Wo damals die Siedler zu Hause waren, lässt es sich heute gut speisen! In der Von-Velen-Anlage in Papenburg können Besucher einen realistischen Eindruck gewinnen, wie das Leben der Siedler im „feindlichen“ Moor damals ausgesehen hat. Dabei kommt natürlich auch das „Arme-Leute-Essen“ nicht zu kurz: Die Frauen des Papenbörger Hus empfangen ihre Gäste mit Buchweizenpfannkuchen nach Originalrezept und einem ordentlichen „Köppke“ Tee. 1820 erbaut gilt das Hus als Institution und ist das Herzstück der Van-Velen-Anlage. Unter der Leitung von Hannelore Sellere öffnet das Traditionshaus jedes Jahr von Mitte April bis Mitte Oktober seine Pforten und bietet das Rundumpaket mit Pfannkuchen, Rübensirup, Preiselbeeren, Tee und Moorwasser – dem regionalen Papenburger Schnaps – für 8,50 Euro pro Person an.
Geschichte für die Sinne
Neben dem geschmacklichen Erlebnis können sich auch die Augen ein Bild von der damaligen Zeit machen: Lebensgroße Bronzefiguren wie der Angler „Hinnerk“ stehen auf dem Gelände des Freilichtmuseums und zeigen den Besuchern, welche Kleidung die Moorbewohner damals getragen haben und wie ihr Alltag aussah.
Auch das Originalrezept der legendären „Bauckweiten-Jannhinnerk“ können wir Ihnen verraten.
Für vier Portionen braucht man:
- 150 g feines Buchweizenmehl
- 50 g Weizen-Vollkornmehl
- 400 ml Milch
- 1/2 Paket Trockenhefe
- 1 Teelöffer Meersalz
- 1 Ei
Dazu müssen Sie das Mehl mit der Milch und der Hefe vermischen, das Ganze rund 30 Minuten gehen lassen, Salz und das Ei dazugeben und dann den Teig zusammen mit durchwachsenem Schweinespeck zu dünnen Pfannkuchen backen – Lecker!
Thorsten Windus-Dörr meint
Wir haben am Wochenende den Buchweizenpfannkuchen nachgekocht. Die erste Hürde Buchweizenmehl konnten wir dank eines Bio-Supermarktes überwinden, wo man das Mehl sogar frisch mahlen konnte. Das Buchweizenmehl macht dann auch den besonderen Geschmack aus, der sich wohltuend vom „normalen“ Pfannkuchen abhebt. Unserer neunjährigen Tochter war die Kombination Speck-Rübensaft-Preiselbeeren nicht geheuer, sie wollte den Pfannkuchen ohne Speck. Lieblingsfrau und ich fanden Gefallen dran: Auf der Genussskala von eins bis 12: zehneinhalb.