Website-Icon about cities | Der Städteblog für Niedersachsen

Fahrradtour durch die grünen Oasen Hildesheims

Innerste Hildesheim

Ein Radwanderweg mit den schönsten Aussichten, ein dschungelartiger Auwald und Berge aus Kalkstein: Begleitet mich auf meiner Fahrradtour durch die grünen Oasen Hildesheims.

Alles ist so ruhig, man hört nur das bunte Gezwitscher einiger aufgeweckter Vögel, den seichten Wind der durch die Baumkronen fährt und das leichte Plätschern der Innerste. Ihr denkt an Sommer, Erholung und Natur pur – aber nicht ans Großstadtleben? In Hildesheim funktioniert beides. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten und dem historischen Fachwerkviertel ist die Stadt geprägt von grünen Wallanlagen, idyllischen Parks, kleinen und großen Wäldern und bunten Blumengärten.

Um Hildesheims grüne Seele noch besser kennen zu lernen, wollte ich jedoch auf einer Fahrradtour meinen Horizont erweitern und neue Perspektiven gewinnen. Begleitet mich auf meiner Entdeckungsfahrt an der Innerste entlang bis zum nördlichen Rand der Stadt.

Der Innerste-Radweg: Fahrradvergnügen an der blauen Ader Hildesheims

Bei 17 Grad und strahlendem Sonnenschein schwingen sich meine Kollegin und ich auf unsere Fahrräder, bereit neue Seiten von Hildesheim zu entdecken. Während wir vom Stadtzentrum aus den Liebesgrund und den Weg neben dem Seniorengraben passiert haben, erreichen wir bald unseren Startpunkt des Innerste-Radwegs unweit der Bischofsmühle und der Wildwasserstrecke.

Der Innerste-Radweg ist ein Radwanderweg entlang des gleichnamigen Flusses. Er erstreckt sich 105 Kilometer vom Harz bis an die Leine und bietet dabei beeindruckende Landschafts-, Natur- und Kulturerlebnisse. Auch durch Hildesheim verläuft der Fahrradweg, da das Gewässer mit einer Länge von 11,5 Kilometer durch das Stadtgebiet fließt. Auf unserer Tour vom Stadtzentrum in Richtung Norden, vorbei an Pferdekoppeln und rosa-blühenden Bäumen, genießen wir die direkte Sicht auf den breiten Fluss. Ab und zu machen wir eine Pause, um uns an den zahlreichen Info-Tafeln über die Naturräume zu erkundigen.

Radtour entlang der Innerste
Foto: Hildesheim Marketing GmbH

Der Haseder Busch: Ein Auwald mit Dschungel-Feeling

An der Stelle, wo sich der Radweg in Richtung „Panzerstraße“ von der Innerste entfernt, entscheiden wir uns schließlich, dem Flussverlauf weiter zu folgen. Wir schieben unsere Fahrräder über den Pfad direkt am Ufer entlang. Unser Ziel ist es unterdessen, den Haseder Busch zu erreichen, während wir so lange wie möglich den Blick auf die Innerste genießen.

Der Haseder Busch ist ein unter Naturschutz stehender 30 Hektar großer Hartholzauwald, der eng mit dem Wasser verbunden ist. Immer wieder sorgen Überschwemmungen für die natürliche Selektion der dort wachsenden Pflanzen. Es entsteht ein einzigartiges Bild aus kräftigen Bäumen, wild wachsenden Strauchschichten und Totholz. Durch die vielen Nährstoffe des Wassers der Innerste, die durch die Hochwasser eingeschwemmt werden, gibt es im Frühling eine schöne Blütenpracht, wobei im Sommer durch wilden Hopfen, Lianen, die sich um das Totholz winden und eine starke verdunstende Bodenfeuchte eine dschungelartige Atmosphäre entsteht. Bei unserer Radtour durch die verschlungenen Wege des Waldes, genießen wir die bunte Farbenpracht und das frühlingshafte Geruchserlebnis.

Haseder Busch
Foto: Hildesheim Marketing GmbH

Die Giesener Berge und Giesener Teiche: Zeugen der Erdgeschichte

Nachdem wir den Wald verlassen haben, überqueren wir die „Panzerstraße“ und biegen in ein hügeliges Gebiet ab. Am Ende des Weges liegt ein großer Teich, der in der Sonne glitzert und von Schilf umgeben ist. Links und rechts von uns ragen Hügel in die Höhe, an deren Steilhänge man offen das Muschelkalk sieht.

Wir befinden uns im Naturschutzgebiet „Giesener Teiche“ und den Giesener Bergen. Das ist ein Höhenzug des Innersteberglands zwischen dem Stadtviertel „Himmelsthür“ und dem Nachbardorf „Giesen“. Vor Millionen von Jahren lag die Hildesheimer Region noch in einem warmen Meer mit Korallenriffen und urzeitlichen Lebewesen. Die Kalkablagerung wurde im Laufe der Jahrmillionen zu Kalkstein. Die uralten Gesteinsschichten bilden heute die Giesener Berge.

In unmittelbarer Nähe zu dem trockenen Lebensraum, liegen die Feuchtgebiete „Giesener Teiche“, die früher zur Fischzucht genutzt wurden. Um eine schöne Aussicht zu bekommen, besteigen wir einen dieser Berge und genießen bei einem kleinen Spaziergang den Blick auf die ungewöhnlichen, weiß-schimmernden Hügel.

Giesener Berge
Foto: Hildesheim Marketing GmbH

Fazit zu unserer Radtour entlang des Innerste-Radwegs

Mit müden Beinen und vielen Eindrücken im Gepäck, machen wir uns wieder auf den Rückweg entlang der Innerste Richtung Innenstadt. Ein Vormittag mitten in der Natur liegt hinter uns. Ich bin immer noch überrascht davon, wie vielfältig das Stadtleben sein kann. Unser Ausflug fühlte sich fast so an wie ein Urlaubstag am eigenen Wohnort. Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Landschaft nach nur wenigen Kilometern immer wieder verändert. Jedes Naturgebiet seine ganz eigene Geschichte zu erzählen hat.

Der heutige Tag hat mir wieder einmal bewiesen: Stadt und Natur, das passt gut zusammen, denn oft sind es die natürlichen Kunstwerke, die uns am meisten in ihren Bann ziehen. Eins ist auf jeden Fall klar: Ein Ausflug an der frischen Luft lohnt sich immer. Die Fahrradtour durch die grünen Oasen Hildesheims ist absolut empfehlenswert.

Innerste-Radweg
Foto: Hildesheim Marketing GmbH

Euch hat dieser Beitrag gefallen und ihr möchtet mehr vom grünen Hildesheim entdecken, dann schaut unbedingt in unserem Beitrag über die Naturorte, in Hildesheim vorbei.

Die mobile Version verlassen