Lange mussten wir warten, aber endlich ist der Sommer da. Sonntagnachmittag, knapp 27 Grad im Schatten. Ein perfekter Tag, um mit Euch zu meinen Lieblingsplätzen am Wasser in der Dreiflüssestadt Hann. Münden zu gehen und ein wenig davon zu erzählen. Und tolle Plätze am Wasser gibt es viele in der Dreiflüssestadt. Der Name kommt schließlich nicht von ungefähr. Fangen wir mit dem wohl bekanntesten Platz in Hann. Münden an. Wenn Ihr diesen Spruch kennt, wisst Ihr bestimmt auf Anhieb, welchen ich meine:
Wo Werra sich und Fulda küssen
Sie ihre Namen büssen müssen.
Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer,der Weser Fluss
Hann. Münden d. 31 Juli
1899.
Und, kommt er Euch bekannt vor? Diesen Spruch musste ich damals noch in der Schule auswendig lernen… Zum Glück war es nicht all zu viel Text 🙂 Er ist auf dem Weserstein zu finden. Einem 70 Zentner schweren Quarzstein aus den Wäldern Mündens. Dieser Stein steht unter einer riesiegen Kastanie und zeigt den Zusammenfluss von Werra und Fulda. An heißen Sommertagen, so wie heute, laden die Bänke unter der Kastanie zum Verweilen ein und bieten einen herrlichen Blick auf die drei Flüsse. Der Weserstein steht übrigens auf einer der vielen Flussinseln in Hann. Münden, dem Tanzwerder. Das Wort „Werder“ steht hier für „Flussinsel“. Und bei dem Wort „Tanz“ geht man davon aus, dass diese Insel in früheren Tagen genutzt worden ist um große Feste zu feiern. Klingt an sich logisch, Platz hat man auf dieser Insel ja genug.
Links neben dem Weserstein befindet sich die Schiffsanlegestelle. Hier startet in den Sommermonaten das Ausflugsschiff „EUROPA“ der Linie Rehbein Rundfahrten auf Fulda und Weser. Je nach Bedarf fährt das Schiff auch weserabwärts bis nach Bad Karlshafen oder auch die Fulda aufwärts bis nach Kassel. Die Schiffsrundfahrt kann ich Euch wärmstens empfehlen. Sie lässt sich wunderbar in einen Tagesausflug nach Hann. Münden einbauen. Aber auch für die Aktiven unter Euch ist der Weserstein ein optimaler Startpunkt für eine Fahrt auf dem Wasser. Mithilfe einer Kanutreppe kommt Ihr mit Eurem Kajak oder Kanu direkt ins Wasser und habt so einen leichten Einstieg in die Weser.
Vom Weserstein aus gehe ich nun in Richtung Altstadt. Nach wenigen Metern komme ich schon an einen der Biergärten mit Blick auf´s Wasser vorbei. Der Biergarten ist sehr gut gefüllt und man merkt richtig, wie es den Menschen gut geht.
Weiter geht es über eine kleine Fußgängerbrücke in die Altstadt von Hann. Münden. Ich befinde mich nun direkt an der Fuldapromenade – der Kasseler Schlagd. Große Teile der Altstadt befinden sich am Wasser und die Schlagden laden zu einem schönen Spaziergang entlang der Flüsse ein. Weiter geht mein Weg bis zur „Alten Werrabrücke“, welche bereits um 1250 erbaut worden ist. Eine sehr imposante Steinbrücke, die im Mittelalter einer der beiden Hauptzugänge in die Stadt war. Von der alten Werrabrücke erreicht man übrigens alle drei großen Fernradwege, die durch Hann. Münden führen: den Werra-, Fulda- und Weser-Radweg.
Von der Werrabrücke aus mache ich einen Abstecher auf die Insel „Doktorwerder“ – eine kleine, idyllische Insel, die inmitten der Werra liegt. Stilecht werde ich an deren Eingang vom berühmten Doktor Eisenbart empfangen. Diese Statue findet Ihr übrigens auch an allen Ortseingängen der Stadt.
Auf dieser grünen Oase findet man nicht nur den Doktor Eisenbart, sondern auch das Denkmal zur Gründung des mittel-deutschen Sängerbundes aus dem Jahre 1839. Zahlreiche Werke des Mündener Bildhauers Wüpper (1911 bis 1995) bilden zudem einen kleinen Skulpturenpark. Viele Bänke entlang des kleinen Rundweges auf der Insel laden zum Verweilen ein.
Nach dem kleinen Spaziergang gehe ich wieder ein Stückchen zurück und biege links von der Werrabrücke aus in den Dielengraben ein. Am Dielengraben ist eine vor erst zwei Jahren komplett neu gestaltete Werrapromenade zu finden, die direkt hinter dem imposanten Welfenschloss idyllisch am Wasser langführt.
Der Dielengraben ist nach der Sanierung für mich einer der schönsten Orte in Hann. Münden geworden und mein Geheimtipp für alle Besucher. Es gibt so viel zu entdecken und zu bestaunen. Aber seht selbst:
Seit zwei Jahren findet hier immer an Fronleichnam ein Fest mit verschiedenen Live-Acts regionaler Musiker statt . Wenn Ihr mal die Möglichkeit dazu habt, kommt vorbei und feiert mit – es lohnt sich!
Ein Tipp für alle E-Biker unter Euch: am Ende des Dielengrabens findet Ihr einen kleinen Platz am Wasser. Auf diesem befindet sich eine Ladestation für die Batterien Eurer Räder. Die Station besteht aus mehreren Schließfächern. Mit 1 € Pfand könnt Ihr somit Eure Akkus während des Ladevorgangs sicher abschließen. Und das ganze ist sogar kostenfrei!
Das war mein kleiner Rundgang entlang der schönsten Plätze am Wasser. Ich hoffe es hat Euch gefallen. Ich werde mir jetzt noch eine schönes Plätzchen am Dielengraben suchen und mit einem kühlen Shake die Sonne genießen.
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