Was kommt einem am ehesten in den Sinn, wenn man an Gaumenfreuden in Einbeck denkt? Natürlich das traditionelle Einbecker Bier der Bierstadt. Keine Frage, denn es wird bereits seit mehr als 700 Jahren in der Stadt gebraut und ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Doch heute soll es sich gar nicht hauptsächlich um den (Bock-)Bier-Genuss aus Einbeck drehen. Vielmehr geht es um Slow Food. Daher nehme ich euch einen Tag mit durch Einbeck und berichte von meinen regionalen, kulinarischen Erlebnissen und schmackhaften Gaumenfreuden.
Eine Genuss-Reise durch Einbeck
Gerade in einer immer schnelllebiger werdenden Zeit, in der es zahlreiche Schnellrestaurants und Imbisse gibt, ist es wichtig, auf Slow Food zu achten. Unter Slow Food wird genussvolles, regionales und bewusstes Essen verstanden. Manchmal ertappe ich mich selbst dabei, wie ich etwas nebenbei esse oder trinke und daher ein schmackhaftes Gericht oder ein leckeres Getränk gar nicht richtig genieße. Doch bei meiner Reise durch leckere Gaumenfreuden habe ich mir definitiv bewusst Zeit für ’s Genießen genommen. Begleitet mich daher im Nachfolgenden durch die Stadt und erfahrt mehr über Köstlichkeiten aus Einbeck und der Umgebung.
Wo Kaffee ein wahrer Genuss ist
Wie heißt es so schön:
But first coffee.
Genau das habe ich befolgt und mich zum Start meiner Genuss-Reise am frühen Nachmittag in die Einbecker Kaffeerösterei begeben. Dort durfte ich köstlichen Kaffeegenuss erleben und habe einen leckeren Blaubeer-Muffin gegessen. Für viele ist Kaffee ein alltägliches Getränk. So wird zum Frühstück ein Filterkaffee und nach dem Essen ein Espresso oder ein Cappuccino getrunken. Aber er ist viel mehr als nur alltäglich. Nämlich ein echter Genuss!
Die BIO-zertifizierte und inhabergeführte Kaffeerösterei bietet im Herzen von Einbeck bereits seit Juni 2017 handgerösteten Kaffee an. Die Rösterei legt hohen Wert auf Genuss, Qualität und die stationäre Versorgung der Stadt. Deshalb verkauft sie mitten in der Altstadt Kaffee und bietet Kaffeespezialitäten sowie koffeinfreie Varianten an. Kaltgetränke wie Eiskaffee an warmen Sommertagen, hausgemachter Eistee oder Schorlen sowie kleine Speiseangebote vervollständigen das Angebot.
Von der Kaffeebohnen-Röstung bis in die Tüte beziehungsweise in die Tasse dauert es rund drei Tage. Zuerst werden ganze Kaffeebohnen bei schonenden 190 Grad geröstet. Aufgrund dieser Temperatur können sie ihr volles Aroma entfalten und bilden den besonderen Charakter. Nach der Röstung werden die Kaffeebohnen einen Tag lang an der Luft ruhen gelassen. Dadurch gehen krebserregende Stoffe, sogenannte Acrylamide, aus den gerösteten Bohnen heraus. Anschließend wird der Kaffee liebevoll in Tüten verpackt und leckere Kaffees werden zubereitet. Vor Ort in der Kaffeerösterei können frisch geröstete, ganze Bohnen oder gemahlene Kaffeebohnen, aromaversiegelt und in Kaffeetüten mit Zipper verpackt, gekauft werden. Die Tüten können später wieder neu befüllt werden, wodurch weniger Verpackungen von Nöten sind und der Umwelt etwas Gutes getan wird!
Fünf Kaffee-Sorten stehen zur Auswahl:
- Espresso-Mischung
- brasilianischer Kaffee
- indischer Kaffee
- guatemaltekischer Kaffee
- koffeinfreier Kaffee
Was ihr außerdem noch wissen solltet: Ihr könnt euren eigenen Kaffeebecher mitbringen und ihn vor Ort befüllen lassen. Damit seid ihr besonders nachhaltig unterwegs, da ihr keinen Einwegbecher benötigt.
Überzeugt euch am besten selbst, wie köstlich die Getränke und Speisen sind – eine wahre Freude für den Gaumen!
Stadtrundgang als Highlight zwischendurch
Nach meinem Besuch in der Kaffeerösterei lief ich den Einbecker Bierpfad ab. Damit konnte ich mir die Zeit bis zu meinem reservierten Tisch im Brodhaus Einbeck vertreiben. Der Bierpfad leitete mich an metallenen Bierfässern vorbei. Diese informieren auf ihren Displays über Einbeck als Bierstadt und Heimat des Bockbieres. Kleine QR-Codes auf den Fässern leiten zu Tonspuren hin, in denen Anekdoten und Wissenswertes zu Orten am Fass erzählt werden. In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr mehr über den Einbecker Bierpfad.
Beim Ablaufen des Pfades sehe ich als Einheimische die Stadt aus einem anderen Blickwinkel, erfahre mehr über das Einbecker Bier und entdecke die sonst eher verborgen bleibenden Schönheiten der Stadt. Ganz nebenbei kann ich die Ruhe der grünen Wallanlagen Einbecks entspannt genießen. Einen Besuch des Pfades kann ich definitiv empfehlen, egal ob für Einheimische oder für Gäste.
Nach dem Rundgang war ich froh, dass es nicht mehr lange bis zum Essen im Brodhaus war. Denn ich bekam schon Appetit auf etwas Deftiges.
Gerichte mit regionalen Produkten – ein absoluter Gaumenschmaus
Da war ich nun im Brodhaus. Das traditionsreiche Gasthaus am Marktplatz ist eines der wohl ältesten Wirtshäuser Niedersachsens. Bei allen Speisen wird auf regionale Küche und frische Zutaten gesetzt. Saisonale Angebote runden das Speisenangebot ab.
Mein erster Blick in die Speisekarte fiel auf die vielen Einbecker Biersorten, die direkt am Anfang der Karte platziert waren. Egal ob eines der Einbecker Biere oder eine alkoholfreie Variante wie das Einbecker Radler alkoholfrei. Hier kommt wirklich jeder auf seinen Geschmack!
Zum Essen habe ich ein Einbecker Schnitzel aus dem Jungschweinerücken mit hausgemachter Einbecker Senf-Soße aus dem traditionellen Senf der Einbecker Senfmühle und Kroketten bestellt. Die Senf-Soße in Kombination mit einer Einbecker Bockbier-Soße hat dem Gericht eine angenehme Würze verliehen. Als Beilage bekam ich einen Salat mit einem leckeren, regionalen und hausgemachten Essig-Öl-Senf-Dressing gereicht.
Natürlich war ich auch hier nicht alleine unterwegs. Denn in Gesellschaft schmeckt es doch am besten. Das zweite Gericht war ein Bierbrauersteak, welches mit Schmorzwiebeln, Bratkartoffeln, Bohnen im Speckmantel und hausgemachter Senfbutter serviert wurde. Dieses Gericht schmeckte ebenfalls sehr lecker.
Zum Abschluss des Essens darf eine zünftige Einbecker Bierprobe mit fünf frisch gezapften Biersorten aus dem Fass à 0,1 Liter nicht fehlen. Serviert wurden folgende Sorten:
- Mai-Ur-Bock (Bier der Saison)
- Kellerbier
- Brauherren Pils
- Dunkel
- Landbier
Wirtshaus: Brodhaus Einbeck
Einbeck und handgemachtes Eis? Da bin ich dabei!
Was gibt es Besseres als einen süßen Abschluss am Abend?! Genau – ein genussvolles Eis in der Sonne. Denn ein Eis geht bekanntlich immer.
Das habe ich mir zu Herzen genommen und zum Abschluss meiner Genuss-Reise ein Eis gegessen. Da ich vorab im Brodhaus alkoholfrei geblieben bin, konnte ich noch schnell zum krönenden Tagesabschluss für ein Eis zu Eis-Heise nach Brunsen fahren. Die Eisdiele Eis-Heise besteht schon seit 2006 und hat jedes Jahr in der Sommersaison geöffnet. Sie bietet zahlreiche Sorten an handgemachtem Eis an. Um auf das Thema Nachhaltigkeit einzuzahlen, sind die Einwegbecher und Löffel nachhaltig.
Ein wahrer Tipp für echte Eis-Fans: Möchtet ihr einmal richtig schlemmen, so nehmt das Angebot 5 + 1. Das bedeutet, dass ihr sechs Kugeln Eis zum Preis von fünf Eiskugeln erhaltet.
Im Sommer bei gutem Wetter macht es immer besonders viel Freude, mit dem Fahrrad loszufahren, um ein Eis zu essen. Vom Einbecker Marktplatz aus radelt man circa eine halbe Stunde (knapp 9 Kilometer) mit dem Fahrrad bis nach Brunsen. Ich mag es dabei besonders, am Krummen Wasser, einem kleinen Wasserlauf, über die Rieswarte bis nach Kuventhal entlangzufahren. Dort radelt man fernab lauter Straßen ganz idyllisch in der Natur. Außerdem gibt es eine tolle Aussicht in die Landschaft. Bei mehr Zeit lohnt es sich, den Radrundweg „Brücken & Grenzen“ abzufahren und die Route kurz für eine Pause bei Eis-Heise zu verlassen. Möchtet ihr noch aktiver in der Region Einbecks sein, wäre eventuell eine Kanu– oder Schlauchboottour auf der Leine etwas für euch.
Eisdiele: Eis-Heise Brunsen
Alles, was das Herz begehrt, auf dem Wochenmarkt
Wenn ihr euch selbst lecker bekochen möchtet, gebe ich euch den Altstadt-Wochenmarkt als Tipp mit auf den Weg. Der Wochenmarkt findet jede Woche mittwochs und samstags von 07:00 Uhr bis 13:00 Uhr statt. Ausgerichtet wird er auf dem Einbecker Marktplatz.
Dort erhaltet ihr von rund 15 Einbecker Händlern regionale und frisch produzierte Produkte. Angeboten werden beispielsweise köstliches Obst, knackiges Gemüse, leckerer Käse, Imker-Honig, frisches Brot und Backwaren sowie Fleisch- und Fischwaren. Auch Pflanzen und bunte Blumen werden angeboten. Für das leibliche Wohl sorgt ein Imbisswagen. Wie ihr merkt, ist hier für jegliche Produkte gesorgt.
Gut zu wissen: Um euren Hunger am frühen Morgen zu stillen, seid ihr an Markttagen im Brodhaus genau richtig. Jeden Mittwoch und Samstag gibt es dort ab 9:00 Uhr das reichhaltige Markt-Frühstück.
Das war es nun mit meiner schmackhaften Reise. Ich habe mich voller köstlichem Genuss durch Einbeck geschlemmt. Nun seid ihr an der Reihe, euch von Einbecks Kulinarik zu überzeugen. Probiert bei eurem nächsten Aufenthalt in Einbeck die Einbecker Gaumenfreuden und erlebt den Genuss der Stadt. Viel Spaß dabei!
Fotos: Katharina Meyer (Einbeck Tourismus)
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