In Papenburg gibt es einige Werke im öffentlichen Raum zu entdecken. Dabei brauchen keine Öffnungszeiten oder dergleichen beachtet werden. Begebt euch auf einen Spaziergang durch die Stadt – sicherlich findet ihr noch viele weitere sehenswerte.
Askendörper Pennlicker
Unsere Reise startet im Stadtteil Aschedorf. Dort, auf dem historischen Markplatz, haben sich die Bürger selbst ein Denkmal gesetzt, welches Ende 2021 enthüllt wurde. Der sogenannte „Askendörper Pennlicker“ stellt einen Verwaltungsbeamten mit Ärmelschoner dar, der vor dem Schreiben die Bleistiftspitze anleckt. Aus dem plattdeutschen übersetzt leuchtet der Name durchaus ein. In der Vergangenheit gab es im Ort viele „Pennlicker“, denn Aschendorf war bis in die späte Neuzeit zentraler Gerichtsort und Amtssitz des emsländischen Drosten.
Noch bis in die 1960er Jahren waren viele Behörden und Ämter wie das Landratsamt und die Kreisverwaltung dort ansässig. Entsprechend wohnten in dem Ortsteil auch viele Angestellte und Beamte. Aus dem Grund wurden Aschendorferinnen und Aschendorfer neckisch als „Pennlicker“ bezeichnet – natürlich mit einem Augenzwinkern. Neben einer gewissen Selbstironie soll der Aschendorfer Pennlicker aber auch eine ernsthafte Botschaft vermitteln. Die Figur soll dazu animieren nach vorne zu schauen, statt zurück. Gleichzeitig soll die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten, denn aus ihr kann man vieles Lernen und mit ihr viele Zusammenhänge in unserer aktuellen Zeit verstehen.
Papenburger Stadtpark – Heimat vom Frosch „Alex“
Nächster Stopp ist die grüne Lunge der Stadt – der Papenburger Stadtpark. Unter dem Motto „bunt und bliede“ fand dort im Jahr 2014 die Landesgartenschau statt. „Bunt und bliede“ ist der Park bis heute. Neben einem Mehrgenerationenspielplatz gibt es auch einige Kunstobjekte zu bestaunen, wie beispielsweise den Frosch „Alex“. Das Gewand des beliebten Fotomotives hat über die Jahre ein wenig an Glanz verloren. Daher fand 2022 eine Krötenwanderung der besonderen Art statt. Alex zog kurzfristig zur Künstlerin Linda Kösters um, welche ihn binnen weniger Wochen neu einkleidete. Nun erstrahlt er wieder in neuem Glanz und ist bereit für die nächsten Fotoshootings.
Neben Frosch „Alex“ hat der Stadtpark noch mehr zu bieten: zum Beispiel das wachsende Denkmal für die Deutsche Einheit. Es steht für das wieder vereinte Deutschland. Die Kiefer symbolisiert den Osten, die Buche den Westen und die Eiche das vereinte Deutschland. Findet ihr das lebendige Denkmal?
Museumsschiffe wohin man schaut
Angrenzend an den Stadtpark befindet sich der Papenburger Hauptkanal. Wer hier unterwegs ist kann sie gar nicht übersehen: insgesamt prägen sechs Schiffsnachbauten das Stadtbild. Die Traditionsschiffe sind originalgetreue Nachbauten im Maßstab 1:1 und erinnern an die Papenburger Schiffbautradition. Die Brigg „Friederike von Papenburg“ ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie liegt vor dem Rathaus und ist ein beliebtes Fotoobjekt.
Das Papenburger Freilicht-Schifffahrtsmuseum wird ergänzt von weiteren Schiffstypen, die einst im 19. Jahrhundert auf Papenburger Werften gebaut wurden: dem Schoner „Katharina von Papenburg“, der Kuff „Margaretha von Papenburg“, der Tjalk „Thekla von Papenburg“ und den Spitzmutten „Anna von Papenburg“ und „Therese von Papenburg“.
Öffentliche Kunstgalerie neben dem Papenburger CoWork
Der Spaziergang entlang der Museumsschiffe am Hauptkanal führt am aktuellen CoWork in Papenburg vorbei. Schaut doch mal um die Ecke. Dort findet ihr eine kleine Galerie mit Kunstwerken von Papenburger Künstlerinnen, wie Maria Karasjow und Maria Romeik. Einige der ausgestellten Werke stehen auch zum Verkauf bereit.
Öfter mal was neues: entdeckt die Kunstautomaten
Zwar nicht ganz umsonst, aber dennoch erwähnenswert: In Papenburg befinden sich drei liebevoll bemalte Kunstautomaten. Zwei befinden sich bei der Kunstschule Zinnober und einer wartet auf Gut Altenkamp in Aschendorf auf euch. Für vier Euro können kleine Päckchen gezogen werden, die auf den ersten Blick an Zigaretten-Schachteln erinnern. Jede Schachtel ist ein kleines Überraschungspaket. Es beinhaltet entweder ein winziges Gemälde, eine kleine Skulptur oder andere Kunst im Mini-Format – bei jedem Werk handelt es sich natürlich um ein Unikat. Neben der Miniatur-Kunst enthält die Schachtel auch einen Steckbrief des Künstlers.
Seid ihr neugierig geworden? Die Kunstautomaten freuen sich auf euren Besuch.
Mein Fazit ist, dass Kunst zwar frei zugänglich sein kann, das aber nicht bedeutet, dass sie umsonst ist. Im Gegenteil: Kunst ist auf verschiedensten Ebenen sehr kostbar.
Jetzt seid ihr dran: begebt euch auf einen Rundgang durch Papenburg und entdeckt die Stadt durch eure persönliche Kunstbrille.
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