[Ein aktualisierter Erfahrungsbericht aus 2015]
Alljährlich mache ich gemeinsam mit vier Freunden für ein Wochenende einen Ausflug. Wir reisen dann mit unseren großen Motorrollern (Suzuki Burgman 400, 650 und Piaggio MP3 500) und Motorrädern (Honda Deauville und Triumph Thunderbird Commander). Dieses Jahr ist Hann. Münden unser besonderes Ziel. Ich wäre ja kein aboutcities-Blogger, wenn ich einfach nur so eine unserer Städte besuchen würde, ohne über das Erlebte etwas zu schreiben. Hier könnt Ihr meine Tour-Notizen nachlesen und, wenn es Euch gefällt, als Inspiration für eigene Touren gern nutzen.
Wolfenbüttel // Hameln // Hann. Münden // Einbeck // Wolfenbüttel
Wir starten am Freitagnachmittag in Wolfenbüttel und der Himmel hält genau das, was der Wetterbericht verspricht. Also zur Sicherheit rein in die Regenklamotten. Wir wissen an dieser Stelle noch nicht, dass es sich auch erst am Sonntag ab Mittag bessern wird, aber das ist auch besser so. Dank der Vorfreude auf die Tour starten wir gut gelaunt und in dem Wissen, dass wir nur 5 km kurz wegen einer Sperrung auf die Autobahn müssen und danach die Landstraße unser Revier sein wird.
Am Harz vorbei
Über Seesen und dann querfeldein gelangen wir irgendwann an die Weser und wenig später an unserem Hotel in Hameln an. Es liegt mitten in der City, was für den abendlichen Bummel prima ist. Den machen wir dann auch und landen – was keiner gedacht hätte – doch tatsächlich und wie von einem inneren Kompass geleitet auf dem Bierfest an der Weser. Oder waren wir doch schon so sehr „unterhopft“, dass uns unser Unterbewusstsein gesteuert hat? Egal, wir freuen uns und stoßen auf die erste Etappe fröhlich an. Die vielen verschiedenen Biersorten (weit über 100) bieten dabei für jeden das Richtige. Wer Lust auf einen Besuch hat, kann das Bierfest z. B. auch in den aboutcities Braunschweig und Osnabrück erleben. Wir bleiben bis zum Ende des Bühnenprogramms und gehen dann gut gelaunt durch die Altstadt zum Hotel zurück.
Genuss fahren entlang der Weser
Am nächsten Tag empfangen uns ein Frühstück und ein grauer Himmel. Es ist trocken. Schön. Ganz entspannt machen wir uns auf den Weg nach Hann. Münden. Immer entlang der Weser führt uns die erste Etappe durch alte Alleen mit majestätischen Ahornbäumen in saftig grüner Landschaft. Ein ganz besonderes Licht umgibt uns und sorgt für eine Stimmung, die uns in ihren Bann zieht. So gleiten wir ganz entspannt bis nach Holzminden, wo uns eine kurze Rast an der Weser ausruhen lässt. Schnell kommen wir mit zwei Paddlern ins Gespräch, trinken unsere Espressi und sind so guter Laune, dass wir den direkten Weg verwerfen und in ausgedehnten Bögen durch das wundervolle Weserbergland weiterfahren.
Dabei kommen wir auch am Schloss Fürstenberg mit seiner exklusiven Porzellanmanufaktur vorbei. Uns Wolfenbüttelern ist natürlich bekannt, dass die Manufaktur einst 1747 ihren Ursprung am Schloss Wolfenbüttel hatte, und Ihr wisst es nun auch ;-). Kurz vor dem Ziel nehmen wir auf Höhe von Bad Karlshafen noch die Fähre. Nach 5 Minuten Überfahrt für 1,50 Euro je Moped haben wir nun endgültig das Gefühl, im Kurzurlaub mitten in Niedersachsen angekommen zu sein.
Wohin in Hann. Münden? Ins Fachwerkhotel „Eisenbart“!
Hann. Münden erwartet uns lebendig mit vielen Menschen in den Straßen und Gassen und nach einigem Suchen ob der Altstadt typischen Einbahnstraßen kommen wir an unserem Fachwerkhotel „Eisenbart“ an. Der Inhaber hat zu Beginn seines Arbeitslebens für ein paar Jahre in unserer aboutcities-Stadt Braunschweig, genauer gesagt in Stöckheim gelebt und gearbeitet. Wir schwelgen ein paar Worte lang in Erinnerungen und betreten dann die wirklich wunderschönen Zimmer (DZ als EZ nur 59 Euro mit Frühstück, ein Traum!).
Bevor wir die Stadt zu Fuß entdecken, reservieren wir einen Tisch im Restaurant und werden später mit leckeren Pizzen und Wein auch nicht enttäuscht. Gern hätten wir noch mehr geschlemmt, aber bei unserem Weg durch die Stadt empfängt uns der „Ritter der Rotwurst“. Dabei handelt es sich nicht um einen Mittelalter-Freak sondern eine gar nicht mal so kleine, dafür aber feine Schlachterei mit Imbiss. Schnell erfahren wir, dass der Inhaber mit dem französischen Titel als Ritter ausgezeichnet wurde. Wir freuen uns, dass er auch Europameister mit seiner Bratwurst ist und gönnen uns einen wirklich leckeren Bratwurst-Burger.
So gestärkt erkunden wir die Gassen und Plätze und natürlich treibt es uns auch zum Wasser. Auf dem Tanzwerder, der Insel zwischen Fulda und Werra, schlendern wir zum touristischen „Must-See“: dem Zusammenfluss beider Flüsse, aus denen hier die Weser entspringt, die so viele unserer aboutcities als Band verknüpft, bevor sie nach Bremerhaven in die Nordsee mündet.
Tipp: Auch mit Freundinnen lässt sich eine tolle Tour nach Hann. Münden unternehmen.
Stilvolles Ende einer schönen Tour
Abends freuen wir uns gemeinsamen mit vielen anderen in einer rustikalen Kneipe über den tollen Sieg unserer Fußball-Damen im Achtelfinale der WM und genießen nachts die Ruhe der alten Stadt. Am nächsten Morgen brechen wir in dem Bewusstsein auf, dass wir alle gern mit unseren Frauen noch mal nach Hann. Münden und in das Fachwerkhotel wollen. Dann aber mit dem Auto und ganz viel Romantik :-).
Auf dem Rückweg erkunden wir in Einbeck, ein weiteres Highlight für Mobilitätsbegeisterte. Der PS-Speicher mit seinen mehr als 300 Exponaten aus der Geschichte des Motorradbaus und angereichert mit tollen, alten Autos ist auf jeden Fall einen Stopp wert, wenn man auf der Durchreise ist.
Wir reißen uns irgendwann doch los und so endet unsere Tour am Sonntagnachmittag auf dem Sofa zu Hause, voller neuer Eindrücke und dem Gefühl, dass Niedersachsen tolle Städte hat, die man entdecken sollte. Ich wünsche Euch dabei viel Spaß!
helga meint
Ein sehr tolles und spannendes Erlebnis! Bei solcher Reise, wäre es ja vielleicht sinnvoll, die Hotelzimmer im Voraus zu buchen, damit alles wie in Butter geht. Solch eine Reise möchte mein Bruder mit seinen Freunden unternehmen, nach Meppen. Eine lehrreiche Erfahrung kommt bestimmt zu Hilfe!