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Tag der Niedersachsen zu Gast in Wilhelmshaven

Traumhafte Kulisse | Foto: Rainer Ganske

Mit einer langen Vorbereitungszeit wurde das Landesfest geplant und letztes Wochenende wurde der Tag der Niedersachsen vom 14.-16. Juni in Wilhelmshaven gefeiert. Es gab so viel zu sehen, dass ich am liebsten überall gleichzeitig gewesen wäre. Auf sieben Themenmeilen haben sich unterschiedliche Verbände, Organisationen und Institutionen präsentiert. Die Zuschauer wurden auf den Bühnen und auf dem restlichen Gelände immer wieder von Showeinlagen überrascht.

Aufgrund des spannenden Programms hatte sich meine Schwester für Freitag zu Besuch angemeldet. Ich war echt erleichtert, dass ich kein Auto oder Fahrrad brauchte, um in die Nähe der Zelte zu kommen, denn die Straßen waren unglaublich voll. Schon vorher hatte ich mich ausgiebig über das Bühnenprogramm und die unterschiedlichen Meilen informiert. Aber wie heißt es so schön? Das Leben kann man nicht planen und das Besuchen einer so vielfältigen Veranstaltung anscheinend auch nicht. Auf dem Weg zu den Bühnen kamen wir an so vielen Ständen und coolen Aktionen vorbei, dass das Bühnenprogramm für kurze Zeit vergessen war.

Hafenfeeling garantiert

Auf unserem Weg zu den Programmpunkten kamen wir u.a. an den Ausstellern der Polizei, Johanniter, des ASB und THW vorbei. Da ich meiner Schwester natürlich auch Hafenatmosphäre präsentieren wollte, wählten wir den Weg am Bontekai. Dort wurden große Banner mit tollen Fotoaufnahmen verschiedener Fotografen mit Motiven aus Wilhelmshaven aufgestellt. Der Zirkus Marmankins zeigte auf der Bühne des Landesverbands kultureller Jugendbildung Niedersachsen akrobatische Leistungen in der Luft und auf dem Boden. Ein paar Meter weiter fing die Info- und Erlebnismeile an, die mit den unterschiedlichsten Ständen und der Bühne von RADIO 21 umgeben war. Rechts säumten die ARTEMIS, der Seenotrettungskreuzer BERNHARD GRUBEN und die HYDROGRAAF den Kai. Ach übrigens, wusstet ihr, dass die HYDROGRAAF auch „das Schiff der Königin“ genannt wird, weil in den zwanziger und dreißiger Jahren die niederländischen Fürstinnen Emma, Wilhelmina und Juliana das ehemalige Dampfschiff für offizielle Besuche nutzten?  Ein echter Hingucker!

Einmaliger Blick über das Festgelände

Auf der Bühne am Südstrand begeisterte DJ Percy die Menge für den kommenden Sänger Benne. In Begleitung der Musik zog es uns weiter in Richtung Riesenrad, von wo aus wir einen guten Blick über das Gelände hatten. Unser nächstes Ziel war die NDR1 Bühne auf dem Valoisplatz. Um den Rückweg etwas spannender und kürzer zu gestalten, nutzten wir den Bootshuttle unterhalb der Kaiser-Wilhelm-Brücke bis zu der Deichbrücke. Mit dem Kaiser-Pin konnten wir diesen kostenlos nutzen. Schon von weitem hörten wir die Musik der Hit Radio Show. Acht Musiker unterhielten die Zuschauer mit fast 200 Kostümen und Perücken. Über 40 der größten Hits in der Musikgeschichte brachten die Künstler live auf die Bühne und begeisterten sichtbar die Zuschauer. Bei diesen powervollen Stimmen und den tollen Kostümen konnte einfach kein Bein stillstehen.

Wohlfühlatmosphäre mit Kelvin Jones am Pumpwerk

Anstelle der drei Stunden konnten wir leider aber nur zwei Stunden zuschauen, da Kelvin Jones ab 22:00 Uhr auf der Bühne am Pumpwerk performte. Seinen Auftritt wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Ein super sympathischer junger Mann, der durch seine deutsche Freundin auch hin und wieder ein paar Brocken auf Deutsch sprach. Bunte Bühnenlichter begleiteten seinen Auftritt und sorgten im verschwindenden Licht für eine Wohlfühlatmosphäre. Eine Menge Handys wurden hochgehalten, um die warme Stimme des Sängers festzuhalten. Nach diesem packenden Auftritt stand dann für den heutigen Tag erstmal nichts mehr auf der Liste außer Lachen, Tanzen und Spaß haben. Durch die vielen DJs und die lockere Stimmung konnten wir „in die Nacht tanzen“. Um Punkt 23 Uhr wurde ein doppeltes Höhenfeuerwerk im Großen Hafen gezündet. Ein bunter Feuerregen erhellte den Nachthimmel und sorgte für staunende Blicke.

Feuerwerk | Foto links: Eva | Foto Bühne: Larissa | Foto unten rechts: Rainer Ganske

Auf ins Seeabenteuer

Am Samstag spazierte ich noch vor Veranstaltungsbeginn an den Bontekai, denn die ARTEMIS brach an diesem Morgen zu einem Segeltörn auf und da ich gerade mein Praktikum hier mache, durfte ich beim Boarding mithelfen. Trotz der leeren Pagodenzelte waren schon die ersten Besucher wieder vor Ort. Während des Boardings befürchteten wir die ganze Zeit, dass der Himmel die Schleusen öffnet, doch es blieb trocken und die Mitsegler blickten optimistisch dem grauen Himmel entgegen. Nachdem alle Gäste sich an Bord begeben hatten, wurde mir die große Ehre zuteil das letzte Tau, welches den Dreimaster noch am Kai hielt, loszumachen. Während die ARTEMIS in ein kleines Abenteuer fuhr, machte ich mich auf den Weg zu der offiziellen Veranstaltungseröffnung, um den Rest meiner Familie zu begrüßen.

Hoher Besuch bei der offiziellen Eröffnung

Neben dem niedersächsischen Ministerpräsident Stephan Weil und Oberbürgermeister Andreas Wagner, traten auch der Eurovision Song Contest Teilnehmer Michael Schulte von 2018, die Schlagersängerin Isabel Krämer und der Comedian Tan Caglar auf. NDR1 Moderatorin Kerstin Werner, die der eine oder andere sicherlich aus dem Radio kennt, führte durch das Programm. Ich selbst kam gerade pünktlich zu dem Auftritt von Michael Schulte. Seine Darbietung auf dem Valoisplatz war leider nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zur nächsten Stadt. Seine gefühlvolle Stimme packte das Publikum und riss uns für einige Minuten mit in seine Welt.

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Michael Schulte spielte bei der offiziellen Eröffnungsfeier | Video: Barbara

Spiel und Spaß für die Kleinen

Im Anschluss an die Eröffnungsfeier fand die KiKA Show statt. Meine restliche Familie war nun auch angereist und meine kleine Schwester freute sich schon riesig auf die Show. Sie wurde auch nicht enttäuscht, noch auf der Heimfahrt sprach sie nur von Tanzalarm, Biene Maja, Wiki und Bernd das Brot. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass auch ich länger als geplant bei der Bühne stehen blieb, denn die Show weckte viele Kindheitserinnerungen. Meinen Vater schleppte ich, während der KiKA Show dann nochmal zum Bontekai, denn die riesige Fregatte wollte ich unbedingt mal von innen sehen. Unfassbar hoch über dem Wasser thronte das Marineschiff und bot einen guten Blick auf den Hafen und die Menschenmenge.

Fotos: Larissa und Barbara

Walkacts sorgen für bunte Unterhaltung

Auf dem Rückweg sahen wir, wie die „Groove Onkels“ die eigentlich langweiligen grauen Mülltonnen in Instrumente verwandelten. Diese und andere Walkacts sorgten für spontane Unterhaltung, auf den Meilen. Vorbei kamen wir auch an der DLRG, die in großen Tanks tauchten, um so ihre Aufgaben im Falle einer Rettungsaktion zeigen zu können. In dem Zelt der europäischen Förderung für niedersächsische Regionen konnten wir coole Virtual-Reality Brillen aufsetzen. Durch die Brillen hatten wir das Gefühl, als wenn wir in einem Wald stehen würden. Während ich meinen Kopf also im Kreis drehte, um auf den Boden oder in die Baumkronen schauen zu können, erhielte ich informative Details. Ich bin mir sicher, dass ich in diesem Moment ziemlich witzig aussah. Samstagabend bespielte die Band Juli die Stadtbühne. Ich persönlich war leider nicht dabei, erfuhr aber im Nachhinein, dass die Stimmung, sowohl auf, als auch vor der Bühne richtig gut gewesen war.

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Die Sportmeile animierte zum Mitmachen

Am Sonntag war ich dann mit einer Freundin im Schlepptau unterwegs und besuchte die Sportmeile am Pumpwerk. Rund um das Gelände wurde Badminton gespielt, 30 Meter gesprintet und Bogenschießen ausprobiert. Wer sich mehr für Wassersport interessierte, hatte die Möglichkeit Wasserski oder Stand Up Paddling auszuprobieren. Für diejenigen, die sich lieber dem Denksport widmeten, hat der Wilhelmshavener Schachclub die eine oder andere Partie angeboten.

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Abschluss des Festes mit dem Trachten- und Festumzug

An diesem Tag schien wieder die Sonne mit voller Kraft auf uns hinunter und sorgte für ein gut gelauntes Publikum beim Umzug. Klein und Groß liefen dort mit und die Trachten waren alle ganz traditionell genäht und aufwendig geschmückt. Einige hatten pompösen Kopfschmuck, während andere etwas schlichter aussahen. Jede Tracht besitzt Details, die viel über den Träger aussagen, wie die Strümpfe und Silberknöpfe. Die Moderatoren informierten uns darüber, dass man daran ablesen konnte, ob die Frauen zu einer wohlhabenden Familie gehörten oder die Männer noch Junggesellen waren. Tatsächlich existieren manche der Trachten noch aus jener Zeit und sind dementsprechend wertvoll. Was im Sonnenschein begann, wurde jedoch nach einiger Zeit zu einem nassen Unterfangen, aber die Trachtengruppen blieben tapfer winkend und lächelnd dabei. Mit dem Umzug endete ein interessantes und vielfältiges Wochenende.

Fotos: Barbara und Eva

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Der Start des Trachten- und Festumzuges | Video: Barbara

Positives Fazit für ein gelungenes Wochenende

So viele Attraktionen und Spaß für Groß und Klein wurden angeboten, dass wohl niemand nach Hause gehen konnte, ohne wenigstens einige neue Sache erfahren zu haben. Der Charakter dieser Veranstaltung ist wirklich etwas ganz Besonderes. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Tradition und Kultur in unserem Bundesland Niedersachsen. Alleine dadurch war die Veranstaltung für alle Auswärtigen eine Reise wert. Wilhelmshaven ist stolz, den Tag der Niedersachsen ausgerichtet zu haben. Ausgeruht wird sich aber nicht, denn schon am jetzigen Wochenende, geht es hoch hinaus. Das Ballonmeeting findet am Banter See Park statt und wir freuen uns auf euch!

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