Neu im Blogger-Team von aboutcities ist Jens Voshage. Er besuchte für uns das hannöversche Kulturzentrum „Eisfabrik“.
Als Freund der anspruchsvollen Fotografie habe ich in Hannover eine neue Anlaufstelle: Die Galerie für Fotografie – kurz GAF – zeigt Klassiker ebenso wie bedeutende zeitgenössische Fotografen und junge Talente. Los ging’s mit der Ausstellung „Archideologie“ von Tomek Mzyk; er ist Gewinner des ersten bundesweit ausgeschriebenen Stipendiums „Hannover Shots“ der Hannover-Stiftung. Die Schaulustigen (Gaffer) und Kunstinteressierten füllten bei der Vernissage und Galerieeröffnung Anfang März schnell den Ausstellungsraum in der Eisfabrik. Das historische Gebäude, in dem früher Eisblöcke für die Brauerei produziert wurden, ist übrigens nur ein paar Fußminuten von Hannovers Einkaufsmeile Georgstraße oder auch dem Sprengel-Museum entfernt.
Wer opulente Werkschauen mit hunderten von Fotos erwartet, wird in der GAF auf den ersten Blick enttäuscht sein. Denn statt Masse steht Klasse im Fokus. So hat Tomek Mzyk für die Eröffnungsausstellung gut zwei Dutzend hochwertige Drucke mitgebracht. Herzstück sind großformatige Fotos von Gebäuden der 1960er und 70er Jahre, deren Architektur für einen utopischen Ansatz von Wohn- und Arbeitsideologien steht. Im Gedränge der Vernissage konnte ich mich kaum auf die feinen Strukturen der Betonflächen und die hintergründige Ästhetik der monolithischen Architektur einlassen. Diese Schwarz-Weiß-Fotos verlangen Ruhe – und die Bereitschaft, sich mit dem Anliegen des Fotografen inhaltlich auseinander zu setzen. Dazu ist auch noch genügend Gelegenheit: Die Ausstellung läuft bis zum 25. März 2014.
Auf Tomek Mzyk folgt vom 3. April bis 25. Mai 2014 mit Jewgeni Chaldej ein echter Klassiker der Fotojournalisten. Sein (nachgestelltes) Foto vom Hissen der Sowjetflagge auf dem Reichstag ist eines der meistveröffentlichten Bilder der Welt.
Hannover: Dreieck des Fotojournalismus
Die treibende Kraft hinter der GAF ist Fotografie-Professor Rolf Nobel. Und er hängt die Latte hoch: Die Fotos sollen Geschichten erzählen, das Leben in all seinen Tiefen und Untiefen zeigen und zum Lachen verführen, zum Weinen, Staunen oder Nachdenken – und zum Anteilnehmen. Fotografie, die sich kritisch mit der Gesellschaft auseinandersetzt, soll die GAF zu einer mindestens national bedeutsamen Galerie machen. Großspurige Worte? Nun, wer weiß, dass Rolf Nobel auch das Lumix Festival für jungen Fotojournalismus mit zuletzt rund 30.000 Besuchern verantwortet, der traut ihm auch mit der noch jungen Galerie großes zu. Und da seine Studenten von der Hochschule Hannover regelmäßig zu den Gewinnern auch bei internationalen Fotowettbewerben gehören, muss er sich um fotografische Exzellenz bei Ausstellungen von Nachwuchskünstlern jedenfalls kaum sorgen.
Galerie für Fotografie (GAF)
Seilerstraße 15d
30171 Hannover
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag von 12.00 bis 18.00 Uhr,
Dienstag von 12.00 bis 20.00 Uhr
Parkplätze sind knapp – zu Fuß oder mit dem Fahrrad hat man damit keine Probleme
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Frank Haide meint
Guter Tipp, Danke! Über das Lumix-Festival solltet ihr auch unbedingt berichten, das war letztes Jahr eine Sensation. Und ja: Beim Parken steht die hannoversche Südstadt der List an Katastrophe nichts mehr nach.
about_cities meint
Das Lumix-Festival steht bei unserm Blogger Jens Voshage schon auf der Agenda.
maxvision meint
Ich war in der neuen Ausstellung im GAF und muss sagen, dass mich besonders die Räumlichkeiten beeindruckt haben. Eisfabrik und umzu hat einfach Klasse. Und die Südstadt ist sowieso mein Lieblingsstadtteil. Berichtet ihr noch über die neue Ausstellung? GAF ist eine echte Bereicherung für Hannover.
about_cities meint
Über die neue Ausstellung im GAF werden wir wohl nicht berichten können, es gibt im Moment zu viel andere Themen in den 17 Städten, die wir berücksichtigen müssen. Ansonsten: List!