Nachdem sich die Wolken, die sich gestern noch heftig über Südniedersachsen ausgeregnet haben, über Nacht verzogen haben und der Himmel heute im Lauf des Vormittags immer weiter aufklart, atmen Händler, Einheimische und Besucher in Hann. Münden auf. Die Sonne lugt noch einmal zwischen den Wolken hervor und strahlt auf das bunte Treiben in der Hann. Mündener Innenstadt. Die Organisatoren des jährlich im September stattfindenden Herbst- und Bauernmarkt in Hann. Münden hatten mit der Datumswahl mal wieder ein glückliches Händchen – schließlich hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es zum Herbst- und Bauernmarkt noch nie geregnet habe. Somit kann der Sommer noch einmal gebührend verabschiedet und der Herbst, passend zum astronomischen Herbstbeginn, willkommen geheißen werden.
Der Herbst grüßt an allen Ecken
Um 11 Uhr eröffnen die Jagdhornbläser der Jägerschaft Münden den Herbst- und Bauernmarkt offiziell, aber auf den Straßen herrscht bereits ein munteres Treiben. 90 Marktbeschicker sind zwischen Johann-Andreas-Eisenbart-Platz und der Langen Straße mit ihren Ständen vertreten. Der Herbst grüßt dabei an allen Ecken – Kürbissuppe, Semmelknödel mit Pfifferlingen, Wildgulasch oder ein deftiger Flammkuchen mit einem Gläschen Wein machen definitiv schon Appetit auf die kürzeren Tage. Wer am liebsten selber kocht findet hier natürlich auch die entsprechenden Zutaten für ein leckeres Menü – Zwiebeln, Kürbisse, Knoblauch, Maiskolben und mehr.
Für die perfekte Herbsttafel fehlt nur noch eine passende Tischdekoration, aber bei der Vielzahl an bunten Blumen und Gestecken findet sich wahrscheinlich schon wenige Stände weiter etwas Passendes.
Wer den Sommer noch nicht ziehen lassen mag, gönnt sich vielleicht lieber einen frischen Beerensmoothie oder ein leckeres Eis. Auch denjenigen, die die Sommergrippe noch nicht ganz auskuriert haben, wird heute in Hann. Münden geholfen – allerdings eher auf unkonventionelle Art:
„Hier und dort sieht man bekannte Gesichter“
Beim Genuss der angebotenen Spezialitäten kommt man schnell ins Gespräch. Gefühlt tummelt sich heute halb Hann. Münden auf den Straßen der Altstadt – hier und dort sieht man bekannte Gesichter und so ist der Herbst- und Bauernmarkt auch eine hervorragende Gelegenheit, alte Freunde oder Kollegen wiederzutreffen. Bei einem frisch gepressten Apfelsaft, einem leckeren Cappuccino oder einem kühlen Bier plaudert es sich gleich doppelt so gut über den vergangenen Sommerurlaub oder den Beginn der neuen Bundesligasaison. Wer es dabei gemütlich zugehen lassen will, nimmt auf einer der zahlreichen, rustikalen Bierbankgarnituren zwischen der mächtigen St. Blasius Kirche und dem mittelalterlichen Fachwerkambiente ringsum Platz.
Kinder dürfen sich unter kundiger Anleitung beim Schmieden versuchen oder den Markt beim Pony reiten zu Pferd erleben. Auch einen kleinen Streichelzoo gibt es. Besonders viele kleine Besucher tummeln sich aber an einem Stand mit Holzspielzeug. Schwerter und Co. begeistern Nachwuchsritter und –prinzessinnen.
Aber dass der Herbst mit großen Schritten im Anmarsch ist, lässt sich bei einem Blick auf die weiteren Kunst- und Handwerksstände nicht verleugnen. Wollsocken und wärmende Lammfelle deuten ebenso wie bunte Vogelhäuschen daraufhin, dass die Tage wieder kürzer und kühler werden.
Wenn Sommer und Herbst sich die Klinke in die Hand geben
Von 13 bis 18 Uhr öffnen auch die ansässigen Einzelhändler ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag. Hier lässt sich herrlich zwischen den letzten Sommerschnäppchen und den ersten Strickpullovern stöbern. Für Gastronomen und Einzelhändler gehört der Herbst- und Bauernmarkt zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres. Kein Wunder, jedes Jahr kommen an diesem Tag mehrere Tausend Menschen in Hann. Mündens Innenstadt.
Besonders gut gefallen hat mir heute, wie sich Sommer und Herbst die Klinke in die Hand gegeben haben. Trotz der spätsommerlichen Temperaturen hat mir der Herbst- und Bauernmarkt viel Vorfreude bereitet – auf Kürbisse schnitzen zu Halloween, Kastanien und buntes Herbstlaub und Laternen basteln zum Martinstag.
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