Die Sonne strahlt und die Vögel zwitschern. Was bietet sich da besser an, als seinen Drahtesel mal wieder zu satteln und eine Radtour ins Grüne zu machen? In Celle kann man nämlich sehr gut Radfahren. Es gibt sehr viele schöne Strecken wie zum Beispiel entlang der Fuhse auf dem Fuhserandweg oder auf dem Aller-Radweg zum Kloster Wienhausen.
I want to ride my bicycle…
Meine Radtour beginne ich heute am Alten Rathaus in der Celler Altstadt. Zwischen den vielen Fachwerkhäusern, direkt vor dem Alten Rathaus steht nämlich eine besondere Luftpumpe extra für Fahrräder bereit. Damit will ich nochmal meinen Reifendruck auffrischen bevor ich mich auf den Weg mache. Kinderleicht – nur ein Knopfdruck und mein Reifen ist wieder prall gefüllt. So fährt es sich doch gleich viel besser und die Radtour kann starten!
Mein erster Halt ist im Celler Hafen, gerade einmal 5 Minuten von der Innenstadt entfernt. Hier liegt die MS Wappen von Celle, ein Ausflugsdampfer, der von April bis Oktober immer Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag auf der Aller schippert. Auf dem Weg zum Hafen treffe ich schon die ersten gleichgesinnten Radfahrer. Gemeinsam radeln wir vorbei an der Celler Rathsmühle bis zum Anleger, wo die MS Wappen von Celle schon auf uns wartet.
Leinen los!
Nachdem die Fahrräder an Bord verstaut sind, geht es direkt an Deck. Von hier hat man eine wunderbare Sicht über den Celler Hafen. Um 13 Uhr heißt es dann auch schon „Leinen los!“ und das Schiff legt ab. Vor uns liegen nun entspannte Stunden auf der Aller. Von Celle geht es zunächst nach Boye, dann weiter über die Orte Stedden und Oldau bis nach Winsen und auch wieder zurück, wer denn eine komplette Rundfahrt machen möchte und nicht so wie ich sein Fahrrad dabei hat, um den Rückweg zu radeln.
Flussabwärts, ab dem Celler Hafen, ist die Aller auch schiffbar und gilt als Wasserstraße. Der Kapitän erzählt allerhand Wissenswertes über den Fluss und die Umgebung. So wurden auf der Aller bis in die 1970 er Jahre noch Kalisalze und Getreide transportiert. Letztere dann in der Celler Rathsmühle unweit des Hafens auch direkt weiterverarbeitet und gemahlen. Heute sieht man davon auf der Aller nichts mehr – hier trifft man eher auf Gruppen, die in Kanus auf der Aller paddeln oder es begegnen einem Kleinboote und sogar kleine Yachten.
Idylle pur entlang des Ufers
Das Aller-Ufer ist Idylle pur! Grasende Kühe und herumtollende Pferde, hier und da erspäht man auch ein Schwanenpaar oder eine Entenfamilie und sogar Galloways, die sich im Schatten am Ufer abkühlen. Das Ufer ist so herrlich grün. Spaziergänger und Erholungssuchende winken fröhlich vom Ufer aus zu, Hunde springen ins Wasser, Jugendliche suchen im seichten Wasser am Ufer Abkühlung. Die Aller ist eben ein echtes Erholungsziel.
Unterwegs legt die MS Wappen von Celle immer mal wieder an und es steigen Gäste aus und ein. Für den kleinen Hunger zwischendurch wird an Bord auch etwas geboten: Getränke und Kleinigkeiten zum Essen, von Kartoffelsalat, Bockwurst und Frikadellen über Kuchen.
Wer hat den Stöpsel gezogen?
In Oldau angekommen, wird es nun spannend! Hier muss die MS Wappen von Celle einen Höhenunterschied von gut 3,00 m überwinden. Zunächst geht es vorbei am alten Wasserkraftwerk mit Wehr. Der Kapitän erklärt, dass dieses das einzige Wasserkraftwerk in ganz Norddeutschland sei, das sich heute noch so ziemlich im ursprünglichen Zustand befindet. Fertiggestellt wurde es im Jahre 1910 und hat eine Stauhöhe von 3,80 m. Mit dem Wehr wurde damals dann auch ein Kanal mit einer Schleuse gebaut, damit die Schleppschifffahrt die Aller weiter befahren konnte. Heute nutzt allerdings nur noch die Sportboot- und Fahrgastschifffahrt diese Schleuse – so wie unser Ausflugsdampfer.
Auf dem Schild steht es ganz groß geschrieben: „Selbstbedienungsschleuse“. Und wie der Name schon sagt, muss dafür jemand von Bord hüpfen und an Land gehen, um die Schleuse zu bedienen. Es dauert knapp eine Viertelstunde bis der Wasserstand um knapp 3 Meter gesunken ist und sich die Tore auf der anderen Seite wieder öffnen. Von hier ist es nach Winsen/Aller nicht mehr weit und um kurz nach 15 Uhr geht es dann von Bord.
Auf dem Allerradweg bis Celle
Ab hier kommt mein Rad wieder zum Einsatz. Vor der etwa 15-kilometrigen Rückfahrt lohnt es sich jedoch noch einen kleinen Abstecher ins Zentrum von Winsen zu machen, um dort ein leckeres Eis zu essen. An der Hauptstraße gibt es zwei Eisdielen, die nicht nur bei gutem Wetter, sehr gefragt sind. Gut gestärkt, trete ich von hier nun die Heimfahrt nach Celle an – natürlich auf dem Aller-Radweg.
Auf geht’s nach Südwinsen, denn ab hier kann ich auf dem Allerradweg einsteigen und meine Radtour starten. Eine Karte benötige ich nicht, denn der Aller-Radweg ist genau ausgeschildert. Am Wegesrand stehen immer wieder Richtungsschilder mit Piktogrammen. Das ist wirklich sehr entspannt zum Radeln! Von Südwinsen aus geht es nun immer entlang der Aller – flussaufwärts. Die Strecke führt mich zunächst wieder Richtung Oldau, wo ich mir natürlich nochmal die Schleuse genauer anschauen muss – dieses Mal von Land aus. Glücklicherweise füllt sich die Schleuse gerade mit Wasser. Wow! Was für Wassermassen!
Weiter geht es durch den Ort Hambühren und von da durch den Wald. Hier und da blitzt immer wieder die Aller durch die Bäume durch und man kann Boote und Paddler in ihren Kanus beobachten. Die Wege lassen sich prima fahren, sind gut befestigt und die ein oder andere Bank lädt zu einer kurzen Rast ein. Am Celler Bahnhof verlasse ich dann den Aller-Radweg wieder und meine Route führt mich noch weiter bis in die Innenstadt, denn da schließt sich der Kreis wieder und meine Radtour endet bei einem kühlen Getränk in der Altstadt. Eine rundum gelungene Radtour!
[…] zum Herunterladen und Ausdrucken. Für noch mehr Inspiration schaut euch unsere Blogbeiträge Radtour entlang der Aller und Unterwegs auf dem Aller-Radweg zum Kloster Wienhausen […]