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Winterliche Getränkespezialitäten aus unseren Städten

Glühwein, Feuerzangenbowle, Punsch und Co. gehören in den Winter und die Vorweihnachtszeit, wie buntes Laub in den Herbst, der Osterhase in den Frühling und Eis essen in den Sommer. Es gibt nichts schöneres, als sich nach einem ausgiebigen Spaziergang bei frostigen Temperaturen aufs Sofa zu kuscheln und eine heiße Schokolade zu trinken. Oder nach dem Weihnachtsshopping und der obligatorischen Runde über den Weihnachtsmarkt an einem der Stände Halt zu machen, um sich mit einem Glühwein aufzuwärmen. Die ein oder andere unserer Städte verbirgt dabei ungekannte winterliche Getränkespezialitäten, die du unbedingt einmal probieren solltest. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einem Glühwein mit Rumkirschen?


Oldenburg: Heißer Grünkohlgenuss aus dem Glas

Paris hat den Eiffelturm, Köln den Dom und Oldenburg den Grünkohl. Das „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ mit der Ernennung eines Spitzenpolitikers zum König ist nur ein Element der Palme des Nordens in der Kohltourhauptstadt Oldenburg. Interessant werden die traditionellen heimischen Produkte vor allem, wenn sie neu interpretiert werden. So gibt es in Oldenburg inzwischen auch Grünkohl-Tee. Den Tee kann man super aufpeppen — mit Gewürzen und bei Bedarf mit etwas Rum, wird das Getränk zum köstlichen Punsch. Das gesunde Heißgetränk vertreibt die Kälte, ist leicht selbst gemacht und schenkt Gemütlichkeit. Für eine Portion kocht man einfach naturtrüben Apfelsaft mit einer Stange Zimt auf. Während der Apfelsaft köchelt, gießt man den Grünkohltee auf und lässt ihn 1-2 Minuten ziehen. Im Anschluss gießt man beides zusammen und süßt das Getränk mit etwas Honig. Fertig ist der Grünkohlgenuss aus dem Glas.


Osnabrück: „Glühpirinha“ und „Hot Aperol“

Auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt eröffnen sich in diesem Jahr neue Geschmackswelten für Heißgetränkefreunde: Nachdem in der Vergangenheit etwa bereits der mit Orange und Holunder verfeinerte „Cranberry – Punsch“ neu auf dem Weihnachtsmarkt aufkam, der wahlweise auch mit Schuss zu haben ist, sind es diesmal neue Kreationen wie „Hot Aperol “ und „Glühpirinha“, die für weitere Vielfalt sorgen. Anders als in der kalten „Spritz“-Version wird der italienische Kräuterlikör aber heiß nicht mit Sekt zubereitet. Welche weiteren Zutaten jedoch hinzukommen wird nicht verraten. Beim „Glühpirinha“  gehören, wie bei dem auf Eis servierten Cocktail „Caipirinha“, der Likör Cachaça, Limette und Rohrzucker zu den Bestandteilen. Für „Hot Mojito“ werden Rum und Minze verwendet, wobei ebenfalls noch weitere Zutaten hinzukommen.

Wer dies probiert ist auf Anhieb begeistert!


Celle: „Alter Provisor-Punsch“

Eine von Celles kulinarischen Spezialitäten ist der Alte Provisor. Als Magenwärmer, mit dem schon früher so manches Zipperlein behandelt wurde, ist der Kräuterlikör aus dem Herzen der Celler Altstadt seit jeher bekannt. Auch noch heute wird er nach einem alten und streng gehüteten Rezept hergestellt. Natürlich darf jetzt zur Adventszeit eine passende winterlich-weihnachtliche Kreation des Getränks nicht fehlen. Der „Alte Provisor-Punsch“ mit einer fruchtigen Note wärmt besonders gut an kalten Tagen. An den Adventswochenenden könnt ihr den Punsch im gemütlichen Innenhof in geselliger Runde trinken. Dazu noch ein paar frisch gebrannte Mandeln und man ist so richtig in weihnachtlicher Stimmung. „Wohl bekomms!“


Verden: Oh, ist das süß von dir – Schokolade am Stiel!

Habt ihr auch noch soo viel Schokolade von Weihnachten übrig? Weihnachtsmänner, Schokoladenkugeln & Co.? Dann habe ich eine Idee für ein leckeres Getränk – auch als Geschenk am Stiel macht es –hübsch verpackt im Brotpapierbeutel- wirklich was her!

Aus Weihnachtsschokolade wird Schokolade am Stiel – ein Genuss, aber auch ein liebevolles, selbstgemachtes Mitbringsel. © Annkathrin Sommer/ Bildarchiv der Stadt Verden (Aller)

Dazu braucht ihr: Schokoreste von Weihnachten, Mini-Marshmallows, Streusel, Smarties, Zuckerkugeln, Holzstäbchen, Backpapier, (Muffin-) Blech, Gitterrost, Muffinförmchen aus Papier oder Silikon.

So erleben Weihnachtsmann, Osterhase & Co. vielleicht noch ihren „zweiten Frühling“?! Lasst es euch gut schmecken!!


Feuerzangenbowle – Tradition in Wolfenbüttel

Er ist eine Institution auf dem Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt: Hajo!. Seit Jahrzehnten ist er mit seiner Feuerzangenbowle dabei. Schon am ersten Weihnachtsmarktabend bilden sich laaaaaaaaange Schlangen, als ob halb Wolfenbüttel das ganze Jahr darauf gewartet hätte. Nicht nur, dass sich das Getränk großer Beliebtheit erfreut. Wolfenbüttel hat auch eine ganz besondere Beziehung zur Feuerzangenbowle, denn es gibt eine Wolfenbütteler Version des berühmten Filmes mit Heinz Rühmann. Die Wolfenbütteler Feuerzangenbowle wurde 1970 gedreht und es tauchen Namen wie Walter Giller, Nadja Tiller oder Uschi Glas auf. Zugegeben, ganz so erfolgreich wie das Original war der Film aus Wolfenbüttel nicht.

Falls ihr Lust habt, guckt doch mal rein. Vielleicht nachdem ihr bei Hajo einen Becher probiert habt oder ihr macht euch die Feuerzangenbowle einfach selbst: Rezept für Feuerzangenbowle.


Braunschweig: Glühwein und Sour, aber bitte mit Mumme!

Ob Apfelstrudelsaft mit Zimt, Winzerglühwein, Honig-Met oder die gute alte Feuerzangenbowle: Auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt ist die Auswahl an wärmenden Getränken schier grenzenlos. Auf jeden Fall probieren solltet ihr hier den Mumme-Glühwein am Stand des Mumme-Wirts, der mit der süß-malzigen Braunschweiger Spezialität verfeinert wird und so ein ganz besonderes Aroma entfaltet. Falls ihr nach einem außergewöhnlichen Getränk für die Silvesterfeier sucht, überrascht eure Freund:innen oder Familie doch mal mit dem köstlichen Braunschweig Sour, den ihr ganz einfach in euren eigenen vier Wänden mixen könnt.

Dafür braucht ihr: 5cl Jägermeister, 3 cl Zitronensaft, 3cl Apfelsaft, 1 ½cl Mumme!

Alle Zutaten gebt ihr zusammen in einen mit Eis gekühlten Shaker und serviert das Getränk dann in einem mit Eis gefüllten Tumbler. Prösterchen!



Stade: Für jeden Geschmack was dabei

Der Stader Weihnachtsmarkt bietet die beliebten Dauerbrenner, wie Glühwein, Kakao und Apfelpunsch, befriedigt aber auch exotische Getränkewünsche. Neben Apfel- reiht sich Birnenpunsch ein, zum klassischen Glühwein gesellt sich Glögg. Sommer-Drinks meistern den Sprung in den Winter. Ein besonderer Hingucker: Brennend servierte Feuerzangenbowle.

Glühwein und Apfelpunsch mit oder ohne Schuss gehen auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt auf dem Pferdemarkt immer. Über besonderen Andrang erfreut sich in diesem Jahr aber auch der Stand, der „Hot Caipi“ serviert. Das beliebte Sommergetränk hat als heiße Variante den Sprung in den Winter geschafft und wird gern getrunken. Ebenfalls als Boten aus dem Sommer haben „Hot Lillet“ und „Hot Aperol“ Einzug auf dem Weihnachtsmarkt gehalten.

Auf dem skandinavisch inspirierten Weihnachtsmarkt am Fischmarkt darf natürlich der beliebte Glögg aus nordischen Gefilden nicht fehlen. Mit weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt, Kardamom und Nelken bringt der süße Wein Weihnachten an den Gaumen. Ebenfalls am Fischmarkt wird die berühmte Feuerzangenbowle serviert. Das Gemisch aus Rotwein, Rum, Gewürzen und Zucker, der brennend in den Topf fällt, wärmt an kalten Tagen. 

Nordische Getränkespezialitäten am Stader Fischmarkt.

Weit über die Grenzen Wilhelmshavens beliebt – der friesische Teepunsch

Was gibt´s schöneres, als sich nach einem ausgiebigen Winterspaziergang in der Kälte mit einem heißen Punsch wieder aufzuwärmen? Apfelpunsch, Kinderpunsch oder Feuerzangenbowle, den heißen Aufwärmer gibt´s in vielen verschiedenen Variationen. Bei uns in Wilhelmshaven erfreut sich allerdings eine bestimmte großer Beliebtheit: der friesische Teepunsch. Die Zubereitung? Einfacher geht´s kaum. Ihr benötigt lediglich leckeren schwarzen Tee und verfeinert diesen, je nach Geschmack, mit dem traditionsreichen Aquavit „De geele Köm“. Das war´s, fertig ist das friesische Nationalgetränk. Der Punsch ist sogar so beliebt, dass ihm ein eigenes Lied gewidmet wurde – „Di sung foon di teepuns“, gesungen von Knut Kiesewetter. Solltet ihr ihn noch nicht probiert haben, so wird es auf jeden Fall Zeit. In dem Sinne – Prost!

Leckerer Teepunsch auf dem Weihnachtsmarkt „Weihnachten am Meer“ in Wilhelmshaven

Göttingen: Siegeszug der Bacardi-Kirschen

Wohl kaum etwas auf deutschen Weihnachtsmärkten ist so vielfältig wie das Angebot an Heißgetränken, mit teilweise überraschenden Geschmacksvariationen. Fast überall zu bekommen ist mittlerweile der Glühwein mit Bacardi-Kirschen. Kaum jemand aber weiß, dass dieses leckere Getränk mit seiner knackigen, hochprozentigen Einlage seinen Ursprung in Göttingen hat. 1984 schenkten Herbert und Christel Krummacker, die seit den Siebzigern nur Kinderpunsch und später selbstgemachten Kirschwein feil geboten hatten, dieses Spezialität erstmals an ihrem Stand auf dem Göttinger Weihnachtsmarkt aus. Der Grund lag möglicherweise darin, dass zu diesem Zeitpunkt der Ausschank von Spirituosen untersagt war. Für Früchte, die über Monate in Hochprozentigem eingelegt waren schien das nicht zu gelten. Anfangs ein Alleinstellungsmerkmal für Krummackers Glühweinstand, fand das Getränk von Jahr zu Jahr mehr Nachahmer, zuerst auf dem Göttinger Markt, später dann auf Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland – ein Siegeszug. „Noch heute legen wir die von Hand entsteinten Sauerkirschen unseres Stammlieferanten aus Witzenhausen direkt nach der Ernte Mitte Juli frisch in den weißen Rum ein”, berichtet Sohn Frank Krummacker. „Genauso, wie man früher die einzelnen Obstsorten in einem Rumtopf konserviert hat, nur dass wir keinen braunen Rum nehmen.” Dass es den Glühwein mit den beschwipsten Steinfrüchten, bei Krummackers gibt es auch die Variante mit ihrem selbstgemachten Kirschwein, inzwischen fast überall gibt, sieht er gelassen, denn: „das Originalrezept hat noch niemand erreicht.”

Made in Göttingen: Der Glühwein mit Bacardi-Kirschen wurde hier erfunden. Foto: Christoph Mischke

Hildesheim: Das Lieblingsgetränk der der finnischen Weihnachtswichtel

Weihnachten gehört in Skandinavien genau wie bei uns zu den wichtigsten Festen des Jahres. Als Gehilfen des Weihnachtsmanns ziehen in der Vorweihnachtszeit Wichtel bei den Menschen ein, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Das Lieblingsgetränk der „Joulutonttu“ – der finnischen Weihnachtswichtel – ist der Glögi. Und den findet ihr auch auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt. Die finnische Variante des Glühweins besteht aus Rotwein, der mit Wodka oder Korn angereichert wird. Dazu kommen verschiedene Gewürze, die dem Getränk einen köstlichen Hauch von Weihnachten verleihen. Auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt kann zwischen zahlreichen verschiedenen Spirituosen-Sorten gewählt werden, die den Glögi einzigartig machen. Mit diesem Heißgetränk könnt ihr euch garantiert aufwärmen.

Papenburg: Der Grog, der nicht groggy macht

Papenburg ist Deutschlands südlichste Seehafenstadt. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Rum über die Weltmeere auch hier angespült wurde und seither gern getrunken wird. Gerade in der kalten Jahreszeit lässt er sich besonders gut heiß genießen. Die Hauptzutaten sind dabei brauner Rum, Zucker und Wasser. Das Mischverhältnis ist individuell. Alternativ kann der Grog auch mit Schwarztee zubereitet und mit Citrusfrüchten und Zimt verfeinert werden. Je mehr Rum, desto steifer der Grog. Für hartgesottene kann auf Wasser auch komplett verzichtet werden, getreu dem Motto:

Rum mut,

Zucker kunn,

Water bruuk nich.

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