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In Verden einmal durch die Welt reisen

In Verden kann man einmal durch die Welt reisen… und zwar durch die Welt der Kulinarik, des Sightseeings, der Reiterei, des Schmucks, der Geschichte und vielerlei mehr. Heute nehme ich euch mal mit auf einen kleinen Ausflug durch unsere Stadt, die durch ihre vielen verschiedenen „Kleinigkeiten“ so besonders wird. Was die „Großen“ haben, haben wir in Verden auch – nur in etwas kleiner eben! Funfact: Verden bedeutet auf dänisch: Welt! Ein Zufall?! Lasst euch überraschen, was die Stadt alles zu bieten hat.

Unsere “Skyline”.

Den typischen “Panoramablick” auf die Stadtsilhouette erhält man von der Südseite der Aller aus. Dort ist eine Aussichtsplattform eingerichtet, auf der man Fahrräder abstellen und eine Pause einlegen kann. Aufgestellte Tafeln erklären die aus der Stadt herausragenden Türme und deren Geschichte. Von Mai bis September grast auf den grünen Wiesen zwischen den beiden Aller-Armen eine Herde Jungpferde. Sie machen das Bild der “Reiterstadt” erst komplett. Nicht nur bei Sonnenuntergang ein echter Fotospot für schöne Erinnerungen im persönlichen Fotoalbum.

Unsere „Seepferdchen“ an der Aller dürfen auf einem stilechten Panoramabild der Reiterstadt natürlich nicht fehlen. © Bildarchiv der Stadt Verden

Unser “Arc de Triomphe”.

Egal, aus welcher Himmelsrichtung man in die Stadt hineinkommt, im Norderkreisel begrüßt einen ein farbenfrohes dreidimensionales Kunstwerk inmitten einer Blühwiese. Es symbolisiert Menschen, die im Schatten des Doms und an der Aller zusammengeführt werden. Das Gebilde steht etwa an der Stelle, an der ursprünglich das Nordertor stand. An diesem wurde zu Zeiten, als Verden noch von einer Stadtmauer umgeben war, um Einlass gebeten. Was für ein schönes, offenes und buntes Willkommen in Verden!

Herzlich willkommen in Verden, sagt das mittlerweile 10jährige 3D-„Kreiselkunstwerk“ schon beim Ankommen! © Bildarchiv der Stadt Verden

Unser „Big Ben“.

Das, was in London der Big Ben ist, ist in Verden der schon von weitem sichtbare Rathausturm mit seinem grünen Kupferdach. Genau wie beim Big Ben finden keine Besichtigungen des Rathausturmes statt. 64 Stufen hoch sind es bis zum Herzstück des Turmes, der alten Turmuhr, deren Uhrwerk sich in einem Schrank befindet. Laut eingeprägtem Baujahr von 1904 hat sie mittlerweile etwa 120 Jahre „auf dem Buckel“. An der Maschinerie wurde seitdem kaum etwas verändert. 20 große und kleine Zahnräder greifen ineinander und geben der Uhr ihr historisches Aussehen. Ein Gestänge, das unter der Turmdecke verläuft, verbindet die Ziffernblätter zu allen vier Seiten des Turmes miteinander. Früher wurde sie tatsächlich noch mit einer Kurbel aufgezogen – mittlerweile läuft das allerdings elektronisch. Die Besonderheit ist jedoch das Glockenspiel, dessen verschiedene Melodien täglich um 10, 12, 15 und 17 Uhr über den Rathausplatz erklingen. Dann bleiben Menschen verzückt stehen und lauschen.

Anstelle einer großen Glocke wie der des Big Bens, gibt es am Verdener Rathausturm 16 kleinere Glocken, die feine Klangfolgen spielen. © Bildarchiv der Stadt Verden

Unser „Walk of Fame“.

Eine weitere Besonderheit in der Reiterstadt Verden ist die Hufeisenspur, die mit in den Boden eingelassenen Hufeisen von der Fußgängerzone bis hin zum Deutschen Pferdemuseum führt und die zudem in den verschiedenen Gangarten des Pferdes angelegt ist. Dazu zählen Schritt, Trab, Galopp und Renngalopp. Jedes der 500 eingelassenen Hufeisen trägt den Namen seines Spenders. Man findet darunter auch die Namen von Reiterprominenz wie Isabell Werth, Alwin Schockemöhle, Hans-Günter Winkler oder Rainer Klimke. In Verden dreht sich viel um das Pferd: hier finden jährlich große, internationale Turniere und Pferdeauktionen statt. Und sogar Pferderennen werden auf einer speziellen Galopprennbahn rund um das Verdener Stadion hin und wieder ausgetragen.

500 in den Gehweg eingelassene Hufeisen führen von der Fußgängerzone zum Deutschen Pferdemuseum © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser “Lauschangriff”.

Die berühmteste Verdener Kunstskulptur im öffentlichen Raum ist wohl die Bronzefohlengruppe in der Fußgängerzone. Sie wurde 1980 anlässlich der 375-Jahr-Feier des Kaufmännischen Vereins zu Verden installiert und vom mittlerweile leider verstorbenen Bildhauer Frijo Müller-Belecke aus Hemmoor angefertigt. Bis heute haben die Fohlen tatsächlich keinen Namen, trotz verschiedener Bemühungen, wie z.B. die Taufe im Rahmen einer Aktion durch den Radiosender „Bremen 4“ auf „Hermine & Gisbert“, einer beliebten Radiosendung in den 1990ern. Kinder und Erwachsene lieben die Fohlen gleichermaßen und „reiten“ mitunter einmal in der Fußgängerzone darauf!

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde… mitten in der Verdener Fußgängerzone © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser „Taj Mahal“.

Um das Goldmanngrab rankt sich folgende, tragisch-kuriose Tradition: Zwanzigjährig verstarb am 11. Mai 1818 Franz Goldmann nach einem Jagdunfall in Verden. Sein Vater war untröstlich über den Tod seines Lieblingssohnes und er suchte einen Weg, die Erinnerung an ihn wach zu halten. Er stiftete der Stadt 1000 Taler. Die Stadt verpflichtete sich, dafür zu sorgen, dass das Grab jedes Jahr am 10. Mai von einer „unbescholtenen und tugendhaften Braut“ geschmückt und ein stilles Gebet verrichtet wird, die am darauffolgenden Todestag von Franz Goldmann heiraten wird. Auch heute, nach über 200 Jahren, macht sich die Stadt noch jedes Jahr auf Brautsuche. Wenn sich keine Braut findet, geht das Stiftungsgeld übrigens an die „Stadtpflasterkasse“.

Welche Braut wird am 11. Mai heiraten und möchte diese Tradition am Tage zuvor fortführen?

Ganz viel Liebe & Leid verbirgt sich hinter der Tradition des Goldmanngrabes © Angelika Revermann/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser “Eiffelturm”.

Zugegebenermaßen ähnelt dieser Turm der St. Johanniskirche dem Eiffelturm nicht im geringsten. Allerdings ragt er über die Dächer der Stadt hinaus und ist sogar schon fast 200 Jahre älter als der Eiffelturm in Paris. Mit seinem barocken Turmhelm erreicht der Kirchturm eine Höhe von 42 Metern. Damit ist er nur knapp ein Sechstel so hoch wie das Pariser Bauwerk. Tatsächlich zählt die Verdener St. Johanniskirche aber zu den ältesten, sakralen Backsteinbauten Norddeutschlands. Besonders schön sind die farbenfrohen Fresken im Innenraum aus dem 14. Jahrhundert und die bunte Kanzel aus dem Jahr 1598. Es lohnt sich sehr, hier einmal hineinzuschauen.

Der aus der Stadt herausragende, barocke Kirchturm der St. Johanniskirche erhielt seine heutige Spitze erst 1697 © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unsere „Chinesische Mauer“.

Unsere alte Stadtmauer hat früher die Norder- und auch die Süderstadt voneinander getrennt, also die Kaufleute, die in der Norderstadt ansässig waren und das Domkapitel in der Süderstadt. Außerdem hat sie dafür gesorgt, dass die Stadt vor Angriffen geschützt war. Es sind noch sehr viele Teile dieser Mauern erhalten, die an verschiedenen Orten der Stadt für historisches Flair sorgen und durch Bodenaufschüttungen mittlerweile niedriger geworden sind als sie ursprünglich einmal waren.

Viele Orte in Verden sind noch immer geprägt von wunderschönen, historischen Stadtmauern © Annkathrin Sommer/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser „Dungeon“.

Sogar ein alter Wehrturm ist noch erhalten, an den auch schon in früheren Zeiten das Scharfrichterhaus angrenzte. In einem Verlies unter dem Turm warteten von 1517 an, in der Zeit des „Hexenwahns“, noch bis 17. Jahrhundert hinein vermeintliche „Hexen“ auf ihre Prozesse. 1831 wanderte der letzte Scharfrichter Verdens nach Amerika aus und ab 1838 diente der Turm als Gefängnis. Heute kann man den Wehrturm mit seinem Verlies im Rahmen verschiedener Stadtführungen besichtigen, denn er ist ein Gedenkort geworden.

Der Scharfrichter bewohnte früher das sogenannte Scharfrichterhaus mit diesem angrenzenden Turm und seinem Gefängnisverlies. Die schwere Eichentür mit Beschlägen ist noch immer erhalten © Annkathrin Sommer, Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser „National Museum of History“.

Da Verden eine geschichtsträchtige Stadt ist, haben wir natürlich auch ein entsprechendes Museum, das Historische Museum Domherrenhaus. Hier gibt es auf dreieinhalb Etagen und auch im Innenhof beeindruckende Exponate zu entdecken. Vom Stadt- und Dommodell über die 120.000 Jahre alte „Lehringer Lanze“ oder die „Kostbarkeitenkammer“ bis hin zu ganz besonderen Dioramen und die Darstellung längst ausgestorbener Handwerkszünfte, wie zum Beispiel das Handwerk der Zigarrenmacher oder der Zinngießer. Hier im Blog gibt es noch viele weitere Eindrücke aus dem Domherrenhaus. Ich war sehr überrascht, wie interessant die Geschichte Verdens dort dargestellt ist.

Auch dieser große Waldelefant und der Neandertaler sind „Bewohner“ des Historischen Museums Domherrenhaus © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unsere „Freiheitsstatue“.

Wer kennt sie nicht, die Geschichten, die sich um den Seefahrer Klaus Störtebeker und sein Gefolge ranken? In Verdens Überlieferungen ist zu lesen, dass er dem Verdener Dom sieben Kirchenfenster zur Verbüßung der sieben Hauptsünden – Hochmut, Geiz, Wollust, Völlerei, Neid, Zorn und Trägheit des Herzens- gestiftet haben soll. Anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt im Jahre 1985 war dieser Brunnen ein Geschenk von drei Verdener Geldinstituten an die Bürger der Stadt. Er zeigt den Seefahrer bei der Verteilung von Brot und Salzheringen zur Lätare-Spende, die noch heute einmal jährlich – immer sonntags drei Wochen vor Ostern – auf dem Rathausplatz stattfindet. Dann kommt „Störtebeker mit seinen Likedeelern“ vorbei und liefert sich wortstarke „Gefechte“ mit unseren Politikern. Seid unbedingt einmal dabei und freut euch über kostenloses Brot und Salzheringe für das Abendessen! Hier gibt es auch die passenden Rezepte rund um den Salzhering.

Der „Störtebeker-Brunnen“ steht direkt neben dem Historischen Museum Domherrenhaus und zeigt den Seefahrer bei der Verteilung von Brot und Heringen © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unsere „Kronjuwelen“.

Ein ganz besonderes und handgemachtes Schmuckstück für Verden- Liebhaber ist der schöne Verden-Ring von unserem „Herrn der Ringe“ Die Goldschmiede Krempel. Geziert wird der Fingerring durch die Silhouette der Reiterstadt mit ihren traditionellen Wahrzeichen: dem springenden Pferd und der Niedersachsenhalle, die für unsere regelmäßigen und internationalen Reit-, Pferde- und Rinderzucht- Veranstaltungen stehen, zwei unserer vielen Kirchen, dem Dom St. Maria und Cäciliä und der St. Josefkirche, der Aller-Brücke, dem Rathaus und unserer „Perle, der Weserrenaissance“, dem Ackerbürgerhaus … all dies gibt es zusammen auf einem Ring, den man auch auf Reisen als Erinnerung an diese schöne Stadt immer bei sich haben kann. Sogar als Partner- und Ehering wird er bereits getragen. Und für alle, die den Verdener Dom am Herzen tragen möchten, gibt es einen Kettenanhänger mit dem Mini-Dom.

Diese besonderen Verden-Ringe werden sogar als Partner- und Trauringe verwendet © Die Goldschmiede Krempel/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser „Broadway“.

Die Verdener Domfestspiele gibt es bereits seit 1998. Seitdem haben sie sich zu einem überregional bekannten Publikumsmagneten entwickelt und werden in jeder Festspielsaison, die alle paar Jahre stattfindet, von rund 10.000 Gästen besucht. In jeder Saison gibt es ein Stück Verdener Historie aus der über 1000 Jahre alten, lokalen Geschichte, mit Herzblut aufgearbeitet und von „Kindern der Stadt“ hinter den Kulissen und auf der Bühne präsentiert.

Diese investieren über Monate ihre Freizeit, um das Theaterstück, Tanz und Musik, die Kostüme, die Requisiten, die Maskenbildnerei, das Bühnenbild und den gigantischen Aufbau am Festplatz zu erarbeiten. Die Theaterstücke füllen an jedem Abend alle Sitzplätze und jede:r Besucher:in geht mit vielen wundervollen Eindrücken im Anschluss nach Hause.

Die Domfestspiele im Schatten des Doms finden alle paar Jahre statt, dann wird der Dom selbst zur Kulisse © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser „Nationalpark“.

Sonne ist die perfekte Voraussetzung, um einen Spaziergang durch die Verdener Dünen zu unternehmen, denn dann strahlt der feine Dünensand noch heller. Hinter einem kleinen Wall erstreckt sich ein wundervolles Kleinod, Naturschutzgebiet und Naherholungszone gleichermaßen, das man so wirklich nicht erwarten würde, wenn man in den Wald hineinfährt. Weißer Sand, umrahmt von Forst, wohin das Auge blickt und eine himmlische Ruhe, die einen hier empfängt. Genaugenommen fehlt hier nur noch das Wellenrauschen des Meeres und man würde glauben, man befände sich am Strand. Sogar bizarres „Dünengut“ in Form von aus der Erde ragenden Baumwurzeln findet sich hier entlang des Erlebnispfades. An sonnigen Tagen sind die Verdener Dünen ein besonders schönes Ausflugsziel.

Weißer Sand umgeben von Wäldern? Das geht nur in den Verdener Dünen © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unsere “Queens Guard”.

Eines der letzten Geheimnisse Verdens bilden die beiden Ritter aus Sandstein, die seit 2010 den Carl-Hatzky-Weg schmücken. Urkundlich erwähnt wurde die ganz in der Nähe gelegene „Ritterstraße“ erstmalig 1740, allerdings liegt die Vermutung nahe, dass die beiden Ritter bereits zuvor das 1476 gegründete Augustinerinnenkloster “bewacht” haben, das jedoch leider nicht mehr existiert. Vielleicht sind sie aber auch erst beim Bau des Syndikatshauses 1592 aufgestellt worden?! Vielleicht werden wir es nie erfahren. Sie sind in jedem Fall ein Hingucker.

Manche Rätsel lassen sich nicht aufklären, zum Beispiel, seit wann genau es diese beiden Ritter nun wirklich gibt © Annkathrin Sommer/ Bildarchiv der Stadt Verden

Unser “New York”.

Zum Weihnachtsshopping einmal um die Welt nach New York? Warum nicht auch in Verden? Die Verdener Kaufleute lassen sich für den „Weihnachtszauber“ besondere Aktionen mit verlängerter Öffnungszeit einfallen und schmücken die Fußgängerzone festlich. Auch der Verdener Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz ist in der weiten Region rund um Verden einen Trip wert. Täglich wird ein kulturelles Unterhaltungsprogramm angeboten und um das Bühnenprogramm und die Umsetzung kümmert sich in jedem Jahr der beliebte Conférencier und Zauberer Ben Jayman. Jeder Besucher und jede Besucherin darf sich beim Besuch der Verdener Innenstadt wohlfühlen. Der besondere Mix von Ausstellern aus dem handwerklich-künstlerischen Bereich, dem gastronomischen Angebot und dem vielfältigen Kulturprogramm macht den Verdener Weihnachtsmarkt zu einer Besonderheit. Auf die Besucher Verdens warten immer außergewöhnliche Überraschungen und tolle, musikalische Künstler.

Zum Weihnachtsmarkt und Shoppen in die Verdener Innenstadt – was gibt es Schöneres in der Vorweihnachtszeit? © Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden

Seid ihr neugierig geworden? Dann macht euch auf den Weg in das Herz Niedersachsens und besucht die Reiter-, Dom- und Allerstadt Verden. Diese und noch viele weitere Schätze warten darauf, bei einer gemütlichen Weltreise durch Verden von euch entdeckt zu werden. Die Stadt hat viel zu bieten und was wir nicht haben, das braucht man auch wirklich nicht!

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