. Die hier vorgestellten Werke behandeln unter anderem die argentinische Polizeiwillkür und die schwierige Migration von Mexiko in die USA.
- Abschließend vertreten Filme in der Kategorie FilmFest Extrem das traditionelle bis progressive Genrekino.
Publikumspreis für den besten Kurzfilm
Wie durchbrechen wir Machtverhältnisse? Wie verarbeiten wir unsere Vergangenheit? Wie blicken wir auf die Zukunft? Diese und andere Fragen stellen sich die Filmschaffenden der Sparte Kurzfilm. Insgesamt 28 Kurzfilme stehen zur Auswahl. Mal fiktional, mal dokumentarisch fallen diese in die Kategorien Resolve, Preserve und Evolve. Das Urteil über den Preis für den besten Kurzfilm fällt dabei das Publikum. Einen Sonderpreis gibt es in der Kategorie Bewegt, in der Filme von Studierenden der Universität Osnabrück präsentiert werden.
Ein spannendes Rahmenprogramm
Neben Lang- und Kurzfilmen bietet das Unabhängige FilmFest Osnabrück auch ein spannendes Rahmenprogramm. Zwei Dokumentarfilme des Corona-bedingt abgesagten European Media Art Festival werden in einer Sondervorstellung gezeigt. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es jede Menge zu sehen und zu erleben. Die jungen Gäste können sich z.B. als Festival-ReporterInnen probieren, Teil der Jugendjury sein oder im Rahmen des UFOline-Kurzfilmprogrammes, die Kunst des Animierens lernen.
FilmFest Osnabrück auch digital ins Wohnzimmer
Um dieses umfangreiche Mitmach-Angebot ermöglichen zu können, werden seitens der Veranstalterinnen und Veranstalter die geltenden Maßnahmen zum Infektionsschutz stringent umgesetzt. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich an die Corona-Etikette zu halten. Parallel können außerdem Streaming-Tickets erworben werden. So hat das Publikum die Möglichkeit, sowohl die Filme selbst als auch ergänzende Inhalte wie Interviews und Gesprächsrunden bequem vom hemischen Sofa aus anzuschauen. Ab Anfang Oktober können in den Online-Shops der Spielstätten und auf der Festival-Webseite Tickets für die örtlichen Vorstellungen und das Streaming-Angebot erworben werden.
Schon seit 1986 ein Begriff
Das Unabhängige FilmFest Osnabrück ist eines der traditionsreichsten Filmfestivals in Niedersachsen und ist durch sein einzigartiges Profil auch ausländischen Cineasten ein Begriff. Erstmals wurde es 1986 unter dem Namen „Tage des unabhängigen Films“ veranstaltet. Die Organisatoren legen einen besonderen Wert auf gesellschaftliches Engagement und wollen unabhängig produzierten Kinofilmen – häufig von Nachwuchstalenten – eine Plattform bieten. Das verleiht dem FilmFest ein Alleinstellungsmerkmal unter den bundesdeutschen Festivals. Einmal im Jahr gibt es hier sozial engagiertes, unabhängig produziertes Kino aus aller Welt, das sich am aktuellen Tagesgeschehen orientiert und mit hochkarätigen Gästen wie Filmemachern oder Branchenexperten relevante gesellschaftliche Diskussionen anstößt.
Wer steckt hinter dem FilmFest in Osnabrück?
Das Unabhängige FilmFest Osnabrück ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Osnabrücker FilmForum e.V. (OFF). Das OFF wurde 1994 gegründet und engagiert sich für Film als gesellschaftspolitisches Medium und als Kunstform. Hauptprojekt des OFF ist das Unabhängige FilmFest Osnabrück und das im Jahr 1995 gegründete „Archiv der regionalen Filmkultur“.
Hinter den Kulissen des FilmFest Osnabrück (2013)
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