Abendländische Küche mit morgenländischen Gewürzen verdanken wir in der Mitte von Deutschland der Köchin Jacqueline Amirfallah! Sie bereitet persische Köstlichkeiten zusammen mit deutscher Küche zu und macht so ihre Gäste in Göttingen glücklich.
Der etwas andere Werdegang
Als Tochter eines Iraners und einer Deutschen wird Jacqueline Amirfallah in Göttingen geboren. Als sie sechs Jahre alt ist, geht die Familie in den Iran, wo Jacqueline mit ihren beiden Brüdern in einem kleinen Dorf aufwächst. Doch 1980 kehrt Jacqueline Amirfallah zurück nach Niedersachsen und beginnt in ihrer Geburtsstadt ein Soziologie-Studium. Inspiriert durch ihren Studentenjob in einer Kneipe namens „Salamanca“ beginnt sie nebenbei auch noch eine Kochausbildung. Es folgten die Ausbildung im Gasthaus Muskat in Geismar, dann weitere Stationen in den Küchen der Nation. Darunter erweiterte sie im renommierten Sterne-Restaurant „Im Schiffchen“ in Düsseldorf nach der Lehre ihr Wissen. Und siehe da – die Leidenschaft zum Kochen zahlte sich aus. Von 1998 bis 2017 war sie Küchenchefin ihres eigenen Restaurants in Göttingen. Ihre Gerichte haben einen persischen Einfluss, der wunderbar mit den anderen Zutaten harmoniert.
Berufung wurde zum Beruf
Egal ob die Zutat Tomaten, Möhren, Rhabarber oder Käse heißt, die gebürtige Iranerin ist mit Liebe und Leidenschaft bei der Sache. Der Weg in die Spitzengastronomie war zwar nicht unbedingt gradlinig, doch die 54-Jährige entschied sich für ihre Liebe zum Kochen und machte ihre Berufung zum Beruf. Es wurde belohnt: 2013 zeichnet der Restaurantführer Gault Millau die Köchin mit drei Kochhauben aus.
Zu Gast bei Amirfallah
Jacqueline Amirfallah lässt ihre Gäste immer mal wieder am Zauber ihrer orientalischen Heimatküche teilhaben. Dazu liegen ihr gute Produkte aus der Region sehr am Herzen. Diese kann man von Jacqueline Amirfallah zu saisonalen Köstlichkeiten verarbeitet im 2011 neu eröffneten Bistro Apex in Göttingen genießen. Ein Hauch Kurkuma im Püree, Cous-Cous, Ingwer oder Koriander: Orientalische Anleihen haben viele von Amirfalllahs Gerichten.
Persische Küche
Reis, Reis und nochmal Reis. Im Iran wird zu fast allen Gerichten Reis serviert. Eine echte Spezialität ist bei den Speisen mit Basmatireis die Kruste, genannt: Tahdig. Persischer Reis mit Kruste verlangt allerdings etwas Übung und vor allem hervorragende Zutaten. Mit Safran – eines der teuersten Gewürze der Welt – wird bei der Zubereitung keinesfalls gespart. Die persische Küche basiert zudem auf Brot, frischem Gemüse, Kräutern und Fleisch. Außerdem werden viel Fisch und Meeresfrüchte gegessen. Zucchini und Aubergine erfreuen sich auch großer Beliebtheit. Besonderheit: Im Iran isst man mit Löffel und Gabel, das Messer gehört nicht zum traditionellen Gedeck. Wer glaubt, die persischen Speisen lassen sich schnell zubereiten, irrt. Viele Köstlichkeiten benötigen eine lange Vorbereitungszeit. Einfache und frische Zutaten mit Liebe und Geduld zubereitet machen persische Gerichte aus und bieten eine besondere Geschmacksvielfalt. Einen sehr großen Anteil daran hat die orientalische Küche, aber auch die asiatische Küche hat zur typischen Konsistenz und Würzung beigetragen. Ein guter Gradmesser für die Beschreibung der persischen Küche ist die indische Regionalküche, auch wenn persische Speisen weniger scharf sind.
TV-Tipp:
Seit 2002 kocht Jacqueline Amirfallah regelmäßig in der Fernsehsendung „ARD Buffet“ und zeigt, wie genussvoll Kochen sein kann. Wöchentlich stellt die Gourmetköchin ein Rezept vor, meist mit vielen Gewürzen aus ihrer zweiten Heimat.
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