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Schlemmen ohne Reue in Bremerhaven

Teller mit schön angerichteten Speisen.

Genuss ohne Reue beim Resteessen im Restaurant Strom (c) Antje Schimanke

Das Thema Nachhaltigkeit und Saisonalität begegnet uns derzeit ständig und überall. Zu Hause erzielen wir mit kleinsten Änderungen schon persönliche Erfolge. Wiederverwendbarer Stoffbeutel statt Plastiktüten beim Einkauf, unverpackte Lebensmittel statt eingeschweißte, saisonal und regional einkaufen statt Waren aus Übersee sind nur einige davon. Aber wie funktioniert das auf Reisen? Klar, nicht fliegen, sondern auf öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. Aber dann? Auf das Verhalten meines Urlaubsdomizils habe ich ja keinen Einfluss. Stimmt, aber ich kann eine Unterkunft wählen, die verantwortungsbewusst handelt. Dass ich bei meinem Hotelaufenthalt und Restaurantbesuch auf nichts verzichten muss, zeigt das Atlantic Hotel Sail City und das Restaurant Strom. Hier wird Umweltbewusstsein und ganzheitliche Nachhaltigkeitsausrichtung „grün unterwegs“ praktiziert und gelebt. Und wer denkt, hier kommen nur Müsli und Haferschleim auf den Tisch, der wird schnell eines Besseren belehrt. Hier kann ich Schlemmen ohne Reue.

Das Auge isst mit

Als ich den Frühstücksraum im Restaurant Strom betrete, bin ich erst einmal sprachlos. Durch die riesige halbrunde Glasfront blicke ich auf die Weser. Wellen kräuseln die Wasseroberfläche, Schiffe ziehen vorbei und Möwen kreisen am endlos scheinenden Himmel. Fantastisch! Durch die Anordnung der Tische, hat man von jedem Platz aus Sicht auf das Wasser. Ich suche mir einen schönen Platz, bevor ich mich ans Buffet begebe.

Sonnendurchfluteter Frühstücksraum im Restaurant Strom mit Blick aufs Wasser (c) Antje Schimanke

Nach Herzenslust schlemmen

Das nenne ich mal eine Auswahl! Vor mir stehen Brötchen, Brot, Müslis, Kerne, Trockenobst, Aufschnitt, Käse, Salate, Säfte, Sekt, Kaffeespezialitäten und und und… Mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Das frische Brot duftet verführerisch und die verschiedenen Brötchen sind knusprig.

Was nicht passt, wird passend gemacht

Das ist auch schon eine der Besonderheiten dieses reichen Frühstücksangebots. Das Restaurantteam hat festgestellt, dass durchschnittlich anderthalb Brötchen je Gast verzehrt werden. Also wanderten über das Jahr verteilt unzählige halbe Brötchen und damit hochwertige Lebensmittel in den Müll. Das darf nicht sein, beschloss das Restaurant-Team! Zusammen mit der ortsansässigen Bäckerei Engelbrecht hat das Hotel Brötchen entwickelt, die etwas kleiner sind als die üblichen. Zum einen ist die Größe perfekt passend zu den ebenfalls angepassten Wurstscheiben und zum anderen essen die Gäste jetzt in der Regel zwei statt der anderthalb Brötchen.

Ich bin zwar Vegetariererin, aber die Wurstauswahl sieht verführerisch aus. Die stammt vom ortsansässigen Metzger. Super, dass hier keine Kühlregal-Ware, sondern Aufschnitt vom Fachbetrieb Mühlenbeck angeboten wird. Aber jetzt gönne ich mir erst einmal einen Kaffee. Kaum ist mein Wunsch ausgesprochen, steht mein Latte Macchiato auch schon vor mir. Dabei kann ich zwischen Weidemilch, Soja- und Haferdrink wählen. Super!

Fleißige Seestadt-Bienen

Süßes schlemmen! Auch der golden schimmernde Honig kommt aus der Region. Im Shop des Hotels gibt es sogar Seestadt-Honig zu kaufen, der von den Bienen, die oben auf dem Hoteldach leben. Super lecker ist auch „Chefs Choice“, eine Marmelade, die der Chefkoch selbst mit saisonalem Obst herstellt.

Seestadthonig vom eigenen Hoteldach (c) Antje Schimanke

Eierspeisen in all ihrer Vielfalt

Ganz frisch werden hier Eierspeisen zubereitet. Zur Auswahl stehen Eier, die minutengenau nach den Gastwünschen gekocht werden, Spiegeleier – ein- oder beidseitig gebraten, Rührei und Omelette mit individuell gewählten Zutaten. Schön, dass auch hier die Qualitätseier von Cuxland Ei aus dem Umland verwendet werden.

Resteessen

Und wer noch nachhaltiger Schlemmen möchte, bucht ganz exklusiv für seine Gruppe ein Resteessen. Keine Sorge, dafür fischt man hier keine Speisen aus dem Müll. Wohl aber werden Dinge, die sonst dorthin wandern, zu raffinierten Menüs verarbeitet. Auf der Speiseplan stehen beispielsweise Chips, die aus Kartoffel- und Möhrenschalen und herrlich knuspig sind. Aus Radieschenblättern wird Pesto oder eine Zutat in einem Smoothie. Abschnitte von Tomaten, die nicht für das Buffet geeignet sind, werden zu Bruschetta oder Soße.

Die Teller für das Restessen werden angerichtet (c) Antje Schimanke

Als Hauptspeise gibt es Wasserbüffel mit paniertem Brokkolistrunk. Der Wasserbüffel stammt von den Weiden des Naturschutzgebietes Luneplate. Das Restaurant Strom verwertet übrigens das ganze Tier und nicht, wie so oft, nur die Filets o. ä.. Das Restaurant Strom ist auch Baumpate von vier Apfelbäumen im Alten Land. Die Küche zaubert aus den regionalen Früchten raffinierte Apfel-Chutneys, Gelee, Saft und Kuchen. Und zum Dessert gibt es beispielsweise eine Panna Cotta aus der Pastinake getoppt mit Karottenpürree. Na, läuft Euch jetzt das Wasser im Munde zusammen? Dann gönnt Euch doch eine Nacht im Atlantic Hotel Sail City mit Blick auf die Weser und schlemmt im hauseigenen Restaurant Strom. Guten Appetit!

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