Mit dem „Reiseführer des Zufalls“ ist es ganz egal, in welcher Stadt man sich gerade befindet, er lässt sich wirklich überall anwenden. Man begiebt sich -sowohl in der Heimatstadt als auch in der Urlaubsstadt der Wahl- auf abenteuerliche Weise an noch unbekannte Orte und erlebt so eine wirklich gute Mischung aus Stadt, Entdeckung, Historie, Natur und Genuss. Wichtig dabei ist, dass alles kann, aber nichts muss! Vieles ist z.B. bei diesem Stadtexperiment „Exotik“ tatsächlich dem Zufall überlassen und man weiß nie, an welchen Sehenswürdigkeiten vorbei der Weg einen am Ende der Reise führt.
Auf geht´s…
Wir, mein Freund und ich, haben uns für das Stadtexperiment „Exotik“ entschieden, das zum einen tatsächlich in einer Stadt handeln sollte, mit der man bereits Bekanntschaft gemacht hat und das zum anderen eine Mischung aus Zentralität, Zufälligkeit, Erinnerung und kulinarischem Genuss versprach. Wir starteten also, wie vorgegeben, am anderen Ende der Stadt, am Verdener Dom, nachdem wir ihm vorher einem Kurzbesuch abgestattet hatten.
Das vertraute Gesicht und der Hunger
Am Pfingstmontag war es in der Stadt überraschenderweise recht ruhig und damit gar nicht so einfach, die Richtung auszumachen, aus der die meisten Menschen kamen. Dann hat es eine kleine Gruppe Besucher glücklicherweise aber doch entschieden und so sind wir in die Richtung gestartet, aus der die Menschen kamen. Unterwegs haben wir festgestellt, dass wir uns viel mehr Zeit nehmen und die Stadt auch genauer betrachten als sonst. Es waren das vertraute Gesicht des Ladeninhabers und der Hunger, die uns zur Mittagsstunde in den Dönerladen führten.
Richtungswechsel…
Nach unserer Stärkung ging es laut „Reiseführer des Zufalls“ direkt mit einem Richtungswechsel in das „Sandbergviertel“ weiter! Hier fanden wir u.a. die historische Stadtmauer, die uns an dieser Stelle und in dieser Form vorher auch noch nie aufgefallen war. Gerne sind wir ab und zu einfach stehengeblieben, um all die kleinen Besonderheiten entlang unseres Weges zu bewundern. Zum Beispiel ein auf eine Mauer gespraytes Kunstwerk, das wir einen Moment länger anschauen mussten, um zu verstehen, was dort abgebildet war. Erkennt ihr es sofort?
Erinnerungen…
Wir liefen geradeaus bis zu einem Gebäude, mit dem mein Freund die erste Erinnerung verband, da dieses vor vielen Jahren brannte und er einen Rollstuhlfahrer aus den Flammen retten konnte. Heute ist von dem damaligen Brand allerdings nichts mehr zu sehen. Dann sind wir –wie im Reiseführer des Zufalls beschrieben- links weitergegangen und standen plötzlich vor einem Gebäude, mit dem auch ich Erinnerungen verbinde, das damalige „Jumbo Quick“, ein Schnellrestaurant, in dem wir Schüler uns mittags oft getroffen haben. Es war sehr einfach eingerichtet, aber es war ein wirklich großartiger Treffpunkt unserer Jugend. Viele Jahre später war dort ein weiterer Dönerladen untergebracht. Nun steht das Geschäft leider leer.
Last but not least
Über einen kleinen „Schlenker“ entlang der Aller sind wir dann zu unserem „Stammcafé für einen Tag“, dem Eiscafé De Luca gelangt, bei dem wir unsere letzte „Aufgabe“, nämlich etwas zu bestellen, das wir noch nie probiert haben, erfüllt haben: wir haben uns völlig neue Eissorten probiert, Scottisch Cookies, Marzipan, Kokosnuss & Kaffee. Und da war sie dann plötzlich, die Exotik, die wir so lange gesucht hatten…
Hmmmmm! Es hat fantastisch geschmeckt und somit war das Stadtexperiment erfolgreich „gelöst“! Fazit: Eine mal ganz andere, aber sehr interessante Tour durch eine schöne Stadt. Was brauchen wir München oder London, wenn wir all das auch in Verden erleben können?! Und Spaß ist ja sowieso, was wir selbst daraus machen! Weitere Abenteuer meiner Kollegen aus den niedersächsischen Partnerstädten mit dem „Reiseführer des Zufalls“ könnt ihr hier nachlesen.