„Was kann man sich an einem Tag in Oldenburg alles mit dem Fahrrad ansehen?“ werden wir häufig von Besuchern in der Touristinfo gefragt. Ich habe mich der Frage mal angenommen und bin mit dem Fahrrad durch die verschiedenen Stadtviertel geradelt, um ein paar meiner Lieblingsorte festzuhalten und in diesem Blogbeitrag zusammen zu stellen. Ich führe euch mit dem Rad durch Oldenburg.
Meine Tour startete in Richtung Süden, aus der urbanen Innenstadt raus an die untere Stadtgrenze. Mein erstes Ziel der Hof Stolle. Das große Anwesen ist schon seit Traditionen im Familienbesitz und hat sich über die Jahre hinweg immer vergrößert. Ursprünglich sind wir dort früher immer zum Erdbeeren pflücken hin gefahren und mit vollen Eimern und klebrigen Händen aus den Beeten wieder nach Hause gefahren. Mittlerweile ist dort ein großer Hofladen entstanden, wo es frisch gebackenen Kuchen und allerlei Gemüse und Obst gibt. Dort haben meine Kollegin und ich dann auch eine kleine Pause mit einem Stück Himbeer-Krümel- Kuchen gemacht, den wir einfach probieren mussten. Lecker!
Weiter Richtung Westen
Frisch gestärkt bin ich dann mit dem Rad durch Oldenburg Richtung Westen weiter gefahren. Eine tolle Aussicht hat man vom Niedersachsendamm, da direkt unter ihm die Börteboote * durch die Schleuse entlang schippern und man von der anderen Seite aus direkt auf´s Marschweg-Stadion schauen kann. In Oldenburg gibt es nicht nur die großen, ausgeschilderten Radwege, sondern auch viele kleine Schleichwege. Ein kleiner Tipp: Am Ende des Niedersachsendamms in Richtung Marschweg kann man links auf einen kleinen Weg abbiegen und dort direkt am Wasser zum Stadion entlang fahren. Das Stadion selbst ist schon ein Hingucker und man sollte die Atmosphäre unbedingt mal miterleben, wenn der VFB Oldenburg mal wieder ein Heimspiel hat und von allen Seiten Fans und Besucher dorthin strömen.
*Nachtrag: Leider bietet die City Sailing GmbH bis auf weiteres keine Börtebootfahrten mehr an.
Besondere Architektur
Direkt angrenzend zur Innenstadt ist das Dobbenviertel gelegen, das man vom Stadion aus innerhalb von wenigen Minuten erreicht. Dort gibt es keine besonders herausstechenden Häuser, die ich einzeln vorstellen könnte, weil die Gesamtheit der vielen sogenannten „Oldenburger Hundehütten“ (typischer Baustil in Oldenburg) ein wunderschönes Bild ergeben. Über das Viertel bin ich in Richtung Nordwesten weiter gefahren. Seit Anfang des Jahres gibt es übrigens eine offizielle Fahrradstraße am Haarenufer entlang. Das heißt: Radfahrer haben immer Vorfahrt! Perfekt um mit dem Rad durch Oldenburg zu radeln.
Ein optischer Hingucker in Richtung Nordwesten ist auf Höhe der Universität das Café Merlin. Dort kann man am Wochenende gemütlich brunchen gehen oder einfach vorne im kleinen Häuschen ein leckeres Stückchen „Kuchen to go“ mitnehmen.
Streetart mit dem Fahrrad entdecken
Wenn man mit dem Rad in der Stadt unterwegs ist, fallen einem natürlich nicht nur besondere Lokale oder Gebäude auf. Auch die Kunst ist auf den Straßen präsent. Mein Lieblings-Graffiti ist direkt bei der Autobahnauffahrt Oldenburg-Wechloy zu finden. Die Oldenburger Graffiti-Gruppe Probierwerk um den Pädagogen Lukas Krieg hat auch viele weitere Wände in Oldenburg gestaltet. Das Wort Oldenburg zeigt übrigens innerhalb der einzelnen Buchstaben bekannte Persönlichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Symbole Oldenburgs.
Vom Westen aus ging meine Fahrt weiter in den Norden. Raus aus den dicht besiedelten Straßen im Stadtkern zu meinem nächsten Ziel: Das Maislabyrinth. Als ich dort ankam, wurden direkt Kindheitserinnerungen geweckt. Ich habe damals schon meinen 13. Geburtstag dort verbracht und mit meinen Freundinnen nach der Irrgarten-Tour im Labyrinth eine Nacht im anliegenden Heu-Hotel verbracht. Wem das Heu zu hart ist, der kann auch in einer Ferienwohnung übernachten.
Mein letzter Part der Route war der Osten Oldenburgs und insbesondere die Hafenpromenade. Vom Norden kommend über die Donnerschweer Straße, vorbei an den Weser-Ems-Hallen und EWE ARENEN, gelangt man mit dem Rad zur Hafenpromenade. Meine Endstation: Direkt am Wasser im Restaurant Der Schwan*. Dort kann man wunderbar zum Essen einkehren und sich nach der langen Tour ordentlich stärken.
*2020 öffnete das Ols Brauhaus seine Türen und zog in die Räumlichkeiten des Schwans ein. Neben regionalen Gerichten erwarten euch dort, wie der Name bereits vermuten lässt, eine Auswahl an traditionellen und modernen Bieren – nachhaltig und regional.
Viel Spaß beim Radeln!