Wer bei Kunst ausschließlich an düstere Ölgemälde in protzigen, goldenen Rahmen denkt, wird positiv überrascht, wenn er durch Bremerhaven schlendert und die Kunst im öffentlichen Raum betrachtet. Von bunt über groß, versteckt, klein, massiv, rätselhaft und verständlich ist alles mit dabei bei der Kunst umsonst in Bremerhaven.
Mitten in der Stadt
In der Fußgängerzone Bremerhavens zeigt das riesige Kunstwerk vor der Großen Kirche die lange Tradition des Schiffbaus in der Seestadt Bremerhaven. Waldemar Otto schuf die Skulptur „Werftbrunnen“, die Einblick in die harte Arbeit der Schiffbauer zeigt. Gleich nebenan steht das Mahnmal, das vom Bildhauer und Professor Waldemar Otto stammt. Nur ein paar Meter weiter steht am Eingang zur Fußgängerzone die „Bugwelle“, aus den Entwürfen von Norbert Marten und Christel Mandos-Feldmann.
Parkbesuch und Kunstgenuss umsonst
Inmitten einer verwunschenen Parklandschaft präsentieren sich die Schöpfungen des Künstlertrios Thieles im gleichnamigen Garten. Überall in der 19.000 Quadratmeter großen Parkanlage mit exotischen und heimischen Bäumen und Pflanzen und Teichen treffen Besucher*innen auf die lebensgroßen Figuren, Szenerien und Skulpturen.
Szene- und Kulturmeile
Mitten in der Szene- und Kulturmeile Alte Bürger liegt die Galerie 149. Über das Jahr verteilt, finden hier rund zehn Wechselausstellungen statt, bei denen (fast) alle Gewerke vertreten sind. Interessierte und/oder Neugierige dürfen sich auf Malerei, Bildhauerei, Abstraktes, Gegenständliches, Skulpturen und Inszenierungen freuen.
Coole Location
Die Goethe45 ist Heimat und coole Schaffensort für Artworker*innen in der gleichnamigen Goethestraße im Stadtteil Lehe. Kleine und große Künstler*innen finden hier die Plattform für unterschiedlichste Kunst. Noch bis zum 27. April nehmen Traumfänger die Gäste mit in andere Welten.
Kunst umsonst in ehemaliger Motorenfabrik
Diejenigen unter Euch, für die Kunst ein Genuss ist, kommen im Fischkai 57 und Grete’s im doppelten Sinn auf ihre Kosten. Schon die Location ist toll, denn das Kunst- und Kreativzentrum Fischkai57 hat seine Heimat in einer ehemaligen Fischkuttermotorenfabrik. Hier finden unterschiedlichste Wechselausstellungen statt während vom Grete’s nebenan herrlicher Kaffee- und Kuchenduft herüberweht. Kunst und Genuss geben sich hier Tür an Tür ein Stelldichein.
Meterlange Kunst umsonst
Kunst soweit das Auge reicht, gibt es tatsächlich im Fischereihafen in der Oststraße, nahe des Schaufensters Fischereihafen. Auf 400 Metern Länge zieren knapp fünfzig unterschiedlichste Graffiti-Kunstwerke die Wand einer ehemaligen Schiffbauhalle. Zu dem Graffiti-Treffen kommen Künstler*innen aus ganz Deutschland und sogar aus den Niederlanden und Kolumbien. Dank Graffiti bleibt auch Vergangenes zumindest bildlich erhalten.
Namhafte Künstler mit Liebe zur See
Figürliche Kunst begegnet jedem, der sich auf Streifzug durch die Seestadt begibt. Am Elbinger Platz stellt die Großplastik „Memento Maris“ 1968 vom Künstler Gerhart Schreiter geschaffen die Verbindung zur See dar. Ebenfalls die Nähe zur See symbolisiert die „Windsbraut“ vom Bildhauer Gerhard Olbrich auf dem Bgm.-Martin-Donandt-Platz. Das Busse-Denkmal, das den Aufgang zur Geestebrücke ziert, ist gleichzeitig Kunstwerk als auch Gedenkstätte. Fritz Höger erinnert damit an die Indienststellung des Fischdampfers „Sagitta„. Ebenfalls Kunstwerke sind die fünf Platten der Forschermeile an der Nordseite des Hauptkanals zwischen Handelshafen und der Drehbrücke. Sie ehren den Wasserbauer Adolf Buchholz, den Reeder und Pionier der deutschen Hochseefischerei Friedrich Busse, Schiffbauer Georg Wilhelm Claussen, Raketenbauer und Entwickler von Schießleinen Friedrich Wilhelm Sander und natürlich den Polarforscher Alfred Wegener.
Kunst, die man mit den Füßen tritt
Wer nicht aufpasst, „latscht“ über das Kunstwerk, dass auf dem Boden des Willy-Brandt-Platzes an der Seebäderkaje aufgebracht ist. Die Darstellung zeigt einen riesigen Fischwarm und einzelne Pinguine. Sie wurde 2015 mit dem Green Good Design Award des Chicago Athenaeum Museum of Architecture and Design ausgezeichnet. Auf dem Platz befindet sich auch das Auswandererdenkmal vom Bildhauer Frank Varga.
Mehr geht nicht – Kunst umsonst
Wer keine Lust hat, durch die Stadt zu streifen, der besucht das Kunstmuseum Bremerhaven. Zentral am Eingang zur Fußgängerzone gelegen, gibt es hier und in der gegenüberliegenden Kunsthalle dienstags freien Eintritt. Auf 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt das moderne Kunstmuseum die Sammlung des Kunstvereins Bremerhaven von 1886. In wechselnder Zusammenstellung werden hier eine Auswahl von Werken aus der über hundertjährigen Sammlungsgeschichte gezeigt.
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