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Shoppingtour in Oldenburg – Da frohlockt das Shoppingherz

Wir haben eine unserer Bloggerinnen in Kaufrausch versetzt, mit einer Shoppingtour in Oldenburg.

Shoppingtour in Oldenburg

In Oldenburg finden die Besucher eine große Innenstadt mit zahlreichen alteingesessenen und inhabergeführten Geschäften.

Für mich* als Süddeutsche gibt es im Norden ein paar Städte mit einem ganz besonderen Flair, einer außergewöhnlichen Atmosphäre. Oldenburg gehört dazu. Mit seinen fast 170.000 Einwohnern ist Oldenburg zwar die drittgrößte Stadt Niedersachsens, aber dennoch eher eine Kleinstadt. Allerdings mit einer erstaunlich großen Innenstadt und zahlreichen alteingesessenen und inhabergeführten Geschäften. Da schlägt mein Shoppingherz höher.

Die Ketten, die mittlerweile auch wirklich jede Innenstadt prägen, gibt es hier auch. Aber abseits der Haupteinkaufsstraßen kann man in Oldenburg beeindruckend schöne Geschäfte, regelrechte Schätze entdecken. Hinzu kommen die zauberhaften alten Häuser im Gründerzeitstil. Diese gelungene Mischung aus Architektur, Geschäften, Restaurants und Cafés machen Oldenburg zu einem Ort mit ganz besonderem Ambiente und zu einer attraktiven Stadt für einen außergewöhnlichen Einkaufsbummel. Ich habe da so meine ganz persönlichen Highlights:

Vinyl-Paradies

„100 Euro. Ist sogar noch in Originalfolie eingeschweißt.“

Wenn frau mit Mann unterwegs ist, sollte sie bei MTS City Sound in der Achternstraße anfangen. Ein eher unscheinbares Schild weist auf den Shop im 1. OG hin. Vorbei an dem lediglich mit einem Tuch abgeteilten Lagerraum mit Unmengen LPs, steht man unmittelbar in einem riesigen, hellen Raum. 70er-Jahre-Mobiliar und –Mief. Mir ist nach lüften. Berge von Langspielplatten und CDs in einfachen Holzkisten beklebt mit alten Covern und überall an den Wänden LPs. Einfach Kult. Sofort sticht einem die Beatles-Platte mit den japanischen Schriftzeichen ins Auge. „100 Euro. Ist sogar noch in Originalfolie eingeschweißt.“ Olaf („Vorname reicht!“) ist seit 14 Jahren dabei und ein absoluter Kenner. Zu verstehen ist er schlecht, im Hintergrund wummern rockige Bässe, aber während er erzählt, leuchten seine Augen. So wie eigentlich bei allen Kunden, ausschließlich Männer von 20 bis 60. Warum hört man heute eigentlich wieder Langspielplatten? Ist nicht die Technologie der CDs und der MP3-Player so viel besser und einfacher? Ein junger Mann Anfang 20 beschreibt mir seine Faszination für’s Vinyl: „So ein Plattenalbum ist wie ein Buch. Man kann es in der Hand halten, darin blättern und lesen, zusammen reinschauen und die Musik hören. Und die ist so viel wärmer als auf CDs oder als MP3.“ Der ältere Herr neben ihm hat die Zeit, in der die meisten LPs entstanden sind, noch persönlich erlebt und in der „vinyllosen Zeit“ von 1992 bis 2005 schwer gelitten. „Wenn man einen Song als LP, als CD und als MP3 abspielen würde, dann würdest du sofort den Unterschied hören und dich ganz sicher für die LP entscheiden!“ Jeder wird hier sofort geduzt.

Mann abgeben!

Ein Paradies für nicht-shoppende Männer: die Carrera-Bahn im MTS City Sound.

Für Männer beherbergt der Laden aber noch eine weitere Sensation. Einen Raum weiter, eine eher dunkle Höhle, steht eine riesige Carrera-Bahn. Wie uns Olaf versichert, kann man jederzeit damit spielen. Ich bin mir inzwischen sicher – so in etwa muss das Paradies für Männer aussehen. Auf jeden Fall kann „frau“ ihren Mann hier „parken“ und ungestört im absolut schönsten Schuhgeschäft in ganz Oldenburg stöbern.

Kind abgeben!

Doch davor sollte man Kinder im Grundschulalter zu „Scharman’s. Richtig Gutes Spielzeug“ bringen. Zwei, drei Stunden müssten sie da beschäftigt sein… Scharmann’s ist DAS Spielwarengeschäft in Oldenburg. Lego, Baby Born und Barbie sucht man hier vergeblich, bekommt aber Bücher, tolle Spiel- und Bastelideen, Puppen und Zubehör. Dahinter steckt ganz eindeutig ein Konzept. Eines, das sich mit einem Wort umschreiben lässt: ausgesucht. Und immer mit exzellenter Beratung getreu dem Motto: Was früher gut war, ist heute auch noch gut. Keine Sorge, hier erhalten unsere Kleinen nicht nur Holzspielzeug und pädagogisch Wertvolles und selbst wenn, dann merken sie es nicht. Ein Spaziergang durch dieses überraschend große Kleinod ist absolut faszinierend. Man entdeckt jede Menge kleine und große Überraschungen, „liebenswerten Unsinn“, ausschließlich aus wertvollen Materialien wie Holz, Wolle, Baumwolle oder Seide. Ich habe mich sofort in ein paar wunderschöne Sticker verliebt und meiner Tochter mitgebracht…

Endlich frei!

Der Trend 2014: Schuhe und Handtasche mit Metallpatina

Wenn Papa und die kleinen Kinder endlich „entsorgt“ sind, sollten Mama und größere Töchter umgehend zu „Schütte“ in die Haarenstrasse 44 gehen.  Hier kann die Shoppingtour beginnen! Mir schlagartig klar, was ich dieses Jahr unbedingt brauche: Schuhe und Handtasche mit Metallpatina. Im ganzen Laden glitzert und funkelt es. Die Schuhmode 2014 ist eindeutig metallisch. Schuhe in Silber, Gold oder Bronze mit oder ohne Applikationen, Stickereien oder Lochmuster. Es gibt sogar Schuhe mit Colliers. Halsketten für Schuhe – irre! Die passenden Handtaschen stehen in den Regalen an den Wänden und funkeln mit den Schuhen um Wette. Jetzt müsste eine Fee kommen und ausnahmsweise nicht nur drei, sondern – sagen wir mal – zehn Wünsche erfüllen. Neun Paar Schuhe und dann diese unglaubliche Handtasche… Schade. Wenigstens Guido Maria Kretschmer von „Shopping Queen“ könnte mit 500 Euro vorbeikommen… „Schütte“ hat eine unübertroffen große Auswahl und mit Sicherheit die aktuellsten Angebote. Herrenschuhe gibt es übrigens auch. Die funkeln allerdings nicht. Und ein paar Häuser weiter in der Hausnummer 18 bietet Schütte unter dem Namen „Lollipopp Kinderschuhe“ auch sehr gute Kinderschuhe.

Kaffee & Kleid

In der ersten Etage des kleinen Fachwerkhauses befindet sich ein Zimmer mit alten Holzdielen, Kamin, Holzmobiliar und liebevoller Dekoration.

Wer noch nichts gefunden hat oder einfach nur mal eine Pause von der Shoppingtour braucht, muss zu „Kaffee & Kleid“ in der Kurwickstraße. Neben hochwertiger Mode und selbstgemachtem Kuchen punktet dieser Laden mit dem wohl schönsten Raum in ganz Oldenburg. In der ersten Etage des kleinen Hauses im Gründerzeitstil aus dem Jahr 1799 befindet sich ein Zimmer mit alten Holzdielen, Kamin, Holzmobiliar und liebevoller Dekoration. Die Inhaberin Nicole Lakner erzählt mit viel Herzblut und zahlreichen Gesten, wie sie ihren persönlichen Traum mit diesem Konzept umgesetzt hat. Ausgehend von der Frage „Was wünsche ich mir für Oldenburg?“, hat sie diese perfekte Kombination aus einem kleinen Café mit einer kleinen Boutique entwickelt. Seit 2010 kann man dort Kaffee trinken UND Kleider kaufen, Kuchen essen UND Schuhe anprobieren, Tee trinken UND Handtaschen antesten. Ein Muss in Oldenburg! Ein Muss für eine Shoppingtour!

Oldenburger Torfsoden… lecker!

Zum Abschluss der Shoppingtour machen wir als ganze Familie noch einen Abstecher ins holländische Kaufhaus „Hema“. Das ist dafür bekannt, dass es nahezu alles hat – auch unschlagbar günstige Preise. Fürs Frühstück in unserer Ferienwohnung kaufen wir noch ein Roggenbrot bei der Bäckerei „Janssen“ neben der Lambertikirche und schlendern auf dem Weg zum Auto Richtung Schlossplatz. Doch das war es noch nicht mit unserer Shoppingtour. Wir nehmen einen dieser richtig leckeren Torfkuchen im Café „Leutbecher“ mit. Der „Oldenburger Torfsoden“ aus Honigkuchenteig und Schokolade erinnert an die Zeit, als im nordwestlichen Niedersachsen Torfsoden aus den Hochmooren abgebaut wurde. Den essen wir morgen zum Nachmittagskaffee, wenn wir über den Vortag in Oldenburg plaudern.

*Bettina S. Dörr, Journalistin und PR-Beraterin – die gebürtige Freiburgerin lebt seit 20 Jahren in Hannover.

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