Gehört ihr auch zu den Leuten, die sich schon immer gefragt haben: „Was ist los in Hannover?“ Heute nehme ich euch mit auf eine Reise durch die Kiosk-Hauptstadt Deutschlands! Wer diesen Status Hannovers anzweifelt, dem sei gesagt: Wir haben nicht nur eine extrem hohe Dichte des gemütlichen „Einzelhandels mit erweiterten Öffnungszeiten“ – wir haben sogar ein eigenes Kiosk-Quartett, einen Kiosk-Guide und einen Kiosk mit Außenterrasse! Noch Fragen?
In der Südstadt
Ich starte meine Tour in der Südstadt. „Südstadt?“ werden eingefleischte Fans und Bewohner der hannoverschen „Kult-Stadtteile“ Linden und Nordstadt kopfschüttelnd fragen? „Da ist doch gar nichts los“, werden Sie sagen. Stimmt nicht! An lauen Sommerabenden gibt es nichts Schöneres, als sich ein eiskaltes Getränk am Kiosk zu schnappen, sich ans Ufer des Maschsees zu setzen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen.
In Linden
Weiter geht’s mit dem Drahtesel Richtung Linden – vorbei am Schützenplatz bis zur Ihme. Im Schatten der Sträucher radel ich den Fluss entlang. Nächster Stopp: Schwarzer Bär. Ausgestattet mit einem kühlen Getränk lege ich mich auf den Rasen am Wasser und lasse Jogger, Skater und Paddler an mir vorbeiziehen. Herrlich!
Die Limmerstraße
Aber genug ausgeruht ! Als nächstes steht das eigentliche Ziel meiner Tour auf dem Programm: Die Limmerstraße – Mekka für Schnacker, Outdoor-Chiller, Kiosk-Maniacs. An der Haupt- und in den Seitenstraßen lädt an gefühlt jeder zweiten Ecke ein Kiosk dazu ein, sich neues Proviant zu holen. Hier gehört es zur Kultur genau dies zu tun, sich auf Schaufensterbänken, in Hauseingängen oder einfach auf den Bürgersteig niederzulassen und das urbane Flair zu genießen: Das sogenannte „Limmern“!
Ich mische mich also auch unters Volk und lasse das rege Treiben auf mich wirken. Im Sekundentakt huschen Radfahrer, Fußgänger und Familien an mir vorbei, alle paar Minuten rattert die Bahn die Schienen entlang. Langsam senkt sich die Sonne. Hier lässt es sich aushalten. Je später es wird, desto mehr Leute lassen sich nieder. Die Schlangen am Kiosk werden länger, die Grüppchen größer, die Gespräche intensiver. Hier bleibt niemand lange allein. Man kommt mit anderen Leuten ins Gespräch, sinniert über Gott und die Welt.
Das Kiosk-Quartett
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, das bereits angesprochene Kiosk-Quartett aus der Hosentasche zu holen. Bei diesem misst man sich in den Kategorien „Anzahl der Bier- und Weinsorten“, „Vielfalt in bunten Tüten“ oder „Schließt um (werktags / we)“. Ein passender Zeitvertreib! Und wer sich nicht auskennt, findet direkt nützliche Informationen zum ein oder anderen Kiosk in der Nähe.
Die Zeit vergeht, langsam meldet sich die Müdigkeit. Ein kurzer Blick auf die Uhr: So spät schon? Wieder mal versackt! Das kann an der Limmer schon mal passieren. Dann mal fix nach Hause – aber der Magen knurrt! Schnell noch ein Döner auf die Faust! Denn egal ob Frühstück, Mitternachtssnack oder Kater-Prophylaxe-Döner nach dem Feiern: Einer der zahlreichen Dönerläden hat eigentlich immer geöffnet. Auf dem Rückweg geht’s noch einmal am Wahrzeichen Lindens – den nachts hell angestrahlten warmen Brüdern vorbei.
Der Kioskguide
Wer sich schon mal auf seinen eigene Tour vorbereiten will, dem sei der Kioskguide-Hannover ans Herz gelegt, den es als Online-Version und App gibt: Er hat sich zum Ziel gesetzt, alle Kioske in Hannover zu erfassen und die Informationen wie Öffnungszeiten und Preise möglichst aktuell zu halten. Die Benutzer des Portals haben die Möglichkeit, neue oder geschlossene Kioske zu melden und Informationen von eingetragenen Kiosken zu ergänzen.
Lust bekommen? Also nichts wie auf nach Linden! Damit ihr mitreden könnt, wenn es das nächste Mal heißt: „Heute schon gelimmert?“