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Abenteuer Piesberg in Osnabrück

Blick in den Piesberg Osnabrück

Blick in den Piesberg Osnabrück (c) Achim Meurer

Am Piesberg in Osnabrück schlagen Entdeckerherzen höher. Durch den Steinbruchbetrieb ist eine geologisch imposante Landschaft entstanden, die 300 Millionen Jahre Erdgeschichte zu bieten hat. Besuchern eröffnet sich vor Ort eine einzigartige Kulisse, die Millionen Jahre im Verborgenen lag. Durch den Abbau des Piesberger Sandsteins wurden über 100 Meter hohe Felswände freigelegt. Ob auf dem Rundwanderweg, im Museum oder auf einer der Aussichtsplattformen: der Piesberg bietet jedem ein spannendes Erlebnis.

Faszination Industriekulturlandschaft am Piesberg

Würdest du Osnabrück von oben anschauen, siehst du, dass die Stadt mitten im Grünen liegt. Das ist der Natur- und Geopark TERRA.vita, der sich durch seine landschaftliche Vielfalt und einen Boden voller außergewöhnlicher Mineralien und Fossilien auszeichnet – und mittendrin: der Piesberg. Deshalb darf der Park seit November 2015 die Auszeichnung als UNESCO Global Geopark tragen. Der Piesberg ist ein wichtiger Teil davon, weil hier die ältesten Gesteinsarten durch Bergbau an die Oberfläche gekommen sind. Der Sandstein hier ist von so hoher Qualität, dass er vom 10. bis zum 20. Jahrhundert abgebaut wurde. So entstand der riesige, schluchtartige Steinbruch im Norden von Osnabrück. Die verschiedenen Gesteinsschichten sind deutlich zu erkennen und es wurden -und werden!- hier viele Fossilien gefunden.

So grün ist es auf dem Piesberg in Osnabrück! © Janna Kamphof

Steckengebliebener Vulkan

In der weiter ziemlich flachen Landschaft im Norden von Osnabrück ragt der Piesberg deutlich hervor. Wo kommt der Berg eigentlich her? Vor etwa 70 Millionen Jahren entstand ein unterirdischer Vulkan, der die Geburt des Piesbergs einläutete. Versunkene Gesteinsschichten wurden dabei an die Erdoberfläche getrieben. Da dieser Vulkan jedoch nicht zum Ausbruch kam, sondern nur einen Berg hervorbrachte, spricht man auch von einem „steckengebliebenen Vulkan“. Steinkohle, Schieferton und Sandstein lassen sich bis heute noch am Piesberg finden. Sie zeugen von der gewaltigen Kraft des Vulkans.

Der Piesberg in Osnabrück: ein Vulkan, ein Steinbruch und ein Landschaftspark © Janna Kamphof

Rundwanderweg rund um den Piesberg in Osnabrück

Wer den Steinbruch von allen Seiten bewundern und entdecken möchte, kann den Rundwanderweg gehen. Wegen der waldreichen Umgebung und der aufregenden Aussichten lohnt sich die Wandertour rund um den Piesberg in Osnabrück zu jeder Jahreszeit. Die Wanderung startet am Museum für Industriekultur und geht dann in 8 Kilometer rund um den Steinbruch. Mehrere Aussichtspunkte, ein Abstecher zum Mammutbaum und schmale Waldwege machen diese Rundwanderung zu einem Erlebnis für Jung und Alt. Unterwegs gibt es zudem in regelmäßigen Abständen Informationstafeln, die dir mehr über die Höhepunkte, denen du begegnest, erzählen.

Fährst du lieber Rad? Auch die Osnabrücker Rund-Tour kommt am Piesberg vorbei!

Auf dem Rundwanderweg am Piesberg gibt es jede Menge zu entdecken © Janna Kamphof

Die Geschichte wird lebendig im Museum für Industriekultur

Direkt am Piesberg befindet sich das Museum für Industriekultur. Auf interaktive Weise wird hier einerseits gezeigt, wie sich Osnabrück von einer Agrar- zu einer Industriestadt entwickelt hat und andererseits erfährst du alles über die interessanten Böden in der Umgebung. Außerdem gibt es alte Dampfmaschinen, die noch funktionieren, und beeindruckende Fossilien, die vor Ort gefunden wurden.

Aber das absolute Highlight ist der gläserne Aufzug, der dich 30 Meter in die Tiefe fährt. Das Ziel: der 300 Meter lange Hasestollen. Der diente nicht nur der Kohleförderung, sondern sollte mittels einer Wassersaige auch die großen Mengen an Grubenwasser wegführen. Das salzige Grubenwasser floss in die Hase und verursachte große Umweltprobleme. Aus diesem Grund wurde die Zeche 1898 geschlossen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Hasestollen als Luftschutzstollen verwendet, danach füllte sich der Tunnel vollständig mit Schlamm. Ende der 1990er Jahre ließ das Museum den Hasestollen wieder ausgraben und eröffnete im Jahr 2000 den Aufzug für Besucher. Nach einem spannenden Spaziergang durch den Stollen stehst du wieder unter freiem Himmel und hast Möglichkeit, einen Kaffee im Sonntagscafé zu trinken (nur an Sonntagen und während Veranstaltungen).

Tipp: Das Museum für Industriekultur bietet regelmäßig Führungen, Rundfahrten mit der Feldbahn, Geocaching und andere spannende Erlebnisse rund um den Piesberg in Osnabrück an.

Abenteuer Piesberg: auf der Suche nach Fossilien

Jeden Sonntag können große und kleine Abenteurer im Piesberger Gesellschaftshaus einen Rucksack ausleihen, um das Innere des Berges zu entdecken. Neben einer Ausrüstung ist auch eine Abenteurer-Karte enthalten, die den Weg durch Pflanzen, Tiere und Fossilien weist. Am häufigsten findest du am Piesberg in Osnabrück Fossilien diverser Pflanzen, aber mit einem bisschen Glück sind auch tierische Fossilien zu finden, wie Muscheln, Krebse, Insekten und Fischreste. Die Ausleihgebühr beträgt 1€ pro Rucksack.

Geheimtipp: der Sonnenuntergang am Piesberg in Osnabrück

Zum Schluss noch ein Tipp für, wenn du den Piesberg auf besonderer Weise erleben möchtest: Schau dir den Sonnenuntergang auf dem Piesberg an. Sorge dafür, dass du mindestens eine halbe Stunde, bevor die Sonne wirklich untergeht, auf der Aussichtsplattform an der Windmühle bist. Kurz vor Sonnenuntergang färbt sich der Himmel spektakulär lila, pink, orange und gelb. In Kombination mit der 360-Grad-Aussicht ein beeindruckendes Erlebnis. Vergiss deine Kamera nicht! Weil der Piesberg nachts nicht überall beleuchtet wird, ist es ratsam rechtzeitig wieder zum Parkplatz zurückzukehren oder eine Taschemlampe in den Rucksack zu stecken.

Titelbild Foto: Achim Meurer

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