Ein Kurztrip in eine about cities Stadt in Niedersachsen zu zweit mit einem Budget von 200 € – funktioniert das? Wir nehmen die Challenge an und haben uns für Hildesheim entschieden. Diese Stadt wollten wir immer schon mal erkunden und das ist jetzt der perfekte Zeitpunkt. Der Mariendom und die St. Michaeliskirche in Hildesheim zählen seit 1985 zum UNESCO-Welterbe.
Mit dem Niedersachsen Ticket fahren wir von Verden über Hannover-mit einigen kleinen Hindernissen-nach Hildesheim. Der Wettergott hat uns das fast heißeste Wochenende des Jahres mit auf die Reise geschickt.
Zuerst checken wir im Hotel Bürgermeisterkapelle aus dem Jahr 1562 ein, welches das einzige Bauwerk im Stadtzentrum von Hildesheim ist, das die Bombenangriffe des 2. Weltkrieges überstanden hat. Es befindet sich unweit des historischen Marktplatzes. Ein ganz reizendes Team erwartet uns und überrascht meine Freundin und mich mit dem Angebot, dass jede ein Einzelzimmer belegen kann. Wie schön ist das denn?!
Nachdem wir uns erfrischt haben, starten wir unsere Erkundungstour in Hildesheim, die auch als Rosenstadt bezeichnet wird. Zuerst geht es natürlich zu meinen Hildesheimer Kollegen in die Touristinformation, die direkt auf dem wunderschönen Marktplatz beheimatet ist. Wir decken uns mit Informationsmaterial ein und beschließen als Erstes, der Rosenroute auf eigene Faust zu folgen, um einen Überblick der wieder aufgebauten Altstadt zu bekommen, die im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört wurde. Nach der Zerstörung der Stadt blühte ein Rosenstock am Dom, der der Legende nach bereits über 1000 Jahre alt ist und mit der Gründung des Bistums verbunden sein soll, bereits nach wenigen Wochen wieder auf. Der Rosenstock ind die Rosen sind für Hildesheim daher ein Symbol für das Werden und Fortbestehen der Stadt.
Kostenlose Aktivität in Hildesheim: Rosenroute
Die Rosenroute ist ein Rundgang durch die Stadt entlang der 20 wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Hildesheim. Sie ist durchgehend mit einem Rosensymbol gekennzeichnet und beginnt und endet am historischen Marktplatz. Über 150 eingelassene Keramik-Rosen sowie nummerierte Bronzeplatten weisen uns den Weg durch Hildesheim. Die Tour dauert ca. 2 Stunden, wenn man wie wir noch das Fachwerkviertel, die Wallanlagen mit dem Kehrwiederwall und dem barocken Magdalengarten einen Besuch abstattet, sollte man eine Stunde mehr einplanen. Die unterschiedlich eingelassenen Rosenmotive entlang der Route sind entzückend und erwidern den liebevollen Umgang der Stadt mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten.
Ein absolutes Highlight war für uns die Michaeliskirche und der Mariendom, die eine beeindruckende Architektur haben und zum UNESCO Welterbe gehören. Am besten nähert man sich der Michaeliskirche von der Burgstraße, von dort aus kann man die Kirche in ihrer ganzen Längsseite bestaunen. Beeindruckend ist auch der Dom, vor allem die berühmte bronzene zweiflügelige Bernwardtür, die mit reichlich biblischen Figurenschmuck versehen ist. Wenn sich die Tür zu feierlichen Anlässen öffnet, fällt der Blick in den hellen Innenraum des Doms. Aber auch die St. Godehard Basilika, der Marktplatz mit dem schönen Knochenhauer Amtshaus und die Hildesheimer Fachwerkhäuser haben uns beeindruckt. Für mich als Liebhaberin alteingesessener Geschäfte war das Handelshaus Schlegel eine Offenbarung. Leider war es zu heiß, um all die Köstlichkeiten zu kaufen, aber die „Hildesheimer Himmlischen Trüffel“, seit 40 Jahren das Markenzeichen des Handelshauses, musste ich einfach mitnehmen.
Für eine kleine Ruhepause geht es ins Café Viva, denn nach fast drei Stunden Fußmarsch sind wir etwas erledigt. Im Anschluss und zur Abkühlung geht es für uns weiter an den Hohnsensee – von den Hildesheimern liebevoll auch Hohnsen – genannt. Da sind wir dann wieder fit für einen Spaziergang am See. Später fahren wir allerdings mit dem Bus zurück in die Stadt.
Nach einem kurzen Innenstadtbummel und eine kleine Pause im Hotel gehen wir zum Essen in das Restaurant drei11. Diesen Tipp haben wir von einer Boutiquebesitzerin erhalten, die uns auch gleich einen Tisch reserviert hat. Sehr liebenswürdig und freundlich! Das Restaurant mit Blick auf die St. Andreaskirche hat uns mit seinem Essen und dem netten Team begeistert. Die Sonne geht langsam unter und wir genießen den etwas kühleren Abend. Gute Nacht Hildesheim!
Kostenpflichtige Aktivität in Hildesheim
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, welches keine Wünsche offen lässt, freuen wir uns auf das Roemer-und Pelizaeus-Museum. Eine der weltweit bedeutsamsten Sammlung der altägyptischen Kultur ist hier zu bestaunen. Vor allem die Schätze aus der Zeit der großen Pyramiden machen mich neugierig. Da ich mich seit jeher für das Ägypten zur Pharaonenzeit interessiere, bin ich sehr gespannt auf die Ausstellung – und meine Begleitung hoffentlich auch. Am Ende der Ausstellung sind wir begeistert – das Museum beherbergt eine Vielzahl von Kunstwerken, Schmuck, Papyrusrollen, Särge mit Mumien und Werkzeuge. Und der Eintritt ist mit 5,00 Euro pro Person absolut erschwinglich. Für das Museum solltet ihr schon gut zwei Stunden einplanen.
Nach dem Museumsbesuch statten wir dem Citybeach einen kurzen Besuch ab. Jedes Jahr in den Sommermonaten sorgt er in der Hildesheimer Innenstadt für cooles Strandfeeling. Der Beach Club hat Liegestühle, Strandkörbe und leckere Drinks. Außerdem bietet er Spielzeug für die Kleinen an, um Sandburgen bauen zu können. Auch Strandsport wird angeboten. Urlaubsfeeling pur und so verweilen wir eine Weile in der Stadt-Strandbar. Der Eintritt ist übrigens frei und die Getränkepreise variieren, je nachdem was man trinken möchte.
Dann wird es auch schon Zeit für die Rückfahrt. Nach einem herzlichen Abschied im Hotel machen wir uns auf die Rückreise.
Ein so schönes Wochenende für unter 200 €, wer hätte das gedacht?! Wir fahren mit tollen Eindrücken wieder nach Hause – Hildesheim ist wirklich eine Reise wert!
alle Bilder© Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)
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