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Slow Food – Eine kulinarische Wohlfühlreise durch Hann. Münden

Ich liebe gutes Essen! Ob in geselliger Runde mit Freunden in einem gemütlichen Lokal oder zu Hause in meiner Küche, wenn ich ein neues Rezept ausprobiere. Das Thema Nachhaltigkeit ist für mich dabei in letzter Zeit erst präsenter geworden und ich habe festgestellt, dass es mir ein gutes Gefühl gibt regionale und saisonale Produkte zu kaufen. Wie cool ist denn die Milchtankstelle neben dem Supermarkt, bei der ich die frische Weidemilch vom Bauern aus dem Nachbardorf tanke! Oder der kleine Selbstbedienungsladen mit Vertrauenskasse, wo ich meine Bio-Eier von glücklichen Hühnern für mein Frühstück kaufen kann. In diesem Blogbeitrag stelle ich Euch einige Betriebe in Hann. Münden und Umgebung vor, die tolle Slow-Food-Momente ermöglichen. Denn auch HannMünden kann Slow Food.

Slow Food – so good

Alles fließt – im FLUX-Biohotel

Nahezu ein Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit und Regionalität ist das FLUX-Biohotel, welches etwa fünf Kilometer außerhalb von Hann. Münden in direkter Flusslage im wunderschönen Werratal liegt. Bereits seit den 90er Jahren finden ökologisch erzeugte Lebensmittel und fair gehandelte Produkte ihren Weg in Kochtöpfe, Pfannen und Co. im hoteleigenen und biozertifizierten Restaurant. Die Liste der regionalen Lieferanten ist lang!

Mhmmmm. Gefüllte Totelloni mit Kürbis. Foto: © FLUX-Biohotel

Eine grüne Auszeichnung

Drei Jahre in Folge hat das Restaurant des FLUX-Biohotels unter Leitung von Annette Rothweiler den grünen Stern vom Guide MICHELIN erhalten, der besonders nachhaltige gastronomische Betriebe auszeichnet. Regionale Produkte werden hier nicht nur in kreativen und farbintensiven Kunstwerken auf die Teller gezaubert, auch die Inneneinrichtung aus massiver Eiche ist aus nachhaltiger Forstwirtschaft bezogen, die Wände ökologisch mit Lehm verputzt. Authentisch und mit einem ausgeklügelten Konzept wird hier Nachhaltigkeit gelebt und eine genussvolle Slow-Food-Küche präsentiert! 🙂

Nachhaltigkeit ist stylisch: Das Restaurant im FLUX-Biohotel. Foto: © FLUX-Biohotel

Appetit bekommen? Informationen zum Hotel und der Speisekarte findet Ihr hier: in der Karte zeigen

Der Gemüsegarten an der Weser

Meine kulinarische Slow-Food-Reise  führt mich etwa 25 Kilometer von Hann. Münden entfernt und flussabwärts der Weser nach Gieselwerder, wo der Hof von Raphael Dörbaum liegt. In dem Obst- und Gemüsegarten der Gärtnerei Gemüsezirkel wachsen noch alte und fast vergessene Ur-Kartoffel- und Tomatensorten neben Kohl, Möhren, Äpfel und vielen weiteren saisonalen Leckereien heran. Ich erfahre, dass diese alten Sorten dank ihrer langen Verwurzelung die Wasserversorgung über den Boden selbständig übernehmen und die Pflanzen somit äußert hitzebeständig sind. Cool, oder? 😀

Rapahels Stand auf dem Mündener Wochenmarkt. Foto: © Anne Müller-Kuke

Frisch vom Feld in die heimische Küche

Natürlich gibt es alle Gemüse-Raritäten auch für zu Hause: Entweder erntefrisch vom Feld im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt am historischen Rathaus in Hann. Münden. Dort ist Raphael seit 2016 mit seinen gesunden Köstlichkeiten und den Setzlingen für den heimischen Garten zweimal die Woche anzutreffen. Die grünen, handbeschriebenen Kreidetafeln informieren über Raphaels saisonales Warenangebot, das er stets mit einem fröhlichen Lächeln und einem netten Gespräch bei Wind und Wetter an die Marktbesucher bringt.

Hier findet Ihr den Wochenmarkt in Hann. Münden: in der Karte zeigen

Flüssiges Gold – Landhonig aus Meensen

Ob als Aufstrich auf der morgendlichen Butterstulle, als Süßungsmittel im Tee oder als besondere Note im Salatdressing – Honig ist ein richtiger Allrounder, der in keiner gut sortierten Küche fehlen darf!

Letzten Sommer hatte ich das große Glück einem lieben Freund, der vor einigen Jahren das Imkern für sich entdeckt hat, nicht nur über die Schulter zu schauen, sondern auch tatkräftig beim Herstellungsprozess seines Landhonigs mitzuhelfen. Das war vielleicht eine klebrige Angelegenheit! Aber auch ein richtiger Hann Münden Slow-Food-Moment! 🙂

In Meensen lebt mein guter Freund Sebastian Streit. Unweit von seinem Haus entfernt und in schönster Waldlage mit Blick über den Naturpark Münden, steht sein Bienenstock mit acht Bienenvölker.

Sum sum sum. Standort der Bienenvölker in Meensen. Foto: © Sebastian Streit

Fleißige Bienchen

Zweimal im Jahr heißt es bei Sebastian: Ran ans Schleudern! Ende Mai, mit Abschluss der Rapsblüte und Mitte Juni, wenn die Lindenblüten, Beeren und andere Blüten Hochkonjunktur haben, werden die Bienenwaben aus den heimeligen Bienenstöcken entnommen. Die mit Honig gefüllten Waben sind zunächst noch mit einem Wachsüberzug versehen, die mithilfe einer Honigschaufel, die an eine Gabel mit zu vielen Zacken erinnert, entdeckelt werden müssen (mein Job übrigens, hihi), bevor es ans Schleudern geht. Die freigelegten Waben werden anschließend  in den Schleuderkorb der elektrischen Honigschleuder gesetzt. Durch das Rotieren der Drehachse zieht die entstehende Zentrifugalkraft den goldgelben Honig aus den Waben, der geschmeidig durch den Auslaufhahn fließt. Mhmmm! Fein gesiebt wird der Honig die nächsten zwei Wochen cremig gerührt, um eine Kristallisation zu vermeiden. Schließlich möchten wir den Honig ohne Zuckerklumpen genießen, nicht wahr?

Die Frühlingsblüten- und Sommertrachthonige sind seit kurzem auch in der Tourist-Info Hann. Münden erhältlich. Wer also ein schönes UND leckeres Andenken sucht, wird hier fündig! 😀

Beim Entdeckeln der Honigwaben. Foto: © Sebastian Streit

Eine gute Adresse für HannMündener Slow Food: Die Reblaus

Dieser herrlich würzige Knoblauchduft des Bärlauchs lässt mir schon wieder das Wasser im Munde zusammen laufen. Die Erntezeit endet Anfang Mai und verlässlich hängt mein Nachbar mir jedes Jahr ein frisches Bund an meine Wohnungstür, aus dem ich ein leckeres Bärlauch Pesto oder eine selbstgemachte Kräuterbutter zubereite.

Das Restauant Die Reblaus in der Altstadt von Hann. Münden. Foto: © Anne Müller-Kuke

Aber nicht nur in meiner heimischen Küche findet der Waldknoblauch, wie man ihn auch nennt, Verwendung. Auf der Speisekarte des  Restaurants Die Reblaus in der Altstadt von Hann. Münden sind während der Saison köstliche Gerichte mit Bärlauch zu finden, wie die hausgemachte Bärlauch-Pasta. Lecker! Ein besonderes Highlight: der Bärlauch wird frisch und von Hand geerntet. 🙂

Generell achtet Chefkoch und Inhaber der Reblaus, Toni Iannibelli, auf eine regionale und saisonale Produktverwendung in seiner deutsch-mediterranen Küche. Somit reiht sich auch die Reblaus beim Thema Nachhaltigkeit und Slow Food Vorne mit ein.

Hausgemachte Bärlauch-Pasta mit frischen Pfifferlingen. Foto: © Die Rebalus, Sandra Iannibelli

Hier gelangt Ihr zur Homepage vom Restaurant Die Reblaus: in der Karte zeigen

Beim nächsten Besuch könnt Ihr Euch also nicht nur an dem prächtigen Fachwerkensemble sattsehen, sondern auch verschiedenste Hann. Münden Slow-Food-Momente genießen! 🙂

Noch mehr zum Thema Kulinarik in den aboutcities Städten findet ihr auch in unserem Cluster „Kulinarische Highlights in Niedersachsen„.

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