Das Wetter, unzuverlässig wie immer, will nicht mitspielen – mir doch egal! Mantel angezogen, Regenschirm, Freund, Knabbereien und Getränke in die Tasche und los geht es. Auf dem Weg zum 25. Internationalen Feuerwerkswettbewerb in den Herrenhäuser Gärten fällt mir eine gar nicht mal so kleine Schlange auf. Durch meinen Job habe ich jedoch das Glück mich hinten reinschleichen zu können. Drinnen angekommen, die Ruhe vor dem Sturm (im doppelten Sinne), der Garten noch Menschenleer.
Dann 18.00 Uhr, der Einlass beginnt. Die Menschen strömen in zügigen Schritten – der beste Platz will gesichert sein – in den Garten. Aber stopp, was sieht die Security da, Bollerwagen und Stühle mit fester Rückenlage dürfen nicht mit rein, also doch lieber zur Picknickdecke und guten alten Rucksack zurückgreifen!
Der Masse hinterher, rein ins Getümmel:
Die Bänke sind schon so gut wie besetzt und die ersten Grüppchen haben sich auf dem Boden ausgebreitet und stoßen mit Sekt, Cola oder Tee (es ist aber auch ein kalter Wind heute – vielen Dank Herbstanfang!) an. Auf unserem Weg begleiten uns zwei sehr große Damen, welche aus Shakespeares Sommernachtstraum entschwunden zu sein scheinen. Schnell auf die Grotte ein Foto gemacht – noch ein Privileg meiner Arbeit – was für ein Ausblick!
Wieder unten, kommt eine mysteriöse Figur auf einem Ball direkt auf mich zugerollt, merkwürdige Laute kommen aus Ihrem Mund, ich springe zur Seite und weg ist sie … Im nächsten Moment spricht mich der ZOO Curity mit seinem sprechenden Drachen an. Spuckt er beim Reden?! Nee, da kommt der erste Tropfen … Doch wohin? Schnell in die schillernde Grotte, hier sind wir sicher und können gleichzeitig tausende Mosaike aus buntem Glas und Spiegeln betrachtet.
„Auf die Mauer gesetzt und angestoßen!“
So schnell wie er gekommen ist, war auch wieder weg! Als nächstes suchen wir uns ein nettes Plätzchen um unsere Leckereien zu vernaschen. Da gibt es doch einen erhöhten Aussichtspunkt, von hier aus hat man einen super Blick über den Garten und das Labyrinth. Auf die Mauer gesetzt und angestoßen! Sandwich, Nudelsalat, Frühlingsrollen und Kekse sind schnell verdrückt – jetzt wird die Aussicht genossen. Doch was ist das? Aus nicht ganz so weiter Entfernung hören wir Gesang, die Neugier treibt uns hin. Auf der Probebühne tanzt und singt der Phillippinisch-Deutsche Freundeskreis und Filipiniana Hannover. Kurz gelauscht und weiter geht´s!
Kurzes Meeting mit dem Team vom Feuerwerk direkt vorm Schloss Herrenhausen. Wir sprechen kurz über das Finale am 19.09.2015 (Schweden wird hier ein paar „Böller“ in die Luft gehen lassen), wo auch die Siegerehrung stattfinden wird. Neben uns die nächste Schlange – Crepes und Burger ziehen die Leute an, man gut, dass wir uns etwas mitgenommen haben. Als wir fertig sind, sehe ich von weitem eine riesige grüne Figur, das muss ich sehen, also hin da! Vor mir steht der majestätische Pahooka, dieser verkörpert mit seinen sprießenden Händen Lebensfreude und Intelligenz der Pflanzenwelt und ihrer Geister. Der heutige Gastgeber, die Philippinen mit „Dragen Fireworks„, sind überall zu sehen und zu spüren.
Die Sonne geht langsam unter und es wird immer kälter…
Aber Moment, habe ich am Anfang nicht ein Schild mit „Punsch“ entdeckt?! Also geht es entlang der Kinderwiese zu einen der zahlreichen kulinarischen Verkaufsständen. Der Punsch (mit kleinem Schuss) wärmt mir gleich die Hände und es kann weiter gehen. Der Weg führt uns in das Gartentheater, was für eine traumhafte Kulisse, hier spielt gleich „The Soul Gang“. Lange können wir jedoch nicht bleiben, parallel wird an der Bühne Freitreppe ein Feuertanz aufgeführt, als Feueranbeter und Hobby-Kokler kann ich mir das natürlich nicht entgehen lassen!
Oh schon so spät? Schnell hoch auf die Grotte – 21.30 Uhr, das Feuerwerk beginnt! Im Garten ertönt die Sinfonie Nr. 9 (Aus der Neuen Welt) und die ersten Funken gehen in die Luft, was nun folgt ist kaum zu beschreiben. Malerisch und perfekt auf den Takt abgestimmt erheben sich die verschiedensten Feuerwerkskörper in allen Farben und Formen. Applaus, 10.000 Menschen – Gänsehaut. Weiter geht es mit David Guetta und Avicii. Ja, auch diese modernen Klänge passen fabelhaft zu dem klassischen Garten und dem barockem Ambiente. Zum Schluss ist der ganze Himmel hell erleuchtet – wow! (Hier findest du sogar ein kleines Video)
Um 22.00 Uhr ist das Feuerwerk vorbei, die Leute strömen Richtung Ausgang, schnell zur Bahn oder zum Auto. Für die, die es nicht so eilig haben: Der Garten hat noch bis 23.00 Uhr geöffnet, es bietet sich also an, ihn bei Nacht zu erkunden!
Du warst noch bei keinem der 5 Feuerwerks-Wettbewerbe? Worauf wartest du noch? Lass dir diese Veranstaltung in Hannover nicht entgehen! Vielleicht hast du Glück und bekommst noch eine Karte an der Abendkasse für das Finale am 19.09.2015. Wenn nicht, sei nicht traurig, nächstes Jahr steht quasi schon vor der Tür – Infos und Tickets gibt es hier. Viel Spaß!