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Wenn die Nacht zum Tage wird

Zu später Stunde lauern in Stades Altstadt an einer Ecke Lichtgestalten, in der nächsten begegnet man einer Märchenerzählerin. Aus der Ferne erklingt Musik, die aber am Fischmarkt von Jubelrufen übertönt wird. Tanzende und verkleidete Menschen ziehen durch die Stadt – Aber was ist hier los?

Reges Treiben in den Altstadtgassen. © Martin Elsen

Der Name ist Programm: Lange Nacht in Stade

Wie es der Name schon verrät, steht ein langer Tag bevor. Am Sommerabend des 7. Julis wird in Stade nämlich der Tag zur Nacht gemacht. Die Stader Touristiker haben die Initiative ergriffen und verschiedenste Bereiche, wie Kultur und Musik, Museen und Theater, an einen Tisch geholt, um ein möglichst buntes Programm zu zaubern. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, all diese Angebote zu koordinieren, aber auch selbst Erlebnisführungen und maritime Fahrten auf dem Burggraben anzubieten. Zwar könnten die Anbieter nicht unterschiedlicher sein, doch vielleicht harmonieren sie gerade deshalb so schön, dass sogar Kooperationen entstehen, die es vorher nicht gab. Oder wer hätte auf die Idee kommen können, dass eine Lesung am Stade Beach, dem Treffpunkt für alle Stand-up-Paddler und Wassersportbegeisterten, stattfinden wird?

Der Rundgang beginnt

Den Anfang machen die Museen, das heißt das Museum Schwedenspeicher und das Kunsthaus, welche beide am Fischmarkt liegen, sowie das Freilichtmuseum auf der Insel. Diese haben ihre Türen bereits ab 17.00 Uhr zum freien Eintritt geöffnet. Nicht nur die derzeitigen Ausstellungen, sondern auch Sonderaktionen locken diesen Abend. Ein Rätselparcours durch die Kunstgeschichte oder das Testen der Waffen der Eiszeitjäger, beispielsweise Bogen und Speerschleuder, erwartet Groß und Klein. Kunstinteressierte sind ebenso im Kunstpunkt Schleusenhaus gut aufgehoben, wo sogar der Künstler der aktuellen Ausstellung für Gespräche bereit steht.

Ein Highlight des Abends ist das wohl lustigste und kürzeste Stand-up-Paddling-Race der Welt im Hansehafen, bei dem Jedermann willkommen ist, um mit um die Wette zu paddeln. Wenn sich langsam die Dämmerung breit macht, findet im Anschluss eine Fantasie-Performance der TheaterSchmiede aus der Jugendfreizeitstätte „Alter Schlachthof“ statt. Auf beleuchteten SUP-Boards und zu musikalischer Begleitung treiben die Jugendlichen durch den Hansehafen und verleihen dem schwungvollen Ereignis ein ruhiges Ende.

Paddeln, was das Zeug hält: Das SUP-Race im alten Hansehafen. © Daniel Beneke

Aber das sind natürlich nicht die einzigen maritimen Erlebnisse: ob mit Gondel oder Fleetkahn – die vom Burggraben umgebene Altstadt lässt sich heute Abend regelmäßig von der Wasserseite aus erkunden.

Straßenmusik

Genauso verstreut, wie die Spielorte der Musiker, sind dessen Genres: Lieder und Balladen zur Gitarre erklingen im Alten Rathaus. In derselben Straße, der Hökerstraße, swingen die Zuschauer zu Jazz-Musik, in der Kirche St. Cosmae wird Lyrik und Musik zur Mondnacht gelauscht und am Stade Beach am Holzhafen eine Lesung mit Akkordeonbegleitung genossen. Und wer nicht nur zuschauen, sondern direkt mit einsteigen möchte, der kann mit der Tanzsportschule Dance and Roses das Tanzbein schwingen und eine Choreographie einstudieren.

Sorgen für den Swing beim Schlendern durch die Gassen: die Hedgehog Stompers. © Martin Elsen

Zu guter Letzt dürfen die geführten Erlebnisse nicht fehlen: Vom klassischen Nachtwächterrundgang bis hin zur Themenführung über die Architektur oder auch zu den Straßennamen Stades sind verschiedenste Touren geboten. Den Kirchturm der Kirche St. Cosmae besteigen und einen endlosen Blick über die Altstadt genießen, „Stade von unten“ bei einer Kellerführung kennenlernen oder „Mit Luise Meyer einmal blau machen“ – Das ist heute Abend möglich.

Falls Hunger und Durst aufkommen…

… ist auch für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt: Rund um den alten Hansehafen tingeln sich zahlreiche Restaurants. Ob Steak, Fisch oder lieber Tapas – für jeden Geschmack ist etwas geboten. Die an diesem Abend sogenannte „Gastromeile“ präsentiert neben der gewohnten Küche ebenfalls eine breite Palette an deutschen und internationalen Biersorten. Thai-Bier, Kölsch oder doch ein kühles „Flens“? Wem heute Abend eher nach Wein ist, ist am nicht weit entfernten Pferdemarkt genau richtig: Hier findet das Winzerfest statt, wo sich durch Weine aus aller Welt probiert werden kann. Verschiedene Winzer präsentieren ihre Schätze und laden zum Verweilen und zum gemütlichen Ausklingen einer langen Nacht ein.

Bei einem Glas Wein den Abend ausklingen lassen… © Martin Elsen

Mehr Infos zur Langen Nacht in Stade gibt´s hier.

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