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Oldenburger Radliebe – das Fahrrad als Teil der Stadtkultur

Ein junger Mann umarmt sein Fahrrad auf einer grünen Wiese in den Wallanlagen in Oldenburg.

Ein junger Mann umarmt sein Fahrrad auf einer grünen Wiese in den Wallanlagen in Oldenburg.

Klar, der Oldenburger fährt leidenschaftlich gern Fahrrad. So viel ist bekannt. Jetzt geht die Stadt Oldenburg jedoch noch einen Schritt weiter: Sie hat die Initiative „Radliebe Oldenburg“ ausgerufen. Klingt erstmal toll, aber steckt auch Substanz dahinter? Unsere Gastbloggerin Gabi hat sich dazu in Oldenburg umgesehen.

Zahlen lügen nicht

Ein kurzer Blick in die Statistiken reicht aus, um dies zu bejahen: Laut einer Studie aus dem Jahr 2013 nutzen in Oldenburg so viele Menschen das Rad wie sonst nirgends in Deutschland: 43 % aller Wege werden hier mit den Fahrrad zurückgelegt. Und auch im europäischen Vergleich liegt Oldenburg damit auf Platz 2. Der Oldenburger scheint sein Fahrrad also tatsächlich zu lieben. Dabei ist er von Monogamie allerdings weit entfernt! In Oldenburg gibt es mehr Räder als Einwohner. Nämlich 1,5 pro Kopf oder 3,1 Fahrräder pro Haushalt.

Fahrrad überall

Auch im Stadtbild ist die Liebe der Oldenburger zu ihrem favorisierten Verkehrsmittel nicht zu übersehen. Nicht nur, dass sich gefühlt an jeder Ecke ein Fachhändler oder Reparatur-Service befindet und die vielen Fahrradständer stets mehr als gut gefüllt zu sein scheinen, auch dekoriert der Einzelhandel gern mit dem Lieblingsgefährt der Einwohner. Da tauchen zwischen Tee und Süßwaren plötzlich bunte Fahrradklingeln auf. Der örtliche Buchhandel und Bekleidungsgeschäfte stellen dekorierte Räder vor ihre Läden. Das Spielwarengeschäft wirbt mit einem bunten Fahrrad für die Accessoires, die es auch hier zu kaufen gibt. Und selbst im Schaufenster des kleinen Lakritzlädchens entdeckt man die Fahrradliebe.

Rolls Royce? Och nö! Dann doch lieber das Fahrrad!

Aber der Oldenburger geht noch weiter. Wo andernorts mit schicker Karosserie vor dem Rathaus, der zentralen Veranstaltungshalle oder dem Theater vorgefahren wird, begnügen sich die Einwohner Oldenburgs auch hier mit dem Zweirad. Das typische und überall in der Stadt anzutreffende bequeme Holland-Rad macht es möglich, auch im feinen Zwirn zum Meeting oder im kleinen Schwarzen zur Oper zu radeln. So sind auch hier genügend Fahrradabstellanlagen anzutreffen und nicht selten grüßen selbst der Bürgermeister oder die lokalen Basketballstars freundlich winkend von ihren Drahteseln.

Ein Fest für das Lieblingsgefährt der Oldenburger

Ihren Höhepunkt feiert die Oldenburger Fahrradliebe alljährlich am ersten Sonntag im April, welcher vor drei Jahren zum verkaufsoffenen Fahrrad-Sonntag auserkoren wurde.* Hier versammelt sich die Fangemeinde auf dem Rathausplatz, um den Drahtesel und alles was dazu gehört zu zelebrieren. Es werden dann Fahrräder codiert, Accessoires gebastelt und verkauft, es wird über die neuesten Trends philosophiert und über Lasten-, Elektro- und Liegeräder gefachsimpelt.

Es ist unbestritten: Wir Oldenburger lieben unser Fahrrad! So sehr, dass wir alles tun, um es überall mit hin zunehmen. Wir bauen ihm schöne Radwege und nehmen es mit auf interessante Touren. Wer sich und seinem Rad auch ein bisschen Oldenburg gönnen möchte kann sich unter www.oldenburg-tourismus.de/fahrrad über Tagestouren durch die City und Ausflüge ins Grüne informieren.

* Nur in diesem Jahr musste der gewohnheitsliebende Oldenburger eine Veränderung hinnehmen: Aufgrund der Osterfeiertage wurde die Veranstaltung um eine Woche auf den 25. März vorverlegt.

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