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Ein Fest für die Kämpfer

Historisches Kivelingsfest in Lingen © Lingen Wirtschaft + Tourismus e.V.

Wie bei vielen anderen Städten auch, rankt sich um Lingen eine Legende: die der Kivelinge. Die Lingener Söhne sollen im Jahr 1372 Angreifer in die Flucht geschlagen und so ihre vermögende Stadt vor einem gewaltigen Überfall bewahr haben. Die Kämpfe zwischen dem Bischof von Münster und dem Grafen von Tecklenburg hatten die Armee Lingens schwer mitgenommen und dafür gesorgt, dass kaum noch kampfbereite Männer in der Stadt waren. Was eigentlich als unmöglich galt, versuchten die unverheirateten, minderjährigen Bürgersöhne Lingens trotzdem: auf den Verteidigungswällen der Festung kämpften sie drei Tage und Nächte lang um die Stadt und konnten am Ende tatsächlich die Alten, Frauen und Kinder der Stadt vor dem Überfall bewahren. Diese Legende ist – wie der Name schon sagt – nicht historisch belegt, aber das hält die Lingener natürlich trotzdem nicht davon ab, ihre Kivelinge ordentlich zu feiern.

Das muss gefeiert werden!

Ein Festprogramm mit geschichtlichem Hintergrund © Lingen Wirtschaft + Tourismus e.V.

Alle drei Jahre gibt es in Lingen deshalb das Kivelingsfest und in diesem Jahr ist es wieder soweit: Der Verein „Bürgersöhne-Aufzug zu Lingen, Die Kivelinge e.V.“ lädt am Pfingstwochenende alle Besucher zu seinem historischen Fest auf den Marktplatz ein. Bis zum Mittwoch nach den Feiertagen finden hier viele verschiedene Veranstaltungen statt und festlich gekleidete Kivelinge, Marketenderinnen und Gaukler verwandeln Lingen in einen historischen Ort. Gäste erwarten eine Reise in vergangene Zeiten und natürlich auch jede Menge Stände mit Speis und Trank. Hier sehen Sie, wie das Kivelingsfest 2011 aussah:

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Und wieder was gelernt!

Das Wort „Kivelinge“ sagt Ihnen nichts? Da geht es Ihnen wie uns! Deshalb gibt es jetzt eine kleine Lehrstunde. Es gibt zwei Möglichkeiten, woher der Name der mutigen Kämpfer von damals herrühren könnte. Die Bezeichnung „Kiveling“ geht entweder auf die Verkleinerungsform des mittelniederdeutschen Worts „kiven“ zurück, das für „kämpfen“ steht oder er entstammt der lateinischen Bezeichnung „CivisLingensis“, was „Lingener Bürger“ bedeutet. Wie man es dreht und wendet, die Kivelinge gibt es heute noch und sie organisieren sich in ihrem Verein für das Wohl der Stadt. Dabei sind sie sehr großzügig. Der Pulverturm, eines der letzten Zeichen der alten Festung Lingens, wurde zum Beispiel von der Sektion der Welfen im Jahr 1967 neu aufgebaut. Auch das Glockenspiel und das Figurenspiel des Alten Rathauses Lingen sind von den Kivelingen gespendet worden.

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