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Neues von den Verdener Pop-up Stores

Heute möchte ich mich mit einem Update zu unseren Pop-up Stores in Verden bei Euch melden. Denn wir können wirklich mit gewissem Stolz auf unsere Umsetzung der Idee „Probierstadt Verden“ schauen: Unsere Stadt nimmt bei dem Niedersächsischen Projekt landesweit eine Vorreiterrolle ein.

Vor gut einem Jahr berichtete ich Euch über die ersten Geschäftsideen, die in leerstehenden Geschäften verwirklicht wurden, um der Verwaisung unserer Fußgängerzone entgegenzuwirken.

Das Konzept ist einfach und für alle von Nutzen: Ausgewählte leerstehende Ladenflächen werden in der Innenstadt für einen begrenzten Zeitraum von drei oder sechs Monaten für interessante Geschäftsideen mietfrei zur Verfügung gestellt. Eine Jury bewertet vorab die Geschäftsvorhaben und wählt diese dann aus. Für Existenzgründer ist dieses Projekt eine gute Gelegenheit ihr Geschäftsmodell auszuprobieren.

Für die Besucher unserer Stadt und Verdener spannend, da es die Innenstadt um einiges attraktiver macht, weil sich neue Inspirationen entwickeln können. Ich denke, jeder geht gerne in einer Stadt shoppen, die viele unterschiedliche Geschäfte hat – fernab von den großen Einzelhandelsketten.

Was ist aus den ersten Geschäften geworden und welche neuen gibt es?

Probierstadt Verden – Die Pop-up Stores erfreuen sich großer Beliebtheit und es werden immer mehr © Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden

Was ist aus den ersten Pop-up Store Gründer:innen geworden?

Katja Priebe, die ihre Kunstwerke im ehemaligen Fischladen Bremer in der Großen Straße ausgestellt hatte, betreibt mittlerweile ihr eigenes Atelier am Sandberg in Verden. In ihrem Studio kann sie sich nun voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren. Sie freut sich über interessierte Besucher:innen, die sich die Bilder anschauen oder auch etwas kaufen möchten. Interessierte Kunden können bei Frau Priebe Termine vereinbaren, um die künstlerischen Arbeiten anzuschauen.

Einen Raum nutzt sie in dem kleinen aber feinen Atelier für die Arbeit an ihren Zeichentischen. An den Wänden und im Eingangsflur hängen ihre Kunstwerke, Originale oder Drucke. Katja Priebe steckt ihre Kunden sofort mit ihrer guten Laune an und die Bilder spiegeln ihre fröhliche Art wieder. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die Künstlerin erinnert sich gerne an die „Pop-up Zeit“ im ehemaligen Fischgeschäft. Die freundlichen Gespräche mit ihren Kunden waren zu guter Letzt der Startschuss, sich für ein eigenes Atelier zu entscheiden.

Nach wie vor findet sie es unglaublich schön, zur Arbeit zu fahren und nicht mehr nur zu Hause ihrer Kunst nachzugehen. Lasst euch von ihren Werken begeistern. In nächster Zeit bietet Katja Priebe auch Kurse an, jedermann kann dort teilnehmen. Die Kurse werden in Verden im KIWI –Netzwerk der Kreativ-und Innovationswirtschaft e.V. –in Verden stattfinden. Sie erzählt mir abschließend, dass alle Gründer:innen in ständigen Kontakt stehen, sich beraten, austauschen und gegenseitig helfen. Von Konkurrenz keine Spur – man hält zusammen, um Verden noch ein Stück attraktiver zu machen.

Katja Priebe, Sandberg 21, 27283 Verden
04231 961457,
info@katja-priebe.de, www.katja-priebe.de

Termine nach Vereinbarung

Klein, aber fein. Katja Priebe fühlt sich sichtlich wohl an ihrem neuen Arbeitsplatz. © Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden
Die Kunstwerke hängen an den Wänden und können direkt betrachtet werden.© Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden

Alpaka Produkte – gekauft in Verden!

Die Malerin teilte sich vergangenes Jahr zusammen mit Beate Hillwig ein Ladengeschäft, die mit Produkten aus Alpaka-Wolle die Möglichkeit bekam, ihr Geschäft „alpacara“ auf Probe zu eröffnen. Die Produkte sind bei den Kunden so gut angekommen, dass auch Beate Hillwig Ende Oktober 2021, die Chance ergriff und in der Großen Straße in Verden ihr eigenes Ladenlokal angemietet hat. Und wisst ihr was? Der Laden bietet so viele schöne und kuschelige Artikel, dass man sich überhaupt nicht mehr entscheiden kann, welcher mit nach Hause kommt. Und falls ihr ein warm-gemütliches Geschenk sucht – dann seid ihr hier im Alpaka-Laden genau richtig. Schaut einfach mal rein.

Beate Hillwig alpacara, Große Straße 37, 27283 Verden, www.alpacara.de

Ein Alpaka erwartet den Kunden schon vor der Tür! © Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden

Atelier Prill

Eine weitere Künstlerin, Ingrid Prill, eröffnete im Dezember 2021 einen Fachladen in einem ehemaligen Friseurgeschäft. Und an dieser Stelle mal ein O-Ton von Ingrid Prill, weil besser könnte ich die Gefühle der Künstlerin nicht ausdrücken:

„Nach dem erfolgreichen Experiment „Probierstadt Verden“, bei dem mir für drei Monate das ehemalige Geschäft „Fisch Bremer“ in der Fußgängerzone von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde, war für mich klar, dass ich einen Laden eröffnen muss und für mich sollte dieser Laden kompromisslos in der Fußgängerzone sein. Was sich für mich zunächst wie Wunschdenken anfühlte, wurde nach kurzer Zeit zur Realität. Unfassbar, aber der Mietvertrag ist unterschrieben und ich werde, wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, ab 01.12.2021 in der Verdener Fußgängerzone; meinen ersten eigenen Laden eröffnen. Ich hoffe, dass ich mit meinen Bildern, der Stadt ein wenig Farbe verleihen werde und ich hoffe, dass noch viele andere kreative Menschen in Zukunft meine Nachbarn werden.“ Quelle: Ingrid Prill

Das Kunstgeschäft erfährt mittlerweile großen Zuspruch und Andrang. Sogar extra aus Bremen reisen die Kunden an, um Bilder bei Ingrid Prill zu kaufen. Diese sind in Ihrer Art und Farbwahl wirklich einzigartig.

„Ich glaube dran“, wie sie mir abschließend erzählt. Und wir auch!

Atelier Prill, Ingrid Prill, Große Straße 96, 27283 Verden

0174-3114577, contact@atelier-prill.de, https://atelier-prill.jimdo.com/

Die Künstlerin Ingrid Prill bei der Arbeit umgeben von ihren Bildern!© Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden

„beautiful life“ bekommt doch noch ein Ladenlokal!

Mitten im 2. Lockdown eröffnete Sylvia Venema in der Fußgängerzone den dritten Pop-up Store. Sie überraschte mit der nachhaltigen Modeboutique „beautiful life“. Neuware und hochwertige Second-Hand Mode werden in ihrer Boutique verkauft. Nach der Probierphase – die bis Ende April dauerte –musste die Gründerin leider das Ladengeschäft verlassen, da dort bereits ein anderes Geschäft einen Mietvertrag hatte.

Doch es fand sich ein passendes Ladengeschäft. Das jahrelang leerstehende, ehemalige Optikergeschäft Freese mitten in der Fußgängerzone. Freese ist ein paar Ecken weitergezogen an die Ecke Herrlichkeit. Nach einer umfangreichen Renovierung zog Sylvia Venema Ende November ein und eröffnete ihre Modeboutique dauerhaft. Schön zu sehen, dass wieder ein langer Leerstand zu Ende ist.

Das Konzept ist bei den Kunden gut angekommen und die Teilnahme an der „Probierstadt Verden“ hat ihren Entschluss noch bestärkt, endlich den Traum vom eigenen Geschäft zu realisieren. Dadurch das der Mietvertrag so schnell zustande gekommen ist, musste sehr zügig renoviert und erneuert werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus dem ehemaligen Optikergeschäft ist eine bezaubernde Boutique geworden.

Aber Sylvia Venema wäre nicht sie, wenn ihr nicht schon wieder 1000 Ideen durch den Kopf gehen würden, um das Konzept noch weiter zu verbessern. Sie ist durch und durch eine Powerfrau mit Optimismus und Engagement für die Stadt. Besonders freut es sie, dass viele junge Menschen bei ihr einkaufen. Vor allem die Second- Hand Ware kommen bei-den auf Nachhaltigkeit achtenden-jungen Menschen an. Von Frau Venema und ihrer tollen Geschäftsidee werden wir in Zukunft noch bestimmt viel sehen und hören. Schaut rein und lasst Euch von der Mode inspirieren.

Boutique beautiful life, Sylvia Venema, Große Straße 81, 27283 Verden

Telefon: 0174 9060710, bea.life@web.de

Manchmal läuft es leider anders!

Nicht ganz so gut gelaufen ist es für Nico Holtkamp, der sich mit seinem Unternehmen „mapdid“ in Verden bekannt machen wollte. Der vierte unter den ersten Pop-up Stores bot Landkarten an, auf denen Kunden Erinnerungen an eine besondere Reise verewigen können. Aber kaum hatte er aufgemacht, da konnte er aufgrund des neuerlichen Lockdowns schon wieder schließen. Das Weihnachtsgeschäft kam dadurch nicht zustande. Und noch einmal eröffnen, dass kam für Nico Holtkamp nicht mehr in Frage, zumal das Ladenlokal wieder weitervermietet war. Er setzt in Zukunft lieber auf das digitale Geschäft, außerdem fehlte die Laufkundschaft an seinem Standort. Auch für diesen Fall ist das Konzept der „Probierstadt Verden“ allerdings gedacht, denn so erspart man sich eine langfristige Mietbindung und hat die Möglichkeit, sein Geschäft den Kundenwünschen flexibel anzupassen.

Nach wie vor ein tolle Geschäftsidee!© Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden

Die zweite Runde startet – Verden wird zur Künstlerstadt!

Mittlerweile ist die zweite Runde der Kampagne „Probierstadt Verden“ gestartet. Und wie!! Ich bin überrascht, wie viele Ideen, Künstler:innen und mutige Unternehmer:innen es in unserer Allerstadt gibt.

Die Kirchlintelnerin Corinna Möller , die ihre Geschäftsidee „Keramik.Objekt.Kunst“ nennt, hat seit dem 01. November 2021 ihren Standort im historischen Apothekerambiente der ehemaligen „Neuen Apotheke“ aufgeschlagen. Die Apotheke hat zum 01. Juni 2021 nach mehr als 160 Jahren geschlossen, weil sich kein Nachfolger gefunden hat. Die Kunsthandwerkerin bietet handgefertigte und kunstvoll gestaltete Garten- und Gebrauchskeramik an.

Da werde ich auf jeden Fall schauen, ob ich etwas Hübsches für meinen Garten finde. Was ich super interessant finde ist, dass die Kunden Frau Möller bei ihrer Arbeit zuschauen können. So wird der Werkstoff Ton auf einmal lebhaft und fühlbar. Der Pop-up Store bietet für sie zudem die einmalige Gelegenheit zu prüfen, ob ihr Konzept ein Ladengeschäft in Kombination mit Töpferkursen aufgeht. Ich glaube das schon, denn in Verden gibt es viele begeisterte Hobbykünstler.

Für Leute, die ihr eigenes kreatives Potential entdecken möchten, bietet die Handwerkerin auch abends und an den Wochenenden bis März Töpferkurse an. Ab April ist Corinna Möller wieder in ihrem Atelier in Kirchlinteln anzutreffen.

Anmelden kann man sich unter 04231-1367 oder cor.moeller@t.online.de.  

Keramik.Objekt.Kunst., Große Straße 60, 27283 Verden, https://www.handgetoepfertes.de/

Corinna Möller bei der Anfertigung eines ihrer Kunstwerke und ein Ausblick auf die schönen handgefertigten Einzelstücke.. ©Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden

Edle Büttenpapiere: für alle, die noch gerne schreiben.

Eine weitere tatkräftige Gründerin ist Tatjana Pohl. Bereits zur ersten Runde hatte sich die Kunsthandwerkerin aus Blender mit ihrem Konzept „Papierwerkstatt“ beworben. Bei der zweiten Ausschreibung hat es dann geklappt. Mitten in der Fußgängerzone wurde der Laden am 01.10.2021 für Kunden eröffnet. Diese können sich auf eine große Auswahl an kunstvoll gestalteten Papieren, hochwertiges Kunsthandwerk und Geschenkartikel freuen.

Ich habe dort einen wunderschönen Schutzengel aus Papier und handgeschöpfte Karten gekauft. Seit gut 20 Jahren stellt sie ihr Papier selbst her. Für sie eine Leidenschaft, die sich über die Jahre entwickelt hat. Handgeschöpfte Büttenpapiere, so edel und individuell in der Herstellung, der Pop – up Store ist eine wahre Offenbarung für jeden der immer noch gerne schreibt. Das Papier, welches die Schöpferin herstellt, verarbeitet sie teilweise zu Karten, Briefpapier, Büchern und Windlichtern, so dass man im Geschäft fast alles für jeden Anlass findet.

Papierwerkstatt, Große Straße 39, 27283 Verden (ab März 2022), www.papierwerkstattpohl.de

Das eigenen Geschäft von Tatjana Pohl eröffnet bereits Mitte März 2022© Katja Ludwig / Bildarchiv der Stadt Verden

Probierstadt Verden ist ein voller Erfolg!

Denn das heißt: Die meisten „Probierer“ eröffnen tatsächlich ein Ladengeschäft nach der Pop-up Store Phase. Wenn das nicht ein riesengroßer Erfolg für das Projekt ist. Und es ist eine gute Plattform für Geschäftsideen, die vielleicht sonst nie ausprobiert würden.

Wie geht es weiter?

Nach den sechs bisher eröffneten Pop-up Stores sollen noch weitere folgen, der erste schon nach Ostern im April.

Bei der Netzwerkkonferenz zum Förderprogramm „Zukunftsräume“ ist Verden mehrfach für das Projekt „Probierstadt“ hervorgehoben worden. Offenbar hat Verden in der Vergangenheit bereits einiges richtiggemacht. Zum Beispiel mit dem Allerpark als citynahe Grün- und Spielfläche. Oder das 2012 beschlossene Radverkehrsförderungskonzept.

Die Innenstadt ist ein Treffpunkt und ein Platz zum Einkaufen – in Verden ist der Vorstoß der Kreativ- und Kunstszene in ihrem ganzen Spektrum einen Platz einzuräumen jedenfalls auf einem guten Weg.

Das zeigt mit, wie sehr den Einwohnern die Stadt an der Aller am Herzen liegt.

Und wir berichten weiter und sind gespannt, was uns in der Zukunft erwartet.

Und für alle, die noch überlegen, sich einmal selbst mit ihrer Geschäftsidee zu verwirklichen, gibt es hier den Link zur Information.

http://www.verden.de/probierstadt

Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang von Pop-up Store zur Pop-up Store durch Verden?

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