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Die Frischeschmiede in Verden

Frischeschmiede Verden Inh.:innen Katharina und Jennifer

Die Frischeschmiede am Stadtwald

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr einen Ort betretet und spürt: „Hier steckt ganz viel Herzblut drin“? Genau so ging es mir, als ich das erste Mal die Frischeschmiede am Stadtwald besucht habe. Als Teil des Ökozentrums Verden wurde mir schon draußen klar: Dies hier ist ein ganz besonderer Ort, bei dem es um weit mehr als nur um gutes Essen geht.
Die Frischeschmiede ist ein junges Restaurant, dass sich derzeit in der Verdener Gastro-Szene etabliert. Hervorgegangen ist es aus dem Liekedeeler, das Ende des vergangenen Jahres den Betrieb eingestellt hat. Übernommen haben es Katharina Janßen und Jennifer Sievert. Zwei junge Frauen, die sich erst seit kurzem kannten, aber von Anfang an wussten: „Ein Restaurant managen? Das schaffen wir!“

Von einer Idee zum Herzensprojekt

Katharina absolvierte vor 10 Jahren im ehemaligen Likedeeler ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau. Für ihr Studium im Bereich Hotelmanagement zog es die junge Mutter aus Verden weg. Doch die gastronomischen Räumlichkeiten im Ökozentrum blieben weiterhin ein wichtiger Ort für sie. „Hier habe ich mich oft mit anderen Müttern getroffen. Für mich war das hier schon immer ein besonderer Platz.“
Jennifer Sievert, ausgebildete Köchin, schwang bereits im Likedeeler die Pfannen. Kennengelernt habe sich die beiden Frauen erst im Dezember 2024, auf der Abschiedsfeier des Restaurants; und schon wenige Wochen später stand fest: Sie wagen das Abenteuer und übernehmen den Betrieb.
„Es ist total schön, als ob wir uns schon ewig kennen,“ sagt Katharina. Dass es im gesamten Team harmoniert, merke ich als Gast deutlich. Während Katharina mir von ihren Ideen und Visionen der Frischeschmiede erzählt und wir dabei einen herrlich leckeren Cappuccino genießen, bereiten sich Jennifer und ihre Mitarbeiterinnen Ramona und Christiane aufs Mittagsgeschäft vor. Der komplette Betrieb liegt hier in Frauenhand.
Gläser werden poliert, der selbstgebackene Kuchen in der Vitrine drapiert. In der Küche brodelt schon die Suppe auf dem Herd und Jennifer bereitet die vegane Hauptspeise des Tages vor: Gefüllte Zucchini.

Mit Liebe hausgemacht: Die Zubereitung der Zucchinis © Ivonne Wolfgramm/ Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)

Regionale Küche mit Sinn und Geschmack

Doch die Speisekarte hat noch mehr zu bieten: Kasseler mit Sauerkraut, Knipp mit Schwarzbrot, Spaghetti mit Pesto und Parmesan, Salate und Suppen. In der Frischeschmiede gibt es jede Woche eine abwechslungsreiche Speisekarte, so dass jeder Gast, unabhängig von Ernährungsformen und Unverträglichkeiten, hier fündig wird – und das jeden Tag.
„Das zeichnet uns aus und ist uns auch sehr wichtig“, sagt Katharina. Mit ihrem kulinarischen Angebot wollen sie jeden Gast ansprechen. Dafür setzen sie auch auf hochwertige und regionale Zutaten. Den Großteil machen regionale und saisonale Bio-Produkte aus. Das Brot kommt von Baalk Backbord, einer Bäckerei nicht weit entfernt. Fleischprodukte bezieht die Frischeschmiede unter anderem vom Stoffers Hof und ihr Gemüse regional aus den Nachbarorten. „Das hat für uns auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun“, sagt Katharina überzeugt.

Es gibt eine vielfältige Auswahl an leckeren Speisen © Katja Ludwig/ Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)

Nachhaltigkeit als gelebtes Konzept

Die Frischeschmiede geht bewusst gegen Lebensmittelverschwendung vor. Überschüssige Zutaten werden nicht entsorgt, sondern kreativ in neuen Gerichten verarbeitet. „Wir nehmen zudem am Recup-System teil“, erklärt Katharina. Speisen im Außer-Haus-Verkauf geben sie den Kundinnen und Kunden im Mehrweggeschirr mit – gegen Pfand. Und wenn von dem selbstgebackenen Kuchen mal etwas übrigbleibt, wird er als feine Köstlichkeit zum Kaffee serviert – eine liebevolle Geste, die den Genuss perfekt abrundet.
Pläne für die Frischeschmiede hat das Team einige. Liegt der Fokus derzeit noch auf dem Mittagstisch, soll künftig auch der Eventcharakter stärker in den Vordergrund rücken. Schon jetzt haben sie einige besondere Veranstaltungen geplant, die es in ähnlicher Form so vielleicht noch nicht in Verden und Umgebung gibt.

Hier kann man sich einfach mal verwöhnen lassen © Ivonne Wolfgramm/ Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)

Events für die Gemeinschaft

Ende April wird die Singer-Songwriterin Alma LaWendel alias Anna Mittag ein Hutkonzert geben, nur sie mit ihrer Gitarre. Getränke und eine kleine Auswahl an Fingerfood sollen den Abend abrunden. Im Mai laden die Frauen zusammen mit einem Biersommelier von der Biergeniesserei aus Hannover zu einem Beertasting ein. Die Teilnehmenden verkosten dabei eine Auswahl an Biersorten aus unterschiedlichen Länden, begleitet von einer Auswahl an passenden Finger-Food-Spezialitäten.
Eine Premiere wird das Yoga-Day-Retreat im November sein. Yoga-Lehrerin Nina Eickhoff führt mit Morning Yoga und einem Achtsamkeitsworkshop durch den Vormittag, der schließlich mit einem vegetarischen Lunch in der Frischeschmiede ausklingen wird.
„Die Events wollen wir aber noch weiter ausbauen“, kündigt Katharina an. So möchten sie bald auch Krimidinner anbieten, „die es sonst nur in der Großstadt gibt“, aber auch Seminare zu Wein und Grillen stehen noch auf der To-Do-Liste und vieles, vieles mehr.

Hereinspaziert – es gibt viel zu entdecken, von Kulinarik bis hin zu Events © Ivonne Wolfgramm/ Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)

Ein Restaurant mit Seele

Doch die Frischeschmiede ist nicht nur ein Ort für Genießende und Eventliebhabende. Katharina, Jennifer und ihr Team haben auch an die kleinen Gäste gedacht: Für Mütter (und Väter) mit Kindern gibt es eine gemütliche Spielecke, in der sich die Kleinen austoben können, während die Großen ihr Mittagessen genießen. Denn in der Frischeschmiede ist jeder willkommen – egal ob groß oder klein.

Auch an die Kleinsten wird gedacht © Ivonne Wolfgramm/ Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)

Mit einem Angebot, dass so vielfältig ist wie das Leben selbst, ist die Frischeschmiede mehr als nur ein Restaurant – sie ist ein Ort, an dem Genuss und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten Besuch und auf all die tollen Veranstaltungen, die noch kommen werden.

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