Seit dem Start des aboutcities Blogs habt Ihr in den vergangenen Jahren hier zahlreiche Blogger kennengelernt, die über ihr persönliches Göttingen berichtet haben. Unterschiedliche Menschen mit vielfältigen Interessen und Vorlieben. Heute übernimmt zum ersten Mal nicht nur einer das Ruder, sondern gleich vier Bloggerinnen und Blogger stellen Euch ihren sommerlichen Lieblingsplatz in Göttingen im Sommer vor. Und so abwechslungsreich wie die Menschen sind auch ihre Orte und Ideen für ein entspanntes Sommererlebnis in Göttingen.
Malereien in der kühlen Halle
Von Angelika Daamen
Mein Lieblingsplatz in Göttingen ist vielleicht kein Geheimtipp, aber immer einen Besuch wert: Das Alte Rathaus. Im Sommer, wenn die Temperaturen in die Höhe klettern, ist es in der großen Halle angenehm kühl. Täglich durchquere ich sie auf dem Weg in mein Büro. Jedes Mal bin ich wieder beeindruckt von den prächtigen Wandmalereien, die nicht nur mir, sondern auch den fröhlichen Hochzeitsgesellschaften, die in der Halle auf eine Trauung warten, und den zahlreichen in- und ausländischen Tourist*innen gefallen.
Zu den einzelnen Bildern, die Szenen aus dem Leben im Mittelalter zeigen, gibt es viel zu erzählen. Wer mehr darüber wissen möchte, schließt sich einfach einer öffentlichen Stadtführung an. Der Besuch des Alten Rathauses belastet zudem nicht die Urlaubskasse: Der Eintritt ist frei.
Wiesen, Quellen und Obstbäume
Von Christoph Mischke
Als gebürtiger Göttinger kenne ich so ziemlich alle Ecken und Winkel in unserer schönen Stadt und es gibt viel Orte, an denen ich mich gerne aufhalte. Am liebsten bin ich jedoch ein wenig abseits der Altstadt unterwegs, im Naturschutzgebiet Göttinger Stadtwald/Kerstlingeröder Feld. Und ich habe dort längst nicht alles gesehen, denn rund 12 Quadratkilometer wollen erst einmal entdeckt werden.
Schon von Kindesbeinen an kenne ich den Molkengrund oberhalb der Schillerwiesen, den Kehr mit seinem Wildgehege und natürlich den benachbarten Bismarckturm, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert sind. Als Schulkinder waren wir mit der Klasse häufig auch am Tuchmacherborn und hatten an dem kleinen Quellteich viel Spaß. Kleine Touren, die ich heute gerne mit der eigenen Familie mache.
Mit dem Fahrrad sind wir recht fix an so wunderbaren Orten wie dem Kerstlingeröder Feld mit seinen sattgrünen Wiesen, Obstbaum-Alleen und der alten Gutsruine. In Göttingen im Sommer sind dort sogar heimische Orchideen zu entdecken. Auch der Seckborn mit Quelle, Teich und der mächtigen Calsow-Buche sind prima zu erreichen. Wer mag, kann auch mit dem Auto bis hinter das Ortsende von Herberhausen fahren und von dort, am versteinerten Meeresboden vorbei, bis zur Geschwisterbuche laufen.
Ein Kuriosum im Hollandsgrund: Zwei Buchen sind in rund fünf Metern Höhe durch einen dicken Ast zusammengewachsen. Ein weiteres tolles Ziel ist der Aussichtsturm „Harzblick“ ganz am östlichen Ende des Stadtwaldes. Alle genannten Orte sind übrigens in der umfangreichen Broschüre „Göttinger Wald – wanderbar“ des Deutschen Alpenvereins beschrieben. Das Heft mit großer Wanderkarte ist in der Tourist-Information am Alten Rathaus erhältlich.
In der City und doch im Grünen
Von Michaela Heise
Wenn draußen die Sonne scheint und ich den ganzen Vormittag vor dem Bildschirm verbracht habe, lechze ich in der Mittagspause nach Bewegung und frischer Luft. Daher ist mein Lieblingsplatz in der Göttinger City der nahegelegene Cheltenham-Park. Für mich gibt es im Sommer nichts Schöneres, als mir mittags in meiner Lieblingseisdiele „Da Claudio“ in der Langen Geismarstraße ein Eis zu holen und die kurze Strecke bis zum Park zu laufen. Dort setze ich mich gern auf eine Bank am Schwänchenteich, einem Überrest des alten Stadtgrabens am Wall. Hier schaue ich dann den Enten zu oder freue mich über die zahlreichen Kinder, die auf dem nahegelegenen Spielplatz herumtollen.
Manchmal gehe ich aber auch noch ein Stück weiter. Über den alten Albanifriedhof, vorbei an den Grabstätten berühmter Göttinger, darunter der bekannte Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, führt mich der Weg zum Rosengarten. Das Rosarium am Schildweg ist ein malerisches Kleinod inmitten des Altstadttrubels. Von Mai bis in den Juli hinein blühen hier etwa 400 Rosenstöcke in voller Pracht. Inspiriert vom Duft der Rosen und der Lavendelbüsche in den Beeten geht es für mich dann mit klarem Kopf wieder zurück ins Büro.
Relaxed in den Abend starten
Von Keno Hennecke
Ich liebe Göttingen im Sommer. Wenn die Arbeit im Büro getan ist und die Hitze des Sommertages langsam wieder abebbt, treffe ich mich gerne mit meinen Freunden in Cafés und Bars, die eine besonders schöne Terrasse oder einen gemütlichen Hinterhof bieten. Einer dieser Lieblingsplätze ist für mich das Kaffeehus/Eishus. Es ist direkt am Göttinger Stadtwall gelegen und besitzt eine große Terrasse auf der Rückseite des Hauses. Die Lage des Cafés ist besonders praktisch, wenn ich mich mit meinem Freund Leo treffe, der an der Universität arbeitet, denn sowohl vom Alten Rathaus als auch vom Haupt-Campus der Göttinger Uni benötigen wir zu Fuß jeweils nur wenige Minuten.
Wenn wir Glück haben, ergattern wir einen Platz in einem der beiden Strandkörbe, aber auch ansonsten findet man eigentlich überall einen gemütlichen Platz zum Könen. Und dazu können wir uns dann ein leckeres kühles Getränk oder einen kleinen Snack. Empfehlen kann ich Euch die Sommerbowls, Salatvarianten mit Mango-Avocado-Quinoa- oder Rote Bete-Apfel-Walnuss-Topping.
Für den kleinen Hunger zwischendurch geht natürlich auch immer das leckere Eis. Brombeer-Kokos und Avocado-Himbeersaft kühlen aktuell an heißen Tagen besonders gut. Die Getränkekarte wird ständig mit neuen Ideen bereichert und der Jahreszeit angepasst. In diesem Sommer stehen z. B. Kreationen wie Iced-Capuccino und Espresso-Tonic im Angebot. Aber auch ein Teetrinker wie ich finde immer meinen passenden Eistee.
Etwas später am Abend ist mein Lieblingsplatz in Göttingen im Sommer im Börner Viertel zu finden. Hier gibt es gleich zwei Orte, die ich sehr mag: das {…] – ausgesprochen dots – und das Gaudi. Beim Börner-Viertel handelt es sich um kleine, miteinander verbundene Hinterhöfe zwischen Roter Straße und Barfüßerstraße, die in den 1990er Jahren restauriert worden sind.
Von der Barfüßerstraße kommend, lande ich zuerst im Hinterhof des […] – dots. Eine coole Bar, in der ich es im Sommer liebe einen leckeren Cocktail oder ein gut gekühltes Bier zu trinken. Der Yard befindet sich mitten in der Innenstadt und trotzdem habe ich das Gefühl in einer kleinen, heimeligen Oase zu sitzen. Und wer mag kann ab und an auch in den Genuss von Konzerten kommen – auf der wahrscheinlich kleinsten Open Air-Bühne der Stadt.
Einen Hinterhof weiter ist das Restaurant Gaudi ansässig. Im Mittelpunkt steht mediterrane Küche in besonders schönem Ambiente. Warme Farben, alte Fachwerkbalken und viel Glas bestimmen den Gastraum und eine kleine Außenterrasse erweitert das Sitzplatzangebot im Sommer. Frischer Fisch, Fleisch und Pasta in hauseigenen Kreationen stehen regelmäßig auf der Karte.
Wem eher nach Tapas ist, der wird seit 2015 in der benachbarten Tapasbar fündig. Mojo, Chorizo, Pimientos de Padron und Maurische Spieße versetzen einen fast direkt nach Andalusien. Ein perfekter Abschluss für einen perfekten Sommerabend.
Noch mehr meiner Lieblingscafés in Göttingen findet ihr hier.