Zum 300. Geburtstag der Personalunion zwischen Hannover und England geht es in Niedersachsen königlich zu: Die Welfen sind das nachweislich älteste Fürstenhaus Europas, der heute bekannteste Welfe ist Ernst August von Hannover. Er ist Prinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg sowie Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland.
Der Löwe in Braunschweig
Die Geschichte der Welfen geht bis in das 9. Jahrhundert zurück und immer mal wieder haben sie Spuren im heutigen Niedersachsen hinterlassen: Braunschweig etwa stieg ab dem 12. Jahrhundert zur Welfenresidenz auf. Damals baute Heinrich der Löwe Braunschweig zur Stadt aus. Und noch heute ist das Symbol des Löwen überall im Stadtbild zu finden: als Sockel einer Bank, als Kanaldeckel in der Innenstadt oder als majestätisches Standbild auf dem Burgplatz.
Royal in Celle
Das Celler Schloss zählt zu den schönsten Schlössern der Welfen. Als „castrum“ im Jahre 1318 erstmals erwähnt, wurde die zunächst einfache Burg im Laufe der Jahrhunderte zu einer aufwendigen und prachtvollen Vierflügelanlage umgebaut und ständig erweitert. Renaissance und Barock gehen hier eine unverwechselbare Mischung ein. Neben dem Residenzmuseum beherbergt das Schloss das älteste, heute noch bespielte Barocktheater Europas sowie die Schlosskapelle, das einzige Gotteshaus nördlich der Alpen mit vollständig erhaltener Renaissance-Ausstattung.
Von Osnabrück nach Hannover
Ernst August I. Fürstbischof von Osnabrück veranlasste 1667 nach dem Vorbild des Pariser Palais de Luxembourg den Bau des Osnabrücker Schlosses, weil er mit seinem Hof von Iburg nach Osnabrück ziehen wollte. Fünf Jahre später bezog er mit seiner Frau Sophie von der Pfalz das Hauptgebäude des Osnabrücker Schlosses. 1680 verlegte er seine Residenz nach Hannover. Die Gestaltung der Herrenhäuser Gärten ist das Lebenswerk seiner Frau.
Mit dem Aufbau der Gärten planten die Welfen eine königliche Sommerresidenz – das Schloss Herrenhausen. 1943 legten britische Bomben das Schloss in Trümmer; 70 Jahre nach der Zerstörung wurde 2013 das rekonstruierte Schloss Herrenhausen eröffnet. Die dortige Ausstellung „Schlösser und Gärten in Herrenhausen – Vom Barock zur Moderne“ lädt die Besucher ein, die Geschichte der hannoverschen Barockanlage hautnah zu erleben. Wenige Meter entfernt ist das ehemalige Welfenschloss, heute Heimat der Gottfried Leibniz Universität Hannover.
Romantisch auf dem Schloss
Das Schloss Marienburg ist eine Schlossanlage, die König Georg V. von Hannover von 1857 bis 1867 als Sommerresidenz, Jagdschloss und späteren Witwensitz erbauen ließ. Der König schenkte es seiner Frau Marie, zu ihrem 39. Geburtstag. Königin Marie und ihre Tochter Mary bewohnten das Schloss in den Jahren 1866 bis 1867. Heute können Besucher der malerischen Burg aus 44 Metern Höhe den atemberaubenden Blick auf das gesamte Umland genießen.
Mehr Informationen zu den Welfen gibt es unter www.royals-aus-hannover.de .