Wer einfach mal ins Grüne rausmöchte, etwas Entspannung sucht, den Kopf frei kriegen muss bei frischer Luft und viel Bewegung, der kann in Celle nun den neuen Rundwanderweg Altencelle „C1“ ausprobieren. Hier wandert man „Auf den Spuren der Geschichte“, so heißt auch die neue Wandertour. In Altencelle startet die Route und führt über die Orte Osterloh und Bockelskamp schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt. Da ich super gerne wandern gehe, musste ich diesen neuen Weg natürlich direkt selbst erwandern. Mit einer Strecke von gut 15 Kilometern, braucht man schon einen guten Nachmittag, um den Wanderweg komplett abzulaufen.
Ich packe meinen Wanderrucksack…
Natürlich darf auch der Proviant bei einer echten Wanderung nicht fehlen. Genügend Wasser zum Trinken und auch ein wenig Obst oder Gemüse zum Snacken für den Weg. Denn was gibt es Schöneres als unterwegs eine Pause mitten im Grünen einzulegen? Da schmecken Butterbrot und Apfel gleich ganz anders als Zuhause oder im Büro. Es schadet auch nicht eine Picknick-Decke dabei zu haben. Es gibt immer wieder so schöne Ecken, die zu einer kleinen Rast einladen. Proviant kann man sich wunderbar auf dem Celler Wochenmarkt besorgen. Immer mittwochs und samstags gibt es Qualität und Frische aus der Region. Direkt vor dem Alten Rathaus auf der Stechbahn und am Markt.
Hier startet die Wanderung!
Das Schöne an einem Rundwanderweg ist ja, dass man immer da wieder ankommt, wo man auch startet. Und der offizielle Startpunkt der Wandertour ist in Altencelle, Ecke Ahnsbecker Weg/Im Sande. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz mit einer Bank und Infotafel über den bevorstehenden Wanderweg. Einen kurzen Überblick über die Route verschaffen, dann geht’s auch schon los.
Die Wandertour entlang des Osterbruch-Kanals
Sofort sind wir im Wald. Über uns ragen die Bäume in die Höhe und der typische Waldgeruch steigt in unsere Nasen. Herrlich! Schon bald verlassen wir den breiten Waldweg und es führt ein kleiner schmaler Trampelpfade nach links ab. Ob das so richtig ist? Aber die Beschilderung mit dem weißen C1 auf rotem Untergrund bestätigt es: Hier geht’s lang!.
Links neben dem Pfad führt ein kleiner Bach entlang. Ein Blick in den Flyer verrät, dass es sich um einen alten Kanal handelt. Der Osterbruch-Kanal begleitet uns eine ganze Weile. Mitten durch den Wald von Eichen, Kiefern, Erlen und Birken führt der Weg. Ein Blick in die Baumkronen ist sehr beeindruckend. Hier fühlt man sich so richtig abgeschieden von der Zivilisation, obwohl wir ja gar nicht soweit weg sind. Auf einer kleinen Lichtung erwartet uns dann die erste Infotafel – natürlich zum Osterbruch-Kanal. Die Bank ist sehr verlockend, aber wir wollen weitergehen. Ein Summen und Brummen von Bienen und Insekten begleiten uns auf unserem Weg. Vorbei an Feldern und weiter durch den Wald machen wir erstmal Strecke.
Eine Bank lädt zur Rast ein. Der Waldweg führt auch vorbei an Feldern.
Erklimmen der (Osterloher) Alpen
Dann kommt ein Hinweisschild: Osterloher Alpen. Wie gut, dass ich meine Wanderschuhe trage. Da kann mir ja nichts passieren und auch ein beschwerlicher Aufstieg sollte klappen. Die bewaldeten Sandhügel entstanden schon vor 10.000 Jahren, wie die Infotafel erklärt. Damals haben Stürme die Hügel aufgeweht, später wuchsen hier dann Bäume, die die Dünen stabilisierten. Ganz schön interessant muss ich gestehen, auch wenn die Aussicht natürlich nicht mit denen der Alpen vergleichbar ist. 😉
Passendes Schuhwerk für eine Wanderung ist das A und O. Die Osterloher Alpen sind schon über 10.000 Jahre alt.
Der Jakobsweg und die VIA ROMEA kreuzen den Wanderweg
Der Weg führt durch den Ort Osterloh und schließlich zum Osterloher Wehr. Hier überqueren wir nun die Aller. Der nächste Streckenabschnitt ist wirklich bezaubernd! Ein weiter Blick auf die Aue. Hier schlängelt sich die Aller durch die Landschaft. Der Weg unserer Wandertour führt parallel zum Flusslauf und am Wegesrand kann man mit etwas Glück einen kleinen Plausch mit den Pferden halten. Auch Radfahrer lieben diese Strecke. Der Rundweg wird hier gekreuzt vom Jakobsweg und der Via Romea, gleich zwei Pilgerwegen sowie auch vom Wanderweg „W4“ Wienhausen und dem „Aller-Radweg“. In Bockelskamp angekommen, ist dann Zeit für eine Pause auf unserer Wanderung. Hier gibt es einen überdachten Grillplatz, der zu einer Rast einlädt.
Zurück nach „Kellu“
Auf dem Alten Postweg, entlang des Alten Bahndamms der Allertalbahn gelangen wir letztlich wieder nach Altencelle. Noch bis in die 90er Jahre sind hier Züge zwischen Gifhorn und Verden verkehrt. Nun ist alles verwildert und wir passieren die stillgelegte Trasse. Schließlich erreichen wir wieder Altencelle. Hier gibt es noch viele alte Höfe, die ein malerisches Bild abgeben. Unsere Wandertour führt durch den historischen Ortskern. Wer noch Zeit hat, kann bei einem der familiengeführten Hofläden im Ort Bioerzeugnisse und andere landwirtschaftliche Produkte einkaufen.
Warum heißt dieser Ortsteil eigentlich Altencelle?
Ursprünglich wurde die Stadt Celle an Ort und Stelle in Altencelle gegründet – die Siedlung hieß damals noch „Kellu“. Nach dem Nierderbrennen der Burg in Altencelle, wurde im Jahr 1292 das „neue“ Celle dann etwa 3 Kilometer nordwestlich, am heutigen Standort neu gegründet. Ihre Ursprünge hat die Stadt also tatsächlich hier in Altencelle. An die „1000 Jahre Altencelle“ erinnert noch heute ein Gedenkstein. Wir werfen noch einen schnellen Blick auf die Gertrudenkirche. Sie ist das älteste erhaltene Zeugnis vom „alten Celle“.
Das Ende der Wandertour
Die letzten Meter stehen nun bevor. Der Weg führt noch einmal über die Aller und dann sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wandertour. Erschöpft und gleichzeitig entspannt. Ich muss gestehen, 15 Kilometer sind auch auf dem platten Land, eine weite Strecke. Mit genügend Pausen, Proviant und einigermaßen gutem Wetter schafft man die Strecke aber gut. Wem die gesamte Strecke zu weit ist, der kann sie auch abkürzen, indem er von Osterloh direkt zurück zum Ausgangspunkt zurückwandert. So kann man sich die Strecke auch in Etappen aufteilen.
Wenn ihr gerne in der Natur unterwegs seid, dann schaut euch auch unsere Beiträge an, wie ihr bei einer Radtour entlang der Aller und auf dem Tretroller die Natur entdecken könnt.
Jean Michel meint
Sehr sehr gelungener Wanderweg. Aber es gibt einiges zu beachten:
Das Wehr ist vor gut einem halben Jahr umgebaut worden. Die Strecke ist allerdings noch nicht angepasst. Also achtet drauf, dass ihr über zwei Brücken müsst. Eine mit einem Pförtnerhäuschen und eine neue Schmale.