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Von verborgenen Schätzen und edlen Tropfen: das Weinfest in Hildesheim

In vino veritas –  Im Wein liegt die Wahrheit. Das wussten bereits die Germanen, die bei Ratssitzungen Wein tranken, weil sie glaubten, dass man betrunken nicht lügen könne. Die Geschichte des Weins ist uralt. Glaubt man den Quellen im Internet, so wurde der Weinanbau bereits rund 5.000 Jahr vor Christus im heutigen Georgien und südlichen Irak betrieben. Wein zählt also zu den ältesten alkoholischen Getränken der Menschheit. Rund 7.000 Jahr später lieben die Menschen den Rebensaft nach wie vor. Und so erklärt sich auch, warum sich die deutschen Weinfeste, fernab der typischen Weinanbaugebiete in der Pfalz, im Rheingau, an der Mosel, Nahe etc. von so großer Beliebtheit erfreuen.

Spritzige Weine, knuspriger Flammkuchen, würziger Käse – das Hildesheimer Weinfest

Als Weinliebhaberin schlendere ich gerne über Weinfeste. So freue ich mich jedes Jahr aufs Neue, wenn das Wochenende um Himmelfahrt näher rückt und sich der historische Marktplatz in Hildesheim in eine außergewöhnliche Kulisse verwandelt: eingerahmt von hohen Fachwerkfassaden schweben bunte Lampions über dem Platz, der mit Tischen, Sitzbänken und kleinen Bäumchen ausgestattet ist. Besucher stehen in geselligen Runden, plaudern, lachen und halten ihre Weingläser in den Händen. Neben Winzern aus Weinanbaugebieten trifft man auch auf Hildesheimer Weinhändler, die nicht nur Weine aus Deutschland, sondern ganz Europa und Übersee anbieten. Vor dem Fest will ich mich genauer über die Weine informieren und statte dem Hildesheimer Weinhändler Wein Kusch einen Besuch ab.

Ein Weinparadies auf 250 m²

Ich betrete das Geschäft und nehme den typischen Geruch einer Weinhandlung wahr. Es duftet süß – ein Hauch von Holz liegt in der Luft … ich bin im Weinparadies. An den Wänden und in Regalen befinden sich zich Weinflaschen und Delikatessen: Käse, Brotaufstriche, Schokolade, Lakritze. Alles, was sich gut zu Weinen kombinieren und schlemmen lässt.

Adrett und in grüner Arbeitsschürze gekleidet begrüßt mich Axel Kusch in seiner Weinhandlung in der Osterstraße 50 in Hildesheim. Seit über 17 Jahren betreibt Herr Kusch seine Weinhandlung im Stadtzentrum von Hildesheim. Bevor er in die Fußstapfen seines Vaters stieg, studierte er Volkswirtschaft, erklärt er mir, „heute bewirtet er das Volk“. Sein Sortiment umfasst rund 800 Weine, 100 Sorten Sekt und 250 Spirituosen. Sein Weinangebot deckt die nationalen und internationalen Weinregionen ab. Im vorderen Ladenbereich befinden sich Weine aus deutschen Weinanbaugebieten, im hinteren, leicht erhöhten Bereich lagern Weine aus Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Südafrika, Süd- und Nordamerika, Australien und sogar aus Israel und Georgien.

Warum kein Wein vom Discounter – Herr Kusch?

Bei der Auswahl der Weine schaut Herr Kusch genau hin. Ihm ist wichtig, dass die Weine typisch für die jeweilige Anbauregion sind und nicht industriell im großen Stil hergestellt werden. Er setzt auf handwerklich, qualitativ hochwertige und nachhaltige Weine. Die Weingüter, von denen er seine Weine bezieht sind in der Regel zwischen 5 und 15 Hektar groß. Wohlgemerkt, Kloster Eberbach, das größte Weingut in Deutschland baut Wein auf sage und schreibe 220 Hektar an!

Wenn die Weinprobe zum Event wird

Im Ladenbereich der internationalen Weine fallen mir zwei große Holztische mit schwarzen Hockern auf. Herr Kusch erklärt mir, dass es regelmäßige Verkostungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten gibt.

Individuelle Weinproben kann man bei Wein Kusch natürlich auch durchführen. Je nach Personenanzahl finden diese in einer ganz speziellen Location statt, die mir Herr Kusch nicht vorenthalten will: sein verwinkelter Gewölbekeller direkt unterhalb des Geschäfts. Der Keller ist perfekt und genau der richtige Ort für gesellige Weinproben. Die Luftfeuchtigkeit ist enorm und die Raumtemperatur liegt gerade mal bei 10 bis 15 Grad Celsius. Ideale Bedingungen, um hier den einen oder anderen guten Tropfen zu lagern.

Das Hildesheimer Weinfest steht vor der Tür

An der Weinauswahl für seinen Stand auf dem diesjährigen Hildesheimer Weinfest tüftelt Herr Kusch zurzeit. Eins steht  jetzt schon fest, der Schwerpunkt liegt bei deutschen Weinen, aber er wird auch internationale Weine mit im Sortiment haben – denn, so verrät er mir „einen typischen Hildesheimer Geschmack gibt es nicht“. Er will mit einem französischen Weißwein aus der Gascogne punkten: ein Cuvée aus den Trauben Sauvignon und Gros Manseng mit angenehmer Aprikosennote, duftintensiv, frisch, saftig und nicht ganz trocken – ein idealer Sommerwein eben. Und tatsächlich: ich probiere den Wein und merke sofort die frische Aprikosennote. Ein leichter Wein für laue Sommerabende auf der Terrasse. Der Sommer kann kommen…

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