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Besondere Parks und Grünanlagen

Besondere Parks und Grünanlagen - Domfiredhof

Zugegeben, wenn man an Parks und besondere Grünanlagen denkt sind Friedhöfe nicht das erste was einen in den Sinn kommt. Doch wir sind überzeugt, Friedhöfe bieten Raum für eine ruhige und besinnliche Naherholung. In unseren Städten sind sie nicht nur Orte für Bestattungen, Verabschiedungen und Gedenken, sondern durch ihre oftmals parkähnliche Gestaltung auch grüne Oasen inmitten der Städte. Zudem gibt es zahlreiche historische Friedhöfe in unseren Städten. Durch Gedenktafeln an Gräbern wird an berühmte Bewohner der Städte oder historische Persönlichkeiten zurückerinnert. Gedenkstätten heben berühmte Wissenschaftler hervo. Und weitere spannende Fakten werden über die Stadtgeschichte berichtet.

Besondere Parks und Grünanlagen in Niedersachsens Städten. Wie Friedhöfe Raum für die ruhige und besinnliche Naherholung bieten und uns in die Stadtgeschichte eintauchen lassen.

Eine grüne Oase mitten in Wilhelmshaven

von Gastbloggerin Katharina

In Wilhelmshaven gibt es viele Parks und Grünanlagen zum Erkunden und Flanieren, besonders herausstechend sind dabei der große Stadtpark und der daran angebundene Ehrenfriedhof.
Der Ehrenfriedhof wurde von 1912 bis 1914 nach den Plänen des Hamburger Gartenarchitekten Leberecht Migge angelegt.
Er ist die Begräbnisstätte gefallener Marinesoldaten aus Seeschlachten des Ersten Weltkrieges und Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.
Ein sehr geschichtsträchtiger Ort, an dem noch viele Elemente des Jugendstils zu betrachten sind, zum Beispiel die besondere Kapelle oder Teile der Heckenbepflanzung. Er ist sehr ruhig und idyllisch, die Grünanlagen sind schön gestaltet und besonders jetzt im Frühling lohnt sich ein Besuch ganz besonders, die auffälligen Kirschblüten solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

Direkt neben dem Ehrenfriehhof ist der Stadtpark von Wilhelmshaven, er liegt sehr zentral und ist die größte Grünanlage der Stadt, ideal um mal rauszukommen und die Seele baumeln zu lassen.
Gebaut wurde die 57 Hektar große Parkanlage vor rund 100 Jahren zusammen mit dem Ehrenfriedhof.
Der Weg rund um den 1,5 Kilometer langen Stadtparkkanal eignet sich besonders gut für einen Spaziergang an der frischen Luft und ist gerade jetzt im Frühling bei Läufern sehr beliebt.
An den Enden des Kanals befinden sich große Teichanlagen mit Wiesen und Sitzgelegenheiten.
Dort kann man ein gemütliches Picknick machen oder mit einem guten Buch die ein oder andere Stunde verstreichen lassen.
Wem das zu viel Entspannung ist, der kann auf den Teichanlagen Tretboot fahren und die Kinder können sich auch auf dem großen Spielplatz austoben.
Die Tretboote kann man sich am „Bootshaus“ ausleihen, einem gastfreundlichen Restaurant mit modernem Ambiente.


Der Verdener Domfriedhof – ein ganz besonderer Ort!

von Städtebloggerin Annkathrin

Der Verdener Domfriedhof, einst Pestfriedhof vor den Toren der Stadt, ist ein grünes Kleinod und erzählt bewegende Geschichten von Leben und Tod. Umgeben von viel Grün befinden sich viele Grabstellen, darunter auch Familiengruften, auf dem historischen Domfriedhof in Verden. Hinter jeder steckt eine Geschichte. Manche Gräber erzählen von großer Liebe, manche von großem Leid, manche werden innig gehegt und gepflegt und manche scheinen vergessen.

Ganz besondere, historische Grabsteine und -male sind auf dem Domfriedhof zu finden. Fotos: Mirco Guy, Annkathrin Sommer/ Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)

Stadtführerin Sabine Lühning bietet einen ganz besonderen Rundgang über diesen außergewöhnlichen Friedhof an. Dieser führt zu Grabstellen von Menschen, die ihre Spuren in der Stadt hinterlassen haben. Die alten Gräber erzählen viel: Da sind Rittergutsbesitzer, alte Adelsgeschlechter oder Verwandtschaft von Wilhelm Busch. Es werden kuriose Traditionen gepflegt: Einmal im Jahr wird eine Braut für die Grabschmückung bezahlt –warum? Und weshalb stifteten Schüler ihrem Lehrer 19 Jahre nach seinem Tod einen Gedenkstein?

Auch die Bedeutung verschiedenster Symbole wird näher beleuchtet und es wird darüber berichtet, wie sich die Bestattungskultur verändert hat. Welche Rolle spielte einst der Aberglaube? Sollte man doch stets ein Säckchen mit Mohn oder Salz beim Friedhofsbesuch dabeihaben? Der Domfriedhof zeigt die besondere Verbindung zwischen Kultur-, Kunst-und Stadtgeschichte aus ungewohnter Perspektive. Er ist ein stiller Ort, der naturgemäß selten im öffentlichen Rampenlicht steht, jedoch viel zu berichten weiß und mit oder ohne Führung immer ein lohnendes Besuchsziel ist.


St. Gertrudenkirchhof Oldenburg: Die ungewöhnliche Sehenswürdigkeit 

von Städtebloggerin Bettina

Der Besuch auf einem Friedhof gehört sicherlich nicht unbedingt auf die To-Do Liste eines Städteurlaubs, aber nicht selten finden sich auf Friedhöfen beeindruckende Bauwerke sowie aufwendige Grabmäler inmitten einer Naturlandschaft. Der Oldenburger St. Gertrudenkirchhof hat nicht nur die längste Friedhofsmauer im Oldenburger Land, sondern zugleich die größte regionale Sammlung historischer Kunstdenkmäler und Skulpturen wie z.B. das klassizistische Mausoleum. Herzog Peter Friedrich Ludwig ließ es im Jahre 1785 für seine Frau Frederike bauen. Später wurden alle gekrönten Häupter aus Oldenburg hier beigesetzt. Leider darf bis heute niemand hineingehen, der nicht zur Familie gehört.

Auf dem etwa 2,5 ha großen Kirchhof, der als Landschaftsgarten gestaltet wurde, haben aber zahlreiche weitere bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur ihre letzte Ruhestätte gefunden. So auch der Künstler Horst Janssen, der hier 1995 neben seiner Mutter Martha beerdigt wurde. Die parkähnliche und abwechslungsreiche Bepflanzung hat aber auch eine große Bedeutung für Vögel und Fledermäuse. Auch die auf dem Kirchhof stehende Gertrudenkapelle ist schon so richtig alt und sowieso das älteste erhaltene Bauwerk in Oldenburg. Gebaut wurde sie im Jahre 1250 (naja, man hat dann mit dem Bau begonnen und es dauerte noch ein paar Jahre, bis sie fertig war).


Der Göttinger Stadtfriedhof: Natur und Nobelpreisträger

von Städteblogger Christoph

Schönste Parkanlage Göttingens: der Stadtfriedhof.
Foto: Christoph Mischke

Wenn ich Menschen frage, warum sie gerne in Göttingen leben, ist die Antwort „weil die Stadt so grün ist“ stets unter den Top Drei. Stimmt aber auch. Der Wall, der Cheltenham-Park, die Schillerwiesen, die Grüngürtel an Leine und Leinekanal, der Levinsche Park, der Kiessee, der Hainberg mit Kehr und Bismarckturm. Alles wunderschöne grüne Ecken, wo ich mit der Familie gerne unterwegs bin. Die schönste Parkanlage der Stadt allerdings dient eigentlich einer anderen Bestimmung:

Der historische Stadtfriedhof – Ein Highlight unter den besonderen Parks und Grünanlagen in Göttingen

Es gibt in meinen Augen keine schönere und vor allem ruhigere Grünanlage. Ein paar Mal im Jahr zieht es mich aus privaten oder beruflichen Gründen hierher. Egal zu welcher Jahreszeit, ich liebe diesen friedlichen Ort. Neben der üppig grünenden Pflanzenwelt und den zahlreichen Tieren, denen ich hier stets begegne, bietet der historische Stadtfriedhof noch ein kulturelles Kleinod: die Torhaus-Galerie an seiner Nordseite. Sie will vor allem regionalen Künstlern, die einen Bezug zu Göttingen haben und sich mit der Stadt identifizieren, eine Plattform bieten.

Imposante Grabmale unter altem Baumbestand.
Foto: Christoph Mischke

Zahlreiche Geistesgrößen und Forscher wie Friedrich Wöhler, David Hilbert oder Max Planck liegen hier begraben. Ebenso ehemalige Göttinger Bürgermeister wie Georg Friedrich Calsow, Hermann Föge oder Georg Merkel. Die Lebensläufe von 44 Nobelpreisträgern sind eng mit der Stadt und der Universität verbunden. Neun der Geistesgrößen liegen auf dem Stadtfriedhof begraben. Ihnen zu Ehren ist 2006, zum 125-jährigen Bestehen des Friedhofes, eine gemeinsame Gedenkstätte, das Nobel-Rondell, errichtet worden.

Gemeinsames Gedenken: das Nobel-Rondell.
Foto: Christoph Mischke

Damit soll der Wissenschaftler und Nobelpreisträger Otto Wallach, Max Planck, Walther Nernst, Richard Zsigmondy, Adolf Windaus, Max von Laue, Otto Hahn, Max Born und Manfred Eigen gedacht werden.

Besonders schön im Herbst: die Platanenallee mit Kapelle.
Foto: Christoph Mischke

Am großen Teich, an dessen Ufer die Gräber der genannten Nobelpreisträger liegen, ist es herrlich. Nur das Plätschern der Fontäne, die den Teich mit Sauerstoff versorgt, die zwitschernden Vögel und ab und zu ein Quak-Konzert der Frösche durchbrechen diese himmlische Ruhe. Die in der Nähe liegende Kapelle wurde im Jahr 1900, am Ende einer imposanten Platanenallee erbaut. Ganz plötzlich taucht sie aus dem dichten Laub des größtenteils alten Baumbestandes auf. Mich erinnert der symmetrische Kalk- und Sandsteinbau mit seinem wuchtigen Turm eher an ein kleines Schloss.


Alte Bäume und Grabmale auf dem Hildesheimer Nordfriedhof

von Städtebloggerin Johanna

Wie eine „grüne Lunge“ – inmitten des bunten Stadtlebens – zieht sich der Nordfriedhof durch die Nordstadt Hildesheims. Die große parkähnliche Anlage wurde im Jahr 1890 als Zentralfriedhof eingerichtet. Als der Bedarf an Grabstätten größer wurde, hat man 1972 den Südfriedhof in Dienst gestellt und den Zentralfriedhof in „Nordfriedhof“ umbenannt. Der Nordfriedhof unterteilt sich in verschiedene Bestattungsbereiche.

Im Schatten des wunderschönen alten Baumbestands liegen zum Beispiel Gräber von MitbürgerInnen aller Ethnien, ein Kindergrabfeld für „Sternenkinder“ und ein Grabfeld für Bombenopfer. Ein Bereich erinnert mit Hochkreuz und Ehrenmal an die Kriegsgefallenen des 1. und 2. Weltkriegs. Auch Ehrenbürger wie der Oberbürgermeister Dr. Ernst Ehrlicher und der Bürgermeister Gustav Struckmann sowie einflussreiche Familien wurden hier beigesetzt. Stilvolle, denkmalgeschützte Grabmäler werden durch Patenschaften für die Nachwelt erhalten. Aus dem verwaisten Pförtnerhäuschen ist 2020 ein Café entstanden, welches passend zu seinem Namen „Lichtblick“ nicht nur Trauergesellschaften einen gemütlichen Platz zum Verweilen anbietet.

Der Hildesheimer Nordfriedhof
Foto: Hildesheim Marketing GmbH

Stadtfriedhof Engesohde

von Städtebloggerin Bea

Als erster kommunaler Friedhof und einer der ältesten in der Stadt wurde der „Stadtfriedhof am Engesohder Berge“ von 1861-1864 zwischen Maschsee und Leinemasch von dem Stadtbaumeister Ludwig Droste angelegt. Die gärtnerische Anlage ist bis 1936 von mehreren Schaffern zu einem Gesamtkunstwerk vervollständigt worden und zeichnet sich durch den schönen Baumbestand und kunstvolle Gestaltungen aus.

Heute umfasst der Friedhof Engesohde 52 Abteilungen und ca. 18.000 Gräber, die sich auf insgesamt 22 Hektar verteilen. Die Mausoleen, die künstlerisch gestalteten Grabdenkmäler sowie die wunderschöne Kapelle oder die offene Arkadenhalle mit Glockenturm vermitteln ein historisches und einzigartiges Ambiente, das nicht zuletzt durch die Gräber zahlreicher bekannter Persönlichkeiten Hannovers geprägt ist. Neben dem Grab des Stadtbaumeisters Ludwig Droste selbst, des Architekten Georg Laves, der Tänzerin Yvonne Georgi oder des Dadaisten Kurt Schwitters ermöglichen unzählige weitere Gräber einen Einblick in die Geschichte Hannovers.

Der Stadtfriedhof Engesohde ist kunstvoll gestaltet. ©: Ulf Ostländer

Im Stadtgebiet von Hannover gibt es zahlreiche weitere Friedhöfe. Durch ihre schöne, parkähnliche Gestaltung sind sie auch Oasen der Ruhe mitten in der Stadt.


Auf den Spuren des Doktor Eisenbarts!

von Städtebloggerin Franziska

Historische Gräber und Denkmäler sind immer mit spannenden Geschichten aus der Vergangenheit versehen. Der wahrscheinlich bekannteste Grabstein Hann. Mündens befindet sich an der Aegidienkirche. Ihr könnt Euch wahrscheinlich schon denken, um welche Ruhestätte es sich handelt! Der wohl berühmteste Wanderarzt seiner Zeit, Doktor Johann Andreas Eisenbart fand 1727 vor dem Altar in der Aegidienkirche seine letzte Ruhe. So spannend wie sein Leben war, so ist auch die kleine Anekdote über seinen Grabstein.

In der Barockzeit war es nicht jedem vergönnt, ein Begräbnis mit Grabstein zu bekommen. Doktor Eisenbarts jüngster Sohn erwarb jedoch nach dem Tod seines Vaters eine gebrauchte Grabplatte und ließ die Inschrift von einem Steinmetz überarbeiten. Durch die Wiederverwendung der Grabplatte kam Doktor Eisenbart nicht nur zu einem „erkauften“ Familienwappen, um Kosten zu sparen, verzichtete der Steinmetz auf den ein oder anderen Buchstaben, sodass er post mortem mit der Abkürzung „Dr.“ einen akademischen Titel erlangte, den er zeitlebens gar nicht innehielt. Beim Upcycling hat sich am Ende noch ein kleiner Fehler eingeschlichen – anstelle seines Geburtsjahres 1663 ist das Jahr 1661 eingemeißelt. Vielleicht handelt es sich hier um eine weitere Kosteneinsparung oder aber, so munkelt man, hat Doktor Eisenbarts Sohn in der ganzen Aufregung das richtige Geburtsjahr schlichtweg vergessen.

Wer noch mehr über das Leben des legendären Wanderarztes erfahren möchte, sollte auf keinen Fall eine Führung mit dem Doktor höchstpersönlich verpassen.

Doktor Eisenbart an seiner Grabstätte in Hann. Münden
Foto: Photo Burkhardt

Der Heger Friedhof und der schiefe Turm von Osnabrück

von Städteblogger Sven Christian

Neben den wunderschönen Parks in unserer Friedensstadt, gibt es auch ganz andere Orte, die ich immer wieder gerne ansteuere, wenn ich in Ruhe spazieren gehen möchte: die Friedhöfe. Neben den beiden historischen Innenstadtfriedhöfen Hase- und Johannisfriedhof, die mit ihren verwitterten Grabstellen und nicht minder betagtem Baumbestand ihre ganz eigenen Reize entfalten, lädt auch der Heger Friedhof zu einem ausgedehnten Rundgang ein. Ausgedehnt schon deshalb, weil er mit 270.000 Quadratmetern der größte Friedhof Osnabrücks ist. Die parkähnlich angelegte Fläche grenzt an einen Wald und gibt auch vielen Tieren ein Zuhause.

Nein, hier handelt es sich nicht um einen Knick in der Linse, der Turm der Trauerhalle ist tatsächlich schief.
Foto: Sven Christian Finke Ennen

Bäume, Büsche und Blumen

Am Haupteingang des 1925 eröffneten Friedhofs fällt der schiefe Turm, der 1936 gebauten und unter Denkmalschutz stehenden Trauerhalle, auf. Sehenswert ist auch die zweite Trauerhalle im hinteren Bereich des Friedhofs. 1925 errichtet und zwischenzeitlich komplett renoviert, ist sie besonders im Frühjahr ein echter Blickfang, wenn die große Magnolie vor dem Eingang in voller Blütenpracht steht. Und tatsächlich sind es wohl die vielen Bäume, Büsche und Blumen, die mit ihren Blüten und Blättern zu jeder Jahreszeit ganz andere Farbspiele hervorbringen, und mich stets aufs Neue faszinieren und diesem Ort die Schwere nehmen, die man einem Friedhof eigentlich zuschreiben könnte.

Hier stehen auch Geschichte und Jetztzeit in guter Nachbarschaft. Sechs große und gut gepflegte Ehrenfelder erinnern an die Gefallenen verschiedener Nationen des Zweiten Weltkriegs sowie an die Not und das Elend von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die im Raum Osnabrück eingesetzt waren. Mehrere Informationstafeln geben Aufschluss zur Geschichte des Friedhofs und der Stadt Osnabrück. Der Osnabrücker Bildhauer Fritz Szalinski (1905-1978), dessen Grabstelle sich auf diesem Friedhof befindet, schuf außerdem zahlreiche Kunstwerke, die an vielen Stellen im Stadtraum sein künstlerisches Schaffen dokumentieren. Auf dem Heger Friedhof findest du seine wunderschöne Plastik „Mädchen mit Vogel“. Übrigens: Auch die die einprägsame Türklinke des historischen Rathauses in Osnabrück wurde von Szalinski in Form einer Friedenstaube gestaltet!

Wenn euch dieser Tipp gefällt, gefällt euch sicher auch der Winterspaziergang meiner Kollegin Katrin, während dessen sie in 200 Jahre Stadtgeschichte auf Hasefriedhof und Johannisfriedhof in Osnabrück eintaucht. Hier geht’s zum Beitrag.


Alter Münsterfriedhof in Einbeck

von Städteblogger Erik

Heute nehmen wir euch mit auf eine kleine Reise zu einem lebendigen Naturraum – ein alter Friedhof! Unser heutiges Ausflugsziel befindet sich in Sichtweite der Münsterkirche St. Alexandri. Sie liegt inmitten der heutigen Einbecker Altstadt, unweit des Marktplatzes. Erwähnt wurde der Alte Münsterfriedhof erstmalig in einer Urkunde im Jahr 1313 und hat dementsprechend schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel. Als 1908 der Zentralfriedhof in Einbeck geöffnet wurde, schloss man den Münsterfriedhof. Einige Grabmäler waren jedoch historisch so relevant, dass sie als Ehrengräber weiterhin fürsorglich gepflegt wurden.

Heute dient der Alte Münsterfriedhof in Einbeck als lebendiger Naturraum. Meine Kollegin Vanessa war dort unterwegs und hat einige ihrer Eindrücke mit der Kamera festgehalten. Hier gibt’s eine kleine charmante Zusammenfassung ihres Spaziergangs als Collage:

Impressionen vom Alten Friedhof bei der Münsterkirche St. Alexandri in Einbeck, Foto: Vanessa Hauer

Ein Besuch des Friedhofs bei einer Sippvisitie in Einbeck lohnt auf jeden Fall, vor allem, wenn die Sonne scheint und die Natur sich von ihrer schönsten Seite zeigt. Übrigens, auch ein Besuch der Münsterkirche lohnt sich sehr. Dort befindet sich nämlich das älteste datierte Chorgestühl der Republik!


Zwischen Horstsee und Schwingewiesen: der Garnisonsfriedhof der Hansestadt Stade

von Städtebloggerin Stefanie

Der Garnisonsfriedhof in Stade liegt fußläufig zur Stader Altstadt und ist idyllisch gelegen im Naherholungsraum der Hansestadt. Er erzählt bewegende Geschichten über die Historie Stades und Lebensgeschichten von Menschen verschiedenster Länder. Gelegen direkt am Horstsee zwischen der Stader Altstadt und den Schwingewiesen ist er gerade im Frühling ein grünes Kleinod inmitten der Naturlandschaft, die ihn umgibt.

Angefangen hat hier alles mit der schwedischen Garnison: Nachdem die Schweden im dreißigjährigen Krieg Stade und das große Gebiet zwischen Elbe- und Wesermündung erobert hatten, wurde im Westfälischen Frieden 1648  auf dem Gebiet des damaligen Erzstiftes Bremen und des Stiftes Verden das Herzogtum Bremen-Verden gegründet. Die Schweden bestimmten Stade zur Hauptstadt des Herzogtums und bauten es zu einer bedeutenden Festung aus. Zur ihrer Verteidigung gehörte natürlich eine Garnison mit zeitweise mehr als 1000 Soldaten. Die kriegerischen Ereignisse während und nach dem 30-jährigen Krieg brachten es mit sich, dass die Garnison große Verluste durch Tote und Gefallene hatte.

Während die Bürger der Stadt bis 1789 – der Einrichtung des kirchlichen Horst-Friedhofs – ihre Verstorbenen bei den Kirchen begruben, wurden auf dem Garnisonsfriedhof neben den Verstorbenen der Garnison auch die Toten der staatlichen Beamtenschaft und ihre Angehörigen beigesetzt. Seit dem 19. Jahrhundert wurden hier Opfer mehrerer Kriege bestattet: Er war ursprünglich die Grabstätte für 59 deutsche und ausländische Soldaten des Ersten Weltkrieges, die im Stader Reserve Lazarett ihren Verletzungen erlegen waren. Viele Kriegsgefangene aus anderen Ländern wurden nach Kriegsende in ihre Heimat umgebettet.  Auf dem Garnisonsfriedhof liegen in mehreren Gräberfeldern Opfer der Napoleonischen Kriege sowie insgesamt 212 Tote beider Weltkriege und des Nationalsozialismus. Viele Hinweise auf die wechselvolle Geschichte der Stadt und deren Bürger findet man hier.

Ein Geschichtsträchtiger Ort

Dieser geschichtsträchtige Ort liegt in unmittelbarer Nähe der Stader Altstadt und doch inmitten der Natur direkt am circa 4 Hektar großen Horstsee. Um den See führt ein leicht hügeliger idyllischer Wanderweg. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt das malerische Schwingetal. Mit seltenen Nass- und Feuchtwiesen, Au- und Moorwäldern, Sümpfen, Bächen und den abwechslungsreichen Talrändern ist es einzigartig im Landkreis Stade. Die Schwinge fließt langsam und in weiten Schleifen durch eine fast ebene, breite Moorniederung und macht damit ihren Namen alle Ehre. Ein Spaziergang führt entlang satter grüner Wiesen mit einer absolut vielseitigen Flora und Fauna zum Tiere beobachten und Pflanzen erkunden. Ein wunderschönes Naherholungsgebiet direkt an der Stadt.


Auf den Spuren Wolfenbütteler Bürgern

von Städtebloggerin Stephanie

In Wolfenbüttel gibt es gleich mehrere Friedhöfe, die euch spannende Geschichten über die Stadt und ihre Bewohner erzählen können. Hinter der Trinitatiskirche auf dem Weg zum Stadtgraben findet ihr zum Beispiel den alten Bürgerfriedhof. Hier liegen viele bekannte Wolfenbütteler begraben. Auch den Gedenkstein von Eva König – Lessings Ehefrau – findet ihr hier. Die Geschichte, die hinter Eva Königs Tod steht, ist tragisch und gleichzeitig ist die Geschichte von Eva und Lessing eine tolle Liebesgeschichte, leider ohne Happyend.

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Im Video bekommt ihr einige Einblicke in Wolfenbüttels Friedhöfe.

Wolfenbüttels Stadtgeschichte anhand der Gräber bedeutender Bürger zu erkunden ist jedenfalls weit entfernt von Friedhofsgrusel. Richtig spannend kann es sein, sich mit der Lebenszeit der Menschen zu befassen. Auf dem Hauptfriedhof beispielsweise sind die Physiker Elster und Geitel begraben, die gleich mehrfach für den Nobelpreis nominiert waren. Seid ihr jetzt ein bisschen neugierig geworden, wer noch in Wolfenbüttel begraben ist? Wenn ihr das und noch viele spannende Geschichten entdecken wollt, dann laden wir euch ein, zu einem Friedhofsbummel durch Wolfenbüttel.


Wir wünschen euch viel Freude beim Entdecken der besonderen Parks und Grünanlagen. Wenn ihr noch mehr Inspiration zu grünen Lungen und Naherholung in den Städten braucht, schaut auch in unseren Blogkategorien Auslauf und Lieblingsorte vorbei. Dort findet ihr viele wertvolle Tipps und Ideen.

Und vergesst wie immer nicht uns an euren Besuchen via Social Media teilhaben zu lassen. Auf Facebook und Instagram einfach mit dem Hashtag #meaboutcities auf euch aufmerksam machen. Wir freuen uns auf eure Bilder.

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