Wer in Hannover große Gefühle, große Klänge, großartige Akrobatik oder Choreografien sucht, wird garantiert fündig. Denn Hannover ist nicht nur Niedersachsens Hauptstadt, sondern auch eine kulturelle Metropole, die mit einer beeindruckenden Vielfalt an Bühnen begeistert. Von klassischem Theater über zeitgenössische Inszenierungen bis hin zu musikalischen Highlights – die zahlreichen Spielstätten bieten für jeden Geschmack das Richtige.
Jetzt, wo die Tage kürzer und die Abende länger werden, sind Theater, Oper oder Varieté gute Orte, um mehr Licht in die triste Herbstzeit zu bringen und für etwas Lebensfreude zu sorgen.
Das Niedersächsische Staatstheater gilt als eines der renommiertesten Theaterhäuser Deutschlands. In dieser Spielzeit beeindruckt es wie gewohnt mit klassischen und modernen Inszenierungen. Im aktuellen Spielplan trifft „Der kleine Prinz“ auf „Die Wut, die bleibt“ und „Virgina Wolf“ trifft auf „Blutbuch“. Das Schauspielhaus bietet Unterhaltung an fünf Orten: dem Haupthaus in der Prinzenstraße, der angrenzenden Cumberlandschen Bühne und Cumberlandschen Galerie, sowie Ballhof eins und Ballhof zwei in der Altstadt. Neben dem Schauspiel ist auch die Staatsoper Hannover ein kultureller Leuchtturm, der mit Opern, Ballett und Konzerten sowohl nationale als auch internationale Gäste anzieht. Das imposante Opernhaus mit seiner beeindruckenden Architektur und den erstklassigen Aufführungen machen jeden Besuch in dieser Kulturstätte zu etwas ganz Besonderem.
Weihnachtsmärchen, Musical- und Kabarettvorstellungen, Boulevardkomödien, anspruchsvolle Tanz- und Theateraufführungen – das Spektrum an Genres ist im Theater am Aegi so breit gefächert, wie die Klangfarben eines Orchesters. Die zentral gelegene Kulturstätte, mit der großen Glasfront im Barbereich, ist bekannt für seine abwechslungsreichen Gastspiele.
Große Gefühle und gemütliche Plüschsessel
Das GOP Varieté in der Georgstraße zieht mit familiärer Atmosphäre in den Bann. 275 Gäste finden auf den roten Plüschsesseln und Sofas Platz – alles ganz nah zur Bühne. Darauf sorgen die weltbesten Artisten, Comedians und Moderatoren für perfekte Unterhaltung. Wer denkt, er kenne schon alles – Rollschuhnummern, Reifennummern, Einradnummern, der wird im GOP Hannover eines Besseren belehrt. Das verstaubte „ich jongliere mit ein paar Bällen“-Image hat das Varieté längst hinter sich gelassen. Stattdessen gibt’s atemberaubende Akrobatik, pulsierende Beats, spektakuläre Animationen und Lichtshows. Die regelmäßig wechselnden Shows haben einen festen Platz in meinem persönlichen Kalender.
Großes Theater auf kleiner Bühne
Eine absolut sympathische Adresse für Schauspiel, Kabarett, Improtheater, Zauberei und Kleinkunst ist die Hinterbühne in Hannovers Südstadt. Rund 100 Veranstaltungen werden dort pro Jahr präsentiert, die meisten davon in dem barrierefrei zugängigen Saal, mit Platz für 80 Zuschauerinnen und Zuschauer. Zunehmend finden Vorführungen auch im Zwo (25 Plätze) statt. Die kleine Bühne wurde speziell für die Close-up-Zauberei konzipiert. Beim ZauberSalon, der einmal im Monat begeistert, kann man den Illusionskünstlern ganz aus der Nähe auf die Finger zu schauen. Magisch!
Ganz nah dran
Das Theater an der Glocksee liegt nur einen Katzensprung von der City entfernt in einem Hinterhof zwischen den Stadtteilen Linden und Calenberger Neustadt hinter einer graffiti-besprühten Fassade. In seiner intimen Atmosphäre mit 90 Plätzen und seinem wandlungsfähigen Bühnenraum bietet es Raum für Gastspiele, Konzerte, Diskurse und Experimente, sucht seine Themen am Puls der Zeit und wagt gerne den Blick darüber hinaus. Das Publikum ist oft jung, divers und politisch bewusst.
Verstecktes Bühnenkunst-Juwel
Das Theater am Küchengarten (TAK) ist ein echter Geheimtipp. Eingebettet zwischen Bars und Kneipen am belebten Küchengarten in Linden-Mitte, vis-à-vis mit den drei warmen Brüdern, werden dort geistreiche Satire, politisches und literarisches Kabarett, Chansons und geschmackvoller Humor serviert. Alles auf höchstem Niveau. Das TAK ist eine erfrischende Alternative zu den klassischen Bühnen. Getränke und Speisen werden direkt am Platz serviert. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kann nach dem Besuch einen Streifzug durch die Bars im Szenestadtteil Linden unternehmen.
Hotspot für kulturelle Kreativität
Die Eisfabrik in Hannovers Südstadt ist ein lebendiges Zentrum für Kunst, Kultur und multimediales Theater. Auf dem rund 5.000 m² großen Gelände in der Seilerstraße, das einst zur Herstellung von Eisblöcken für die Kühlung von Bier und Lebensmitteln diente, werden seit den 1980er Jahren vielfältige Kunst-, Ausstellungs- und Theaterprojekte realisiert. Der Gebäudekomplex umfasst zwei Ausstellungshallen, Künstlerateliers, Musikübungsräume und -studios und das Theater Commedia Futura. Zwei Theatersäle – der Schwarze Saal und die Zentralhalle – bieten Raum für Eigenproduktionen, Gastspiele und Festivals. Dabei liegt der Fokus auf experimentellem- und multimedialem Theater. Mit Inszenierungen wie „Lost in Twin Peaks“ (nach David Lynch), „Lovers & Killers. Tarantino Samples“ und „Fight Club“ hat es in den letzten Jahren innovative Wege gefunden, Filmthemen auf die Bühne zu bringen und Videos in das Bühnengeschehen zu integrieren.
Bleibt nur ein Fazit: Bühne frei! für den nächsten Besuch an der Leine und wer noch mehr über Hannovers Kulturstätten erfahren will, klickt sich auf hannover-living.de.
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