Die Hanse gehört zu Stade, wie das Segel zur Kogge. Es geht eben nicht ohne und genau deshalb kommt man bei einem Besuch der Hansestadt nicht um das Museum Schwedenspeicher herum. Verteilt über drei Stockwerke wird die Geschichte der Stadt erlebbar gemacht. In einem Stockwerk können die Funde aus dem angrenzenden Hafenbecken entdeckt werden. Im anderen durchlebt man die Zeit der Hanse und begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Ergänzend zu diesen Bereichen nimmt nun den Raum im Erdgeschoss, der für Sonderausstellungen vorgesehen ist, die Mitmach-Ausstellung „Segel, Salz und Silberlinge – Seehandel in der Hansezeit“ ein.
Wenn es früher in der Schule hieß, wir planen einen Ausflug, wurden die Augen groß und die Freude noch größer. Als der Satz vom Lehrer aber mit dem Wort „Museum“ endet, war die Begeisterung umso kleiner. Doch bei dieser Sonderausstellung ist dem gewiss nicht so: Der Seehandel in der Hansezeit zum Anfassen, zum Rätseln, zum Spielen. Konzipiert für Kinder ab 6 Jahren, ist diese Zeitreise nicht nur für Schulklassen, sondern auch für Familien und Kindergeburtstage ein spannendes Spiel.
Alles andere als verstaubt
Aufgebaut ist die Ausstellung aus begehbaren Schiffsrumpfelementen einer mittelalterlichen Hansekogge. Mit dieser begibt man sich in Begleitung des erfahrenen Kapitäns und Kaufmannes Matthes Vredesteen und seiner Mannschaft auf eine abenteuerliche Seereise. Auf der Fahrt mit der Kogge warten eine Menge Informationen über die Handelsschifffahrt, aber auch über die Gefahren dieser, auf die Teilnehmer. Verpackt sind die Infos in Mitmachaktionen, in Filmen, in Kreativ- und Bastelaufgaben. Während der Reise können verdiente Silberlinge den Geldbeutel schnell füllen, aber ebenso schnell den Weg wieder hinausfinden. Gefahren lauern überall: Piraten, Fehler beim Laden und bei der Navigation, Kornkäfer und Pech im Spiel.
Volle Fahrt voraus!
Wir befinden uns im Jahr 1357: Die Reise mit der Kogge beginnt. An der ersten Station muss zu allererst das richtige Outfit her. Ein Fundus aus Hansekleidern steht hierbei zur Auswahl. Darauf folgt das Kennenlernen der Mannschaft. Gemeinsam mit 12 zusammen gewürfelten Typen geht´s los. Aber wohin soll es gehen? Das wird an der nächsten Station herausgefunden. Mithilfe einer Schablone muss Buchstabe für Buchstabe das Ziel bestimmt werden. Weiter geht es mit dem Wappen, mit dem Aufladen der Waren und schließlich dem Aufbruch. Starker Wind und flaches Wasser bringen die ersten Probleme mit sich. Nun heißt es also, vorsichtig durch die Sandbänke steuern – und das möglichst ohne „Biep“!
Nach all dem Wind ist die Orientierung verweht. Landmarken helfen bei der Suche nach dem richtigen Weg. Auch ein schweres Bleilot, das an einem langen Seil befestigt ist, hilft beim Finden des Kurses. Pausen an Bord werden überbrückt mit Würfelspielen und damit es nicht langweilig wird, tauchen zur Abwechslung noch Piraten auf. Moment – Piraten?! Aber auch dieser Kampf wird durchgestanden.
Die Hanse spielerisch erleben
Nach aufregenden sechs Wochen endet die Seereise mit der Kogge am Zielort. Es wird noch einmal spannend, wenn die Kaufleute sich entscheiden, wie viel ihnen unsere Ladung nun wert ist. Eine Runde am Glücksrad ist zum Abschluss auch noch drin. Nach all der Anstrengung hat man sich Entspannung in der Bücherecke oder auch am Basteltisch verdient.
Eine spannende Ausstellung, die Groß und Klein, gemeinsam oder als kleiner „Wettkampf“, aber auch einzelnen Besuchern einen riesen Spaß bereitet. Die Hanse spielerisch er- und eine abenteuerliche Seereise durchleben – Die Sonderausstellung „Segel, Salz und Silberlinge – Seehandel in der Hansezeit“ verlässt man nicht nur als erfahrener Seemann, sondern auch mit einer Menge Wissen über den damaligen Handel. Zu besuchen ist die Ausstellung im Museum Schwedenspeicher noch bis zum 12. August 2018. Entstanden ist sie in Kooperation mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven und dem Kinderkulturbüro Hamburg. Für weitere Informationen geht es hier entlang.